Thomas Müller versteht die Welt nicht mehr: Unbekannte beschädigen 50 Jahre altes Bienenhaus

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Weilheim
  4. Peißenberg

Kommentare

Thomas Müller und sein Sohn Florian vor dem beschädigten Bienenhaus im Grandlmoos. © Privat

Das Ergebnis ungezügelter Zerstörungswut zeigt sich aktuell im Peißenberger Grandlmoos: Unterhalb des östlichen Ausläufers der Neuen Bergehalde wurde ein dort seit 50 Jahren stehendes Bienenhaus verwüstet und schwer beschädigt. Der Eigentümer hat Anzeige erstattet – gegen unbekannt.

„Dass die Menschen heute vor nichts mehr Respekt haben. Ich versteh‘ das nicht. Es ist einfach nur schade“: Thomas Müller ist mächtig verärgert – und das hat einen triftigen Grund. Der Bio-Imker hat an der Neuen Bergehalde Flächen angepachtet, um seiner Leidenschaft nachzugehen. Dort steht auch ein Bienenhaus, das schon Müllers Großvater betrieben hat. Doch vor ein paar Tagen wurde die Holzhütte Opfer von Vandalismus. Müller hat die Polizei eingeschaltet. Über den oder die Täter ist bislang noch nichts bekannt, die Polizei hat allerdings Spuren gesichert.

Nicht zum ersten Mal beschädigt

 Vor ein paar Jahren wurde das Bienenhaus schon einmal beschädigt – damals von Kindern. Die Eltern kümmerten sich um die Reparatur und die Angelegenheit wurde gütlich bereinigt. Doch dieses Mal ist alles viel schlimmer. Der oder die Täter – Müller tippt auf Jugendliche – haben mit einer Betonplatte die doppelt abgesperrte Eingangstür aufgebrochen und innen alles verwüstet. Sämtliche Scheiben wurden eingeschlagen, Dachrinnen abgerissen und leider auch die Kästen von zwei Bienenvölkern gewaltsam geöffnet. Müller spricht von einem „Totalschaden“. Ob die Bienenvölker überleben, weiß er nicht.

Müllers Passion zur Imkerei wurde ihm quasi in die Wiege gelegt. Sein Großvater gründete einst den Bienenzuchtverein. Er selbst besitzt rund 50 Bienenvölker: „Es macht unheimlich viel Spaß, mit Bienen zu arbeiten. Man kann nicht alles verstehen, was sie tun. Und so erlebt man immer wieder neue Dinge.“ Die Standorte rund um Peißenberg, an denen die Völker verteilt sind, sind zum Teil mit Videokamera ausgerüstet – notgedrungen: „Eine Überwachung von Grundstücken ist eigentlich nicht das, was ich will“, sagt Müller. Doch der Vandalismus macht eben auch vor der Imkerei nicht halt. „Ich weiß nicht, ob ich das Bienenhaus nochmal reparieren und aufbauen werde“, erklärt Müller: „Es ist eigentlich alles kaputt gemacht worden, was man kaputt machen konnte.“

Das Bienenhaus stand früher am Sinkgraben im nördlichen Gemeindegebiet. In den 1970er Jahren wurde es dann am Fuße der Neuen Bergehalde platziert. Müller vermarktet seinen Wald- und Blütenhonig und ist auch bemüht, über den Sinn und Zweck der Imkerei aufzuklären. Des Öfteren waren schon Grundschulklassen bei ihm zu Besuch. Dass ausgerechnet in Peißenberg ein Bienenhaus verwüstet wird, ist für Müller allein schon symbolisch nicht nachvollziehbar: „Der Ort steht doch für die Imkerei. Wir haben sogar Bienen in unserem Gemeindewappen.“

Auch interessant

Kommentare