Hasenpest im Unterallgäu: Infiziertes Tier in Woringen gemeldet – Tierhalter zur Vorsicht aufgerufen

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In Woringen wurde ein Fall von Hasenpest nachgewiesen. Die Krankheit kann auch auf Hunde, Katzen und Menschen übertragen werden. (Symbolfoto) © 6bears / PantherMedia

In Woringen wurde ein Fall von Hasenpest nachgewiesen. Die Krankheit kann auch auf Hunde, Katzen und Menschen übertragen werden.

Woringen/Unterallgäu – Ein Fall von Tularämie – auch Hasenpest genannt – konnte im Unterallgäu nachgewiesen werden. Bei einem am 4. November 2024 im Bereich Woringen aufgefunden verendeten Hasen, wurde der Verdacht der Tularämie durch das untersuchende Institut bestätigt.

Hasenpest im Unterallgäu: Was ist Tularämie?

Es handelt sich bei Tularämie um eine hoch ansteckende bakterielle Erkrankung, die durch das Bakterium Francisella tularensis hervorgerufen wird. Bei entsprechendem Kontakt können sich auch Menschen, Hunde und Katzen infizieren.

Eine Übertragung der Krankheit findet meist über direkten Kontakt mit einem infizierten Tier statt. Dies kann beispielsweise bei der Hasenjagd der Fall sein. Hunde und Katzen können sich auch über Fraß des toten Tieres infizieren.

Hasenpest im Unterallgäu: Vorbeugung und Meldepflicht

Der Jagdverband bittet, keinesfalls verendete Hasen anzufassen. Als weitere Schutzmaßnahme sollten Hunde beim Gassigehen unbedingt an die Leine genommen werden. Besonders auf Feldern ist Vorsicht geboten, da die infizierten Tiere keinen Fluchtinstinkt mehr aufweisen und so leicht zu erbeuten sind. Zudem sollten Hunde beim Spaziergang an der Leine immer in Sichtweite bleiben und nicht ins Dickicht gelassen werden.

Freigängerkatzen, die nur im Dorf unterwegs sind, seien weniger gefährdet an der Hasenpest zu erkranken, so Andreas Ruepp, 1. Vorsitzender des Landesjagdverbands Bayern Kreisgruppe Memmingen e.V. Zur Vorsicht aufgerufen sind allerdings am Ortsrand ansässige Katzenhalter, erklärt der Fachmann. Gegebenenfalls sollten Tiere, die regelmäßig Felder im betroffenen Bereich (bisher Woringen) aufsuchen, besonders auf Symptome beobachtet werden. Diese sind: Fieber, Lymphknotenschwellungen, Fressunlust, Abmagerung und Schwäche.

Aufgefundene Tierkadaver von Hasen sollten dem zuständigen Jagdpächter gemeldet werden. Den zuständigen Jagdpächter kann man bei der Gemeinde erfragen, alternativ kann ein entsprechendes Tier auch bei der Polizei gemeldet werden.

Hinsichtlich des Erregers Francisella tularensis besteht in Deutschland gemäß § 7 des Infektionsschutzgesetzes eine Meldepflicht. Es ist daher wichtig, verendete Tiere zu melden, damit eine mögliche Erkrankung festgestellt und erfasst werden kann.

Hasenpest im Unterallgäu: Weitere Fälle in Niederbayern

Darüber hinaus teilte Andreas Ruepp mit, es seien jüngst auch in Niederbayern Fälle von Tularämie gemeldet worden.

mk/lm

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