„Hammer, was hier geboten wird“: Von Handwerk bis Gastronomie - Vielfalt auf der Ausbildungsmesse
Hunderte Interessierte strömten zur Ausbildungsmesse und zum Tag der offenen Tür der Berufsschule Weilheim. Die Veranstaltung bot einen lebendigen Einblick in Ausbildungsberufe.
„Es ist ein Tag, an dem ich aus dem Grinsen gar nicht mehr rauskomme“, freute sich Landrätin Andrea Jochner-Weiß bei der Eröffnung der Messe mit Blick auf die vielen Jugendlichen, die bereits warteten, dass es losgeht. Ihnen wünschte Jochner-Weiß „viele Informationen für den neuen Lebensabschnitt“.
„Wer hätte gedacht, dass sich das so toll entwickelt“, schwärmte Hausherr Knut Seelos. Er erinnerte sich an das erste Mal, als Messe und Tag der offenen Tür kombiniert wurden. Damals habe er gedacht, es sei ein einmaliges Erlebnis. Bei der vierten Auflage war er sicher: „Heute ist es geschätzte Tradition.“ „Wir zeigen hier, wie wir ausbilden. Seien Sie neugierig und schauen Sie rum“, ermutigte er die Jugendlichen.
Insgesamt hatten 110 Aussteller ihre Stände aufgebaut. Von sozialen Berufen über Behörden, von der Bundeswehr bis zu vielen Handwerkern, von großen Firmen bis zu Familienbetrieben war für jeden Geschmack etwas dabei. So war in den Klassenzimmern viel geboten. Dort konnten die Interessierten in direkten Gesprächen mit Ausbildern und Fachleuten ihre Fragen klären und sich inspirieren lassen.

So wie Asia. Sie besucht derzeit die elfte Klasse der Fachoberschule. „Man muss sich frühzeitig darum kümmern, damit man das Passende bekommt“, wusste die 18-Jährige. Sie strebt ein duales Studium im Ingenieurwesen an und nahm daher bei vielen Unternehmen im technischen Bereich die Möglichkeit wahr, Kontakte zu knüpfen. Ganz gezielt stellte sie dabei ihre Fragen.
Doch fand die Schongauerin an anderen Branchen ebenfalls Gefallen. „Gastronomie fände ich auch gut. Ich mag es, mit Menschen in Kontakt zu kommen“, erzählte sie, nachdem sie ein ausführliches Gespräch bei dem Stand eines Hotels geführt hatte. Mit dabei hatte sie ihre 14-jährige Schwester. „Sie soll sich schon mal umschauen, was es überhaupt alles gibt“, erklärte Asia. Von der gesamten Messe war sie begeistert: „Es ist wirklich der Hammer, wie viel geboten ist.“
Mit vielen Gimmicks und Aktionen warben die Unternehmen um die Gunst der Jugendlichen. Dino-Keksausstecher selber biegen, Einkaufswagenchips an einem Automaten gravieren, Kugelschreiber beschriften, die Muskeln an der Reckstange testen: Wo es Dinge zum Ausprobieren gab, waren die Räume besonders voll.
Viele Jugendliche waren mit ihren Eltern unterwegs. Gemeinsam gingen sie die Listen der Aussteller durch, suchten nach passenden Unternehmen und redeten mit den Verantwortlichen. Mehrere Aussteller berichteten schon nach kurzer Zeit von vielversprechenden Interessenten. Einige hatten sogar schon Praktika vereinbart.
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Besonders beliebt waren die Angebote der Handwerksberufe. Bei den Malern und Lackierern durften die Jugendlichen selbst kleine Rahmen zusammenkleben und verzieren sowie Taschen besprühen.

Bäckerofen im Dauerbetrieb
An der CNC-Maschine konnten in der Metallwerkstatt kleine Kreisel gedreht, an den Werkbänken kleine Simpson-Schlüsselanhänger selbst gesägt und gefeilt werden. Holzbearbeitung fehlte nicht, so war das Fräsen von kleinen Untersetzern beliebt. Ebenso das Melken eines Gummi-Euters und das Pflanzen von Kräutern zum Mitnehmen bei den Landwirten und Gärtnern. Der Ofen bei den Bäckern war dauerbesetzt, denn hier konnten kleine Gebäckstücke gebacken werden. Vor dem Gebäude durfte bei einer aufgebauten Schmiede selbst angepackt werden.
Beim Rundgang über die Messe kam die Landrätin gar nicht mehr raus aus dem Staunen. „Ich bin wirklich stolz drauf“, lobte sie den Einsatz aller Aussteller und Organisatoren. Auch in Schongau gibt es demnächst eine Ausbildungsmesse.