Inflationsrate fällt auf 2,2 Prozent im März – niedrigster Wert seit drei Jahren

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Eine Kassiererin scannt Heidelbeeren an der Kasse eines Supermarktes. © Julian Stratenschulte/dpa

Die Inflationsrate geht weiter zurück und fällt auf den niedrigsten Stand seit drei Jahren. Im Sommer dürfte sie sogar unter die zwei-Prozent-Marke fallen.

Wiesbaden – Die Inflation in Deutschland ist im März weiter gefallen. Die Inflationsrate in Deutschland wird im März 2024 voraussichtlich 2,2 Prozent betragen, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilt. Das ist der niedrigste Wert seit April 2021, im Mai 2021 lag der Wert ebenfalls bei 2,2 Prozent.

Auch in den Bundesländern ging die Inflationsrate zurück: Die Verbraucherpreise stiegen in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Sachsen jeweils langsamer als noch im Februar. Sie erhöhten sich zwischen 1,6 und 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie die Statistischen Landesämter am Dienstag mitteilten. Im Februar lag die bundesweite Teuerungsrate noch bei 2,5 Prozent.

Besonders niedrig ist die Teuerungsrate in Hessen, wo sie mit 1,6 Prozent deutlich unter dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von zwei Prozent liegt. Für die sinkende Inflation sorgte vor allem billigere Energie. Sie kostete etwa in Hessen 5,4 Prozent weniger als im März 2023, während sich Nahrungsmittel um 1,4 Prozent verbilligten.

Zinshoffnungen: Im Sommer könnten die Zinsen wieder sinken

Für einen anhaltenden Rückgang in den kommenden Monaten sprechen die sinkenden Preiserwartungen der Unternehmen, die im März auf den tiefsten Stand seit drei Jahren gesunken sind. Das Barometer fiel auf 14,3 Punkte, von 15,0 im Februar, wie das Münchner Ifo-Institut zu seiner Unternehmensumfrage mitteilte. „Die Inflation ist weiter auf dem Rückzug und dürfte im Sommer unter die Zwei-Prozent-Marke sinken“, sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. „Aus deutscher Sicht spricht nichts gegen eine baldige Zinssenkung durch die EZB.“

Vor allem in den konsumnahen Branchen planen weniger Unternehmen, ihre Preise anzuheben. Rückgänge bei den Preiserwartungen gab es etwa im Einzelhandel und in der Gastronomie, leichte Anstiege dagegen bei den Hotels und den Reiseveranstaltern. Im Bauhauptgewerbe gingen die Preiserwartungen zurück auf minus 10,6 Punkte, nach minus 6,2 im Februar. „Demnach wollen die Unternehmen mehrheitlich sogar ihre Preise senken“, so die Ifo-Forscher. Im Verarbeitenden Gewerbe will nur noch eine kleine Mehrheit der befragten Unternehmen ihre Preise anheben, so das Institut. 

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