Grüne verlieren in neuer Umfrage weiter an Boden – wichtige Marke kommt näher
Bei den Grünen läuft eine Debatte über eine Kanzlerkandidatur. Doch eine neue Umfrage zeigt: Die Partei von Baerbock und Habeck hat andere Probleme.
Bei den Grünen dürfte man sich nach wie vor Hoffnungen machen, neben der aktuellen Bundesregierung auch der kommenden anzugehören. Der Koalitionspartner von SPD und FDP schielte bereits seit längerem hinter vorgehaltener Hand auf eine Koalition mit der Union. Doch eine jüngste Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Insa im Auftrag der Bild am Sonntag zeigt die bittere Realität: die Grünen verlieren weiter und nähern sich der Einstelligkeit.
Grüne rutschen in Umfrage weiter ab – Zehn-Prozent-Marke kommt näher
Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden gerade einmal elf Prozent der Befragten ihr Kreuz bei den Grünen machen. Ein Prozent weniger als im Vergleichszeitraum. Bei der Bundestagswahl im Jahr 2021 erreichten die Grünen noch 14,7 Prozent – seitdem konnten sie jedoch auch vorübergehend die 20-Prozent-Marke knacken. Knapp ein Jahr vor der nächsten Wahl scheint nun jedoch eher die Zehn-Prozent-Marke näherzurücken.
Union bei Umfrage zur Bundestagswahl stärkste Kraft – AfD verliert
Stärkste Kraft in der Insa-Umfrage bleiben die Unionsparteien. CDU und CSU liegen unverändert bei 30 Prozent und können sich konkrete Hoffnungen darauf machen, den nächsten Kanzler stellen zu können. Zweitstärkste Kraft bleibt die AfD, die jedoch ebenso wie die Grünen einen Prozentpunkt einbüßt. Die SPD, als Partei von Bundeskanzler Olaf Scholz, steht unverändert bei 15 Prozent. Die dritte Ampel-Partei im Bunde – die FDP – liegt bei fünf Prozent, knapp über der Sperrklausel für den Einzug ins Parlament.
Über ein starkes Ergebnis kann sich weiterhin das BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) freuen. Die erst 2024 gegründete Partei liegt unverändert bei neun Prozent. Die Linke als Wagenknechts letzte politische Heimat erreicht lediglich drei Prozent und würde an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern. Auf sonstige Parteien entfallen ganze zehn Prozent.
Wirbel um Kanzlerkandidatur der Grünen – Jamaika-Bündnis wäre möglich
Die Grünen hatten zuletzt für gemischte Reaktionen gesorgt, als Außenministerin Annalena Baerbock angekündigt hatte, nicht erneut als Kanzlerkandidatin ihrer Partei zur Verfügung zu stehen. Der Weg wäre somit frei für Wirtschaftsminister Robert Habeck. Unklar ist jedoch weiterhin, ob eine Partei, die in den Umfragen bei elf Prozent steht, überhaupt einen Kanzlerkandidaten braucht.
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Hoffnungen auf eine Regierungsbeteiligung können sich die Grünen auf dem Papier aber weiterhin machen. Eine Jamaika-Koalition aus Union, Grünen und FDP würde ebenso über eine Mehrheit verfügen, wie ein schwarz-rotes Bündnis aus CDU/CSU und SPD.
Insa hat für die Umfrage im Auftrag der Bild am Sonntag insgesamt 1204 Menschen im Zeitraum zwischen dem 15. und 19. Juli befragt. Die maximale Fehlertoleranz liegt bei +/- 2,9 Prozentpunkten. (fd)