Große Gemeinschaftsausstellung: 10 Jahre Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth
Die weit über hundert geladenen Gäste hatten bei der Vernissage der großen Jubiläumsausstellung allen Grund zur Freude. Museumsleiter Markus Albrecht war es gelungen, von allen ausstellenden Künstlern der zurückliegenden zehn Jahre des Bestehens deutlich über hundert Exponate zusammenzutragen. Doch nicht nur die Geschichte des Museums für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth (MZK) wurde gewürdigt, sondern auch aktuelle Entwicklungen, denn etliche der Kunstschaffenden waren sogar persönlich vor Ort.
Ottobeuren – Museumsleiter Albrecht ging zunächst auf den Ursprung des noch jungen Hauses ein. Er berichtete von der Insolvenz des benachbarten Hotels „Hirsch“ samt Brauerei am Marktplatz vor über zehn Jahren, von den fast schon verzweifelten Versuchen der Marktgemeinde, neues Leben und eine neue Nutzung für das Gelände rund um den „Hirsch“ zu finden. Erst als eine Investorin an der Sanierung und dem weiteren Betrieb des Hotels Interesse zeigte, kam Bewegung in die Ortskernerneuerung. Unter der Bedingung, dass die Kommune einen Teil des „Hirsch“-Komplexes übernimmt, marode Teile abreißt und dort eine neue hotelverträgliche Nutzung etabliert wird, wollte die Investorin sich beteiligen. Ihr wäre ein Museum am liebsten gewesen, das auch einen touristischen Anziehungspunkt darstelle.
10 Jahre Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth: Grundstein für die Entwicklung gelegt
Dann habe der örtliche Künstler Diether Kunerth und seine Stiftung mit der Gründung eines Fördervereins im Jahr 2009 den Grundstein für die weitere Entwicklung gelegt. Die tatsächliche Grundsteinlegung für das neue Museum wurde dann Ende April 2012 gefeiert. Nach zwei Jahren Bauzeit erfolgte am 24. Mai 2014 der Einzug in das Gebäude. Mit Mitteln der Städtebauförderung sowie des Bayerischen Kulturfonds konnte schließlich die Finanzierung der Gemeinde für das MZK gesichert werden. Heute stellen 140 Mitglieder des Trägervereins und ein kommunaler Zuschuss von jährlich 150.000 Euro den Betrieb des MZK sicher. Albrecht erinnerte ebenfalls daran, dass die Anfangszeit von heftigem Gegenwind gekennzeichnet war.
10 Jahre Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth: Viele Ausstellungen namhafter Künstler
Erst allmählich und mit der zweifachen Auszeichnung („Iconic Award 2015“ und „German Design Award 2016“) für die Architektur des neuen Bauwerkes, konnte das MZK auch künstlerisch überzeugen. Durch seine gute Vernetzung und seine Umtriebigkeit, so Bürgermeister German Fries, gelang es Museumsleiter Albrecht auch, ganz große Namen ins Ottobeurer Museum zu bringen. Sie alle sind in der Jubiläumsausstellung zu sehen, darunter ebenso Werke von Friedensreich Hundertwasser oder dem Künstlerehepaar Christo und Jeanne-Claude. Um nur einige wenige weitere zu nennen und ohne die Kunst der Übrigen zu schmälern, soll auf die Bilder von Elvira Bach mit ihren großformatigen Frauenbildnissen oder Sabina Bockemühl mit ihren „Urban Faces“ hingewiesen sein. Stephan Hanns Verarbeitungen von Einwegverpackungen wie Tetra Pak oder Medikamentenblister stechen ebenso hervor, wie die Seidenpapier-Arbeiten des erst kürzlich verstorbenen Friedrich Hechelmann oder die Basilika-Fotos von Dieter Rehm. Alle Exponate zeigen, dass das MZK heute seinen Platz und seine Bedeutung gefunden hat. Doch darüber hinaus wird das Gebäude mit seinen großzügigen Räumen auch für Konzerte, Lesungen, Museumsnächte und Sonderausstellungen genutzt. Sie alle haben - ebenso wie unzählige Kurse und Angebote in der Museumspädagogik - dazu beigetragen, dass das Museum für zeitgenössische Kunst - Diether Kunerth in der Region angekommen und verwurzelt ist.
Die Vernissage wurde den ganzen Abend über musikalisch begleitet vom Trio „PK3“ (Gesang, Gitarre und Mundharmonika) mit eigenen Arrangements von bekannten Jazz-Standards und Liedern von Singer-Songwritern.
10 Jahre Museum für zeitgenössische Kunst – Diether Kunerth: Jubiläumsausstellung noch bis 2025
Die große Gemeinschaftsausstellung zum Jubiläumsjahr ist noch bis zum 4. Mai 2025 zu sehen. Öffentliche Führungen werden regelmäßig angeboten und auf der Internetseite www.mzk-diku.de veröffentlicht. Ein umfangreicher Ausstellungskatalog ermöglicht es, die Fotographien der Exponate sowie die Informationen zu allen ausstellenden Kunstschaffenden mit nach Hause zu nehmen.
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