Überregionale Wirkung: Zehn Artikel aus dem Landkreis wurden besonders oft gelesen
Viele regionale Nachrichten sorgen auch überregional für Interesse. Wir stellen die Top Ten unserer meistgelesenen Lokalthemen des Jahres 2023 vor.
Landkreis – Wie aus Themen, die vor der eigenen Haustüre spielen, Nachrichten mit überregionaler Relevanz werden, lässt sich im Internet live mitverfolgen. Auf den Startseiten www.miesbacher-merkur.de, www.tegernseer-zeitung.de und www.holzkirchner-merkur.de stehen ausgewählte Geschichten der Heimatzeitung zum digitalen Nachlesen zur Verfügung.
Die Seitenaufrufe, die übers Jahr genau gemessen werden, geben einen aufschlussreichen und oft auch überraschenden Einblick in die Themen, die die Leser 2023 am meisten bewegt haben. Und das sind viele: Die 500 stärksten Artikel wurden insgesamt 17,5 Millionen Mal aufgerufen. Die zehn Geschichten, die am häufigsten gelesen wurden, spielen in der Politik, informieren über Unwetter oder folgen der journalistischen Aufgabe, auch über tragische Ereignisse respektvoll zu berichten. Zusammen wurden sie knapp 1,7 Millionen Mal gelesen – eine Zahl, die ein ungebrochen großes Informationsbedürfnis belegt.
Unwetter mit Hagel
Besonders stark war das Interesse in den Tagen nach dem Unwetter mit Hagelschlag, das Ende August auch im Tegernseer Tal schwere Schäden hinterlassen hat. Über 385 000 Mal wurde der Artikel aufgerufen, der das Ausmaß überblicksartig zusammenfasst. Am stärksten betroffen waren die Gemeinden Bad Wiessee und Rottach-Egern – hier gab es besonders viele zertrümmerte Autoscheiben, Dachfenster und Photovoltaikanlagen sowie zerfetzte Planen und verstopfte Gullys.

Oligarch am Tegernsee
Für reges Interesse sorgte, wie schon im Vorjahr, Alisher Usmanov. In der Ukraine sollen 160 000 Tonnen Eisenerz des Konzerns USM beschlagnahmt worden sein. Der russische Oligarch, der unter anderem am Tegernsee verortet ist, soll Anteile an dieser Holding besitzen – weshalb die Beschlagnahmung als „schwerer Schlag“ gegen ihn gewertet wurde. Den Vorfall kritisiert später das Unternehmen Metalloinvest in einer Presseerklärung, an dem Usmanov Anteile hält. Gut 340 000 Seitenaufrufe verzeichnet die Berichterstattung der Heimatzeitung, was für Platz 2 in der Jahreswertung reicht.
Kalb in der Schubkarre
In der Reihenfolge am dritthäufigsten aufgerufen wurde ein Interview mit dem Warngauer Landwirt Hans Glockner, der kurz zuvor auf der Titelseite aller Merkur-Ausgaben mit einem neugeborenen Kälbchen im Schubkarren gezeigt wurde. Das Foto war unterschrieben mit den Worten „lebensfrohes Weideglück“ – und der Reithamer betonte später, das Foto müsste eigentlich positive Emotionen wecken. Trotzdem sah sich der Landwirt der Kritik ausgesetzt, er sei mit dem Kalb nicht tierschutzgerecht umgegangen. Dagegen wehrte er sich im Interview vehement – schließlich hatte er das Kalb vor balgenden Artgenossen in Sicherheit gebracht. Insgesamt 282 000 Mal wurde das Interview mit dem Landwirt im Internet aufgerufen.
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Grünen-Hass im Handel
Für eine Welle der Empörung sorgte 2023 außerdem ein Zettel im Schaufenster eines Ladens in Tegernsee, der sich gegen „Sympathisanten und Wähler der grünen Partei“ richtete. Diese wolle man hier nicht bedienen, war auf dem Pamphlet zu lesen. Während die Ladenbesitzerin auf Nachfrage bestätigte, sie würde Vize-Kanzler Robert Habeck (Grüne) ebenso wenig wie AfD-Bundessprecherin Alice Weidel bedienen, polarisierte der Zettel überregional. Gut 200 000 Mal informierten sich Leser auf dem Internetauftritt der Heimatzeitung über das Geschehen.

Kritik an Asylpolitik
Ein anderes Thema, das die Nachrichtenlage wohl auch 2024 mitbestimmen wird, sorgte schon im abgelaufenen Jahr für reges Interesse. Mit 179 000 Seitenaufrufen auf Platz 5 im Jahresranking landete der Hilferuf des Miesbacher Bürgermeisters Gerhard Braunmiller (CSU). Er hatte Bundestagsabgeordneten Alexander Radwan im Juli darüber informiert, dass die Kreisstadt bei der Integration am Limit sei. „Wir müssen jetzt Druck rausnehmen, damit unser System nicht kollabiert“, forderte der Bürgermeister.
Trauer um Kaffeeröster
Mit knapp 167 000 Seitenaufrufen direkt danach folgt ein tragischer Vorfall, der überregional Bestürzung ausgelöst hatte: Mario Felix Liebold, der sich als Kaffeeröster am Tegernsee bundesweit einen Namen gemacht hatte, war Anfang Mai im Alter von nur 49 Jahren gestorben. Seine Familie und treue Mitarbeiter führen das Unternehmen seither weiter.
Buchsbaum-Zünsler
Einem weit weniger emotionalen, aber doch gefragten Thema nahm sich die Schaftlacher Gartenexpertin Simone Kerkel in einem Interview mit der Heimatzeitung an. Darin gab die Vorsitzende des Kreisverbands für Obst-, Gartenbau und Landespflege Miesbach Tipps, wie sich Gartenfreunde gegen den Buchsbaumzünsler wehren können. Die gefräßige Raupe, die ursprünglich aus Asien kommt, kann Buchsbäume zerstören – und vor allem durch regelmäßiges Abpflücken des Schädlings bekämpft werden. Die Praxistipps wurden mehr als 150 000 Mal aufgerufen – Platz 7 im Jahresvergleich.
Tragik vor Leonhardi
Zwei Trauerfälle im Schlierseer Ortsteil Fischhausen, die im Vorfeld die Leonhardifahrt überschatteten, beschäftigten im Anschluss viele Leser. Knapp 130 000 Mal wurde die Berichterstattung aufgerufen, die unter anderem an die verunglückte 21-Jährige erinnerte, die kurz zuvor gestorben war.
Primiz sorgt für Wirbel
Mit knapp 100 000 Seitenaufrufen schließt sich in der Reihenfolge die Kritik einiger Holzkirchner Pfarrgemeinderäte an, die die Einleitung der Kommunion bei der Primiz von Michael Korell als „beschämend, untragbar und stigmatisierend“ bezeichnet hatten. Hintergrund war die Aufforderung an Besucher, die Arme zu überkreuzen, wenn man nicht kommunizieren wolle oder könne.
Warngau erbt Millionen
Platz 10 der am häufigsten gelesenen Artikel sicherte sich schließlich ein anonymer Gönner. Er hatte der Gemeinde Warngau 6,375 Millionen Euro vererbt – unter der Auflage, den Nachlass ausschließlich für Wohnungsbau zu verwenden, von dem Einheimische profitieren. Über 96 000 Mal wurde die zugehörige Berichterstattung der Heimatzeitung aufgerufen. Das Geld soll dem geplanten Projekt „Wohnen im Alter“ in Oberwarngau zufließen. nap
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