Kokain im Überraschungs-Ei geschmuggelt - Polizei findet Rauschgift in skurrilen Verstecken

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Überraschungen soll es in allen Ü-Eiern geben. Die Polizei fand eine besondere: Kokain. © Christoph Hardt/IMAGO

Ein 38-Jähriger wurde mit viel Kokain in einer Shisha-Bar erwischt. Die Urlaubszeit verzögert das Verfahren für den mutmaßlichen Dealer.

Geretsried - Manche Prozesse sind bereits beendet, bevor sie richtig begonnen haben. So zum Beispiel ein Drogenverfahren, das in Geretsried spielt. Im Dezember vergangenen Jahres war ein 38-Jähriger in einer örtlichen Shisha-Bar mit einem Rucksack voller Kokain festgesetzt worden. Knapp 190 Gramm der Drogen hatte er in einem sogenannten Buchtresor versteckt. Die Polizei fand das Rauschgift darin ebenso wie in einem Kinder-Überraschungs-Ei. Der 38-Jährige landete in der U-Haft.

Kokain im Überraschungs-Ei geschmuggelt - Polizei fand Rauschgift in skurrilen Verstecken

Jetzt hätte das Verfahren vor dem Landgericht München II aufgerollt werden sollen. Doch bereits nach dem Verlesen der Anklageschrift war Schluss. Denn für das Gericht stand rasch fest, dass es zwei Zeugen hätte hören müssen, die sich aktuell im verlängerten Griechenland-Urlaub befinden.

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Denn neben Buchtresor und Überraschungsei hatte der Angeklagte noch ein Einmachglas mit Schraubverschluss mit sich geführt, in dem sich ebenfalls Kokain befand. Dazu eine Feinwaage, Druckverschlusstüten, Einmalhandschuhe und einen Teleskopschlagstock. Alles Gegenstände, die auf einen einschlägigen Drogenhandel hinwiesen. In seiner Hosentasche führte der Mann drei Geldbündel mit insgesamt 3750 Euro in „szenetypischer“ Stückelung mit – wie die Anklagevertretung schreibt.

Vieles spricht für einschlägigen Drogenhandel

Doch angeblich stammte das Geld nicht aus Drogengeschäften, sondern es handelte sich um Einnahmen aus einer Spielhalle, in der die Verlobte des Angeklagten arbeitete. Auch den Schlagstock will die Frau immer zur Eigensicherung in der Spielothek aufbewahrt haben. Diese Behauptung wurde während eines Rechtsgesprächs zwischen Richtern, Staatsanwältin und den Verteidigern publik. „Das Geld stammt aus Einnahmen aus der Spielhalle“, referierte die Vorsitzende Richterin Michaela Tischler die Angaben der Verteidiger. „Der Angeklagte übernahm es, um es zur Bank zu bringen“, fügte die Richterin noch hinzu.

Vor dem Landgericht München muss sich ein 38-Jähriger verwantworten. Er war in einer Geretsrieder Shisha-Bar mit 190 Gramm Kokain erwischt worden.
Vor dem Landgericht München muss sich ein 38-Jähriger verwantworten. Er war in einer Geretsrieder Shisha-Bar mit 190 Gramm Kokain erwischt worden. © Sven Hoppe

Drogenhandel in der Shishabar? Polizei macht großen Fund

Am besagten Abend sei der 38-jährige Angeklagte aus der Shisha-Bar in die Spielhalle gegangen. Er habe einen Rucksack genommen und das Kokain dort hineingepackt. Im Anschluss sei er damit in die Shisha-Bar gegangen. Die Richterin will nun die Verlobte des 38-Jährigen und deren Sohn hören, um die behauptete Zuordnung des Schlagstocks zu überprüfen. Weil der junge Mann aber gerade für längere Zeit in Griechenland im Urlaub ist, wurde das Verfahren ausgesetzt. Im Oktober soll der Fall neu verhandelt werden. Dann sollen die neuen Zeugen geladen werden.

Allerhand kuriose und witzige Zitate: Die gab es im vergangenen Jahr wieder im Wolfratshauser Amtsgericht zu hören. Unser Gerichtsreporter hat sie gesammelt.

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