Deutlicher Rückgang: Zahl der Urlauber in Lenggries sinkt, weil der Schnee ausbleibt
In der Lenggrieser Bürgerversammlung blickt Rathauschef Stefan Klaffenbacher auf das Jahr 2023 zurück. Die Zahl der Gäste ist dabei deutlich gesunken.
Lenggries – Mit einigen statistischen Zahlen begann Bürgermeister Stefan Klaffenbacher seinen Rückblick in der Bürgerversammlung. Lenggries wächst. Mitte 2023 zählte die Gemeinde 10 153 Einwohner, 45 mehr als im Vorjahr. Allerdings lag die Geburtenrate mit 81 Babys auf dem niedrigsten Stand der vergangenen zehn Jahre. Zum Vergleich: 2022 kamen 102 Kinder zu Welt. Die Sterbefälle sanken von 113 auf 110, die Zahl der Eheschließungen von 54 auf 52.
14 Prozent weniger Gäste: Übernachtungen in Lenggries gehen zurück
Einen deutlichen Rückgang (minus 14 Prozent) gab es bei den Gästeankünften und in ähnlicher Höhe auch bei den Übernachtungen. Zurückzuführen sei das einmal auf das witterungsabhängige Buchungsverhalten der Gäste, sagte Klaffenbacher. Sprich: Fehlt der Schnee, fehlen auch die Urlauber. Dazu komme aber auch, dass das größte Hotel am Ort derzeit geschlossen ist. Hier ist Abhilfe in Sicht. „Die Arbeiten beginnen im April, die Eröffnung ist dann 2025 geplant“, sagte Klaffenbacher und zeigte Skizzen, wie das umgebaute Brauneckhotel, das dann zur Marriott-Kette gehören wird, aussehen soll.

Trotz der gesunkenen Zahlen habe die Tourist-Info viel zu tun. Buchungsanfragen müssen abgearbeitet, Gäste betreut, Prospekte versandt werden. Dazu kamen 193 Führungen und andere Veranstaltungen mit rund 3000 Teilnehmern, die die TI veranstaltete. Wie groß das Interesse an Lenggries ist, zeigen die 757 000 Aufrufe der Homepage. Dazu gab es 6,7 Millionen Klicks auf die Webcam am Brauneck. Nach oben gingen auch die Besucherzahlen in der „Isarwelle“ und im Freibad, berichtete Klaffenbacher, der mittlerweile einer Verwaltung mit rund 200 Mitarbeitern in sämtlichen gemeindlichen Einrichtungen vorsteht.
Große Projekte in der Gemeinde Lenggries: 2025 soll neues Pflegeheim eröffnen
Schlaglichtartig ging er auch auf die größten Projekte ein. Beim Pflegeheim „sind die Arbeiten sehr, sehr gut vorangekommen“, sagte Klaffenbacher. Derzeit laufe der Innenausbau. Im Frühsommer 2025 soll das 90-Plätze-Heim bezugsfertig sein. Sowohl finanziell als auch zeitlich liege man voll im Plan.
Auch bei der Entwicklung der Kaserne habe es Fortschritte gegeben, betonte der Rathauschef. Derzeit befindet man sich auf dem Weg zu einem neuen Bebauungsplan, der ein Gewerbe- und ein Mischgebiet vorsieht. Ziel sei es unter anderem, eine Kindertagesstätte zu schaffen sowie bezahlbaren Wohnraum für Personal in Kindertagesstätten und Pflegeheim. „Sie sollen aber weitere Ideen und Anregungen einbringen“, wandte sich Klaffenbacher an die Bürger. Auch die Sanierung des Kasernen-Sportplatzes hat die Gemeinde nicht aus den Augen verloren. Hier sei man in Gesprächen mit dem Turnverein. Neben den Anlagen für Leichtathletik wolle man auch einen Fitness-Parcours oder Trimm-Dich-Pfad umsetzen – alles allerdings nicht in diesem Jahr.
Meine news
Auch Lenggries vom Hagel-Unwetter im August betroffen
Stark gefordert waren die Einsatzkräfte nach dem Hagelunwetter am 26. August. Vor allem die nördlichen Gemeindeteile seien betroffen gewesen, sagte Klaffenbacher. 2227 Stunden leisteten die Feuerwehrleute ab. Rechne man nur mit einem Stundenlohn von 20 Euro, ergebe das 44 540 Euro. „Aber natürlich wurde das nicht abgerechnet, weil das alles ehrenamtlich geleistet wurde“, sagte der Bürgermeister und nannte das „überragend“. Auch die Mitarbeiter des Bauhofs waren pausenlos im Einsatz. Rund 1000 Stunden dürften hier zusammenkommen, wenn alles abgearbeitet ist. Für alle Helfer spendeten die Zuhörer lang anhaltenden Applaus.
Zum Abschluss gab es noch einen Rückblick auf die größten Festivitäten – von der Beteiligung an den Special Olympics übers Flößerfest bis zur Standartenweihe in Fall. (va)
Mehr News finden Sie in unserer brandneuen Merkur.de-App, jetzt im verbesserten Design mit mehr Personalisierungs-Funktionen. Direkt zum Download, mehr Informationen gibt es hier. Sie nutzen begeistert WhatsApp? Auch dort hält Sie Merkur.de ab sofort über einen neuen Whatsapp-Kanal auf dem Laufenden. Hier geht‘s direkt zum Kanal.