Penzberg: Museum sichert sich 36 Campendonk-Postkarten dank einer Kunststiftung

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Erhalten geblieben: (v.l.) Bürgermeister Stefan Korpan (CSU), Museumsleiterin Annette Vogel und Martin Hoernes von der Ernst Von Siemens Kunststiftung freuen sich über den Verbleib der Postkarten im Museum. © Anne Rossa

Die Ernst Von Siemens Kunststiftung sicherte 36 Postkarten des Malers und Grafikers Heinrich Campendonk (1889-1957) für das städtische Museum Penzberg – Sammlung Campendonk. Ab sofort sind 16 der Karten dort ausgestellt.

Penzberg – Wo der Haken bei der Sachen ist, habe sich der Penzberger Stadtrat gefragt, berichtet Bürgermeister Stefan Korpan (CSU) bei der Pressekonferenz im Museum Penzberg – Sammlung Campendonk. Das Museum hat 36 Postkarten des Künstlers Heinrich Campendonk als Dauerleihgabe von der Ernst Von Siemens Stiftung bekommen.

In Zeiten der angespannten Haushaltslage braucht es Stiftungen „die hier mutig sind“, sagt Korpan. Die Postkarten seien für die Stadt „enorm bedeutend“.

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Kleines Format mit großer Wirkung: Die Postkarten zieren expressive und bunte Motive. © Anne Rossa

Dank der Stiftung kann das Museum die Karten nun behalten. Neu sind die Kunstwerke nicht in Penzberg. Bereits im Jahr 2018 waren sie unter dem Titel „Gemalte Grüße“ zu sehen. Damals noch unter einer anderen Dauerleihgabe.

36 Postkarten des Künstlers Heinrich Campendonk sicherte sich das Museum Penzberg - Sammlung Campendonk dank einer Kunststiftung

Als „flüchtiges Gut“ beschrieb der Generalsekretär der Kunststiftung Martin Hoernes solch eine Leihgabe. So sei es im Falle der Postkarten dazu gekommen, dass die Besitzer die Werke aus steuerlichen Gründen veräußern wollten. Da die Karten ein „großer Schatz“ seien, wäre es „wirklich eine Sünde“, wenn sie einzeln versteigert würden.

„Da hilft nur eins: kaufen“, schlussfolgert Hoernes. Nicht zuletzt, damit das Konvolut – also alle 36 Postkarten – zusammen bleiben.Der Sammlung Campendonk überlässt die Stiftung die Werke „für die Ewigkeit“, wie Museumsleiterin Annette Vogel der Rundschau sagt.

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Die Liebesbekundung an Adda Deichmann und 15 andere Motive von Heinrich Campendonk sind ab sofort im Museum ausgestellt. © VG Bild-Kunst, Bonn 2024

Das Niveau des Museum liege über dem einer kommunalen Einrichtung, sagt Stiftungsvertreter Hoernes. Es könne bei großen Museen „mitspielen“. Der Betrieb des Museum muss von der Stadt weiter gesichert werden, sagt der Stiftungsvertreter.

Penzberg habe „etwas Einzigartiges“ mit dem Museum – schickte doch Heinrich Campendonk die Postkarten an seine spätere Frau Adda Deichmann und Künstlerkollegen Franz Marc aus Penzberg los. Campendonks engen Bezug zu der Bergarbeiterstadt mache das Museum zu etwas Besonderem, betont Hoernes.

Die Ernst Von Siemens Kunststiftung stellt dem Museum die Postkarten als Dauerleihgabe zur Verfügung

Warum nicht alle Karten gleichzeitig ausgestellt werden, erklärt Museumsleiterin Vogel: Die Karten seien aufgrund ihres Alters (ab 1912 schickte Campendonk die Werke von der Penzberger Poststation ab) sehr empfindlich und können durch das Licht verblassen.

In den Motiven verarbeitet der Künstler seine Liebe zu seiner damals noch Verlobten Adda Deichmann, aber auch die Schrecken des Ersten Weltkrieges, sagt die Leiterin. Auch mit der Entschlüsselung mancher Texte der Karten wird sich das Museumsteam in Zukunft beschäftigen.

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