Messerangriff in Bayern: Polizistin erschießt 34-Jährigen – und steht nun im Fokus der Ermittlungen

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Ein Messerangriff auf Polizeikräfte endet tödlich. Die Beamtin, die den mutmaßlichen Angreifer erschoss, steht nun im Fokus der Ermittlungen.

Pegnitz – Erneut kommt es zu einem Messerangriff auf Polizeibeamte. Eine Polizistin reagiert mit Schüssen, der vermeintliche Angreifer stirbt. Doch wer war der vermeintliche Täter und was trieb ihn an?

Messerangriff endet für 34-Jährigen tödlich: Beamte bleiben unverletzt – viele Fragen offen

In Lauf an der Pegnitz, nahe Nürnberg, hat sich ein weiterer Messerangriff ereignet, nur kurze Zeit nach einem ähnlichen Vorfall in Mannheim. Diesmal richtete sich die Attacke gegen drei Bundespolizisten. Der Täter wurde von einer Beamtin erschossen. In Mannheim hatte ein Messerangriff auf dem Marktplatz zuvor fünf Verletzte und einen toten Polizisten gefordert. Was wir bislang über den Vorfall in Mittelfranken wissen:

Erneut erschüttert ein Messerangriff die Öffentlichkeit. Diesmal trifft es Polizeikräfte in Lauf an der Pegnitz. Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst im Dunkeln.
Erneut erschüttert ein Messerangriff die Öffentlichkeit. Diesmal trifft es Polizeikräfte in Lauf an der Pegnitz. Die Hintergründe der Tat bleiben vorerst im Dunkeln. © picture alliance/dpa | Daniel Löb

Messerangriff in Bayern: Was geschah am S-Bahnhof in Lauf an der Pegnitz?

Laut Polizeiangaben griff der vermeintliche Täter zunächst einen Streifenwagen der Bundespolizei an. Er rüttelte an der Fahrzeugtür, ohne dabei eine Waffe sichtbar bei sich zu tragen. Als die drei Polizisten ausstiegen, griff er sie mit einem Messer an.

Aus Sicherheitskreisen wurde berichtet, dass die Beamten zunächst Pfefferspray einsetzten. Als dies keine Wirkung zeigte, gab die Polizistin einen Warnschuss in die Luft ab. Der vermeintliche Angreifer ließ sich davon nicht beeindrucken und sie schoss auf ihn. Der Mann wurde in den Bauch getroffen. Trotz sofortiger Erster Hilfe durch die Beamten und später durch einen Notarzt konnte der Mann nicht mehr gerettet werden.

Was ist über den vermeintlichen Angreifer bekannt?

Bislang sind nur wenige Informationen bekannt. Der Mann war 34 Jahre alt und hatte die iranische Staatsangehörigkeit. Laut Informationen der Deutschen Presse-Agentur war der Mann vor dem Vorfall bereits polizeibekannt, unter anderem wegen Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte.

Die Staatsanwaltschaft konnte zunächst keine Angaben zu seinem Wohnort machen. Auch über seinen Aufenthaltsstatus gab es vom bayerischen Innenministerium zunächst keine Informationen. In einem Interview mit dem Bayerischen Rundfunk bezeichnete Innenminister Joachim Herrmann (CSU) den Mann als Flüchtling.

Wie geht es den drei Bundespolizisten?

Die Polizistin und ihre beiden Kollegen blieben bei dem Angriff unverletzt. Ob sie weiterhin ihren Dienst ausüben können oder während der Ermittlungen freigestellt sind, ist unklar. Die Staatsanwaltschaft verwies bei Fragen zu dienstrechtlichen Angelegenheiten auf die Bundespolizei. Diese konnte sich aufgrund der laufenden Ermittlungen nicht dazu äußern.

Was ist über die Hintergründe bekannt?

Das Motiv für die Tat war am Tag danach noch unbekannt. Die Staatsanwaltschaft in Nürnberg und die Kriminalpolizei haben die Ermittlungen übernommen. Sie werden nun die Spuren vom Tatort auswerten und Zeugen befragen. An dem Tag fand in Lauf an der Pegnitz das Altstadtfest statt und es waren entsprechend viele Menschen unterwegs. Die Ermittler müssen auch klären, wie die Tat genau abgelaufen ist. Ob ein oder mehrere Schüsse abgegeben wurden, konnten sie zunächst nicht beantworten.

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Wie sind die Reaktionen?

Die Gewerkschaft der Polizei in Bayern sieht in dem Messerangriff ein beispielhaftes Zeichen für den Zustand der Sicherheit in Deutschland. Uwe Steinbrecher, stellvertretender Landesvorsitzender für die Bundespolizei, forderte die Bundesinnenministerin und alle verantwortlichen Politiker auf, mehr Verantwortung für die innere Sicherheit zu übernehmen: „Es muss Schluss sein mit leeren Phrasen - jetzt sind Taten gefragt.“

Bayerns Innenminister Herrmann betonte gegenüber dem Bayerischen Rundfunk die Ernsthaftigkeit der Gefahr. „Hier müssen wir im Einzelfall konkret reagieren“, etwa mit angemessenen Strafen und der Ausweisung aus Deutschland, so Herrmann. (fhz)

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