"Ohne Grund": Neue Details zum chinesischen Laser-Angriff auf deutsches Flugzeug
Das Auswärtige Amt berichtet bei Twitter von dem Fall. Dazu heißt es: "Die Gefährdung von deutschem Personal & Störung des Einsatzes sind vollkommen inakzeptabel." Das Auswärtige Amt hat außerdem den chinesischen Botschafter einbestellt.
Vor diesem Hintergrund habe man den chinesischen Botschafter Deng Hongbo heute einbestellt, hieß es weiter. Die förmliche Einbestellung eines Botschafters gilt als scharfes diplomatisches Mittel, mit dem die Regierung des Gastlandes eine deutliche Verstimmung signalisiert. Details des Vorfalles wurden zunächst nicht mitgeteilt.
China-Kriegsschiff blendet deutsches Flugzeug mit Laser
Der Vorfall ereignete sich Anfang Juli, als ein deutsches Flugzeug zu einem Überwachungsflug über dem Seegebiet unterwegs war. Dabei wurde festgestellt, dass von einem chinesischen Kriegsschiff aus ein Laser auf die Maschine gerichtet wurde. Das Anstrahlen mit einem Laser gilt im Militär mindestens als Drohgebärde.

Bundesverteidigungsministerium nennt neue Details
Das zur Seeraumüberwachung im Roten Meer eingesetzte deutsche Flugzeug MSP sei bei einem Routine-Einsatzflug von dem chinesischen Kriegsschiff "ohne Grund und vorherige Kontaktaufnahme angelasert" worden, erklärte ein Sprecher des Bundesverteidigungsministeriums. Das chinesische Kriegsschiff sei zuvor schon mehrfach in dem Seegebiet angetroffen worden.
Bei dem von dem Laser-Vorfall betroffenen Flugzeug handelt es sich nach Angaben des Ministeriumssprechers um eine sogenannte Multi-Sensor-Plattform (MSP). Die Maschine sei seit dem vergangenen Oktober an Eunavfor Aspides beteiligt und trage als "fliegendes Auge" der Mission maßgeblich zur weiträumigen Aufklärung des Seegebiet bei. Die von der MSP gewonnenen Daten "tragen maßgeblich zum Lagebild für die Missionsführung und die beteiligten Partner bei", erläuterte der Sprecher.
Betrieben werde die MSP von einem zivilgewerblichen Dienstleister, fügte er hinzu. Doch sei Personal der Bundeswehr an dem Einsatz der Maschine beteiligt.
Die EU-geführte Mission Eunavfor Aspides soll die wichtige Handelsroute durch das Rote Meer gegen Angriffe der jemenitischen Huthi-Miliz schützen, die dort seit Beginn des Gaza-Kriegs im Oktober 2023 Frachtschiffe attackiert. Ende Januar hatte der Bundestag die deutsche Beteiligung an der Mission verlängert. Das Mandat erlaubt die Teilnahme von bis zu 700 Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr an der Mission.
Die Huthis greifen immer wieder Schiffe im Roten Meer und im Golf von Aden sowie Ziele in Israel mit Drohnen und Raketen an. Die Miliz zählt sich neben der im Gazastreifen herrschenden Hamas und der Hisbollah im Libanon zu der vom Iran angeführten und gegen Israel und die USA gerichteten "Achse des Widerstands".