Neujahrsempfang in Miesbach: Gemeinsam die Aufgaben von 2024 annehmen - Viele Ehrungen

  • Dieter Dorby
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Mit einem Beschwören des Gemeinschaftssinns hat Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller beim Neujahrsempfang das neue Jahr in der Kreisstadt eingeläutet. Die Herausforderungen für Stadt und Gesellschaft seien anspruchsvoll, aber in der Gemeinschaft werde man diese bewältigen, wenn man sie annehme.

Miesbach – Ohne ehrenamtliches Engagement geht es nicht. Das stellte Miesbachs Bürgermeister Gerhard Braunmiller gestern Mittag beim Neujahrsempfang der Kreisstadt im Saal des Waitzinger Kellers mehrmals fest. Wie hilfreiches Wirken für das Gemeinwohl aussehen, wurde ebenfalls gezeigt. Gegen Ende des Empfangs wurden acht Menschen ausgezeichnet, die sich mit ihrem langjährigen Einsatz Dankbarkeit und Anerkennung verdient haben.

Acht Bürger geehrt

Eine Urkunde und einen Porzellanlöwen der Stadt aus der Hand von Kulturreferentin Verena Schlier erhielt Annelies Bicherel. Die gebürtige Miesbacherin engagiert sich in der katholischen Pfarrgemeinde, im Vorstand des Frauenbunds, als Vorsitzende des Weltladen-Vereins, als Mesnerin der Portiunkulakirche sowie in Bibelkreis und Kirchenchor. „Christliche Nächstenliebe und hoher Gemeinsinn zeichnen ihr stilles Wirken aus“, lobte Braunmiller.

Carl Langheiter dagegen verfolge das Ziel, dass Miesbachs reiche Geschichte nicht in Vergessenheit gerät. Zwischen 2010 und 2018 war er erster Vorsitzender des neu gegründeten Museumsvereins. Sein Ziel, ein Museum zu etablieren, sei „noch nicht erreicht“, stellte Braunmiller fest. Bis dahin sichere Langheiter „außergewöhnliche Werke für die Stadt“.

Am Engagement der Gebirgsschützenkompanie Miesbach-Parsberg-Wies – laut Braunmiller „einer der aktivsten Vereine der Kreisstadt“ – haben Josef und Anton Nowak, beide 1979 Gründungsmitglieder, großen Anteil. Ersterer sei maßgeblich an der notariellen Beurkundung der Schießanlage auf Erbpacht beteiligt und federführend bei Bewerbung und Ausführung des Patronatstags 2014 gewesen, zu dem sogar der damalige Bundespräsident Joachim Gauck gekommen war. Sein Bruder Anton Nowak fungiere bis heute als verlässlicher Salutzugführer.

Von den Waitzinger Sammlerfreunden wurden Rupert Moser und Robert Schlienz ausgezeichnet. Ersterer engagiert sich hier seit 30 Jahren und gründete 2005 den laut Braunmiller „sehr aktiven Stammtisch“. Über die Jahre habe man unglaublich viele Gegenstände aus dem Umfeld der Waitzinger Brauerei zusammengetragen. Dieser Fundus sei bereits in drei Ausstellungen präsentiert worden. Zusammen mit Schlienz habe er viele Vereinsfeste und Jubiläen bereichert.

Viele Bürger nahmen am Neujahrsempfang der Stadt Miesbach im Saal des Waitzinger Kellers teil.

Vielfältig ist das Einsatzgebiet von Ferdinand Huber: als Chorsänger und Solist, beim Alpenverein, als Gründungsmitglied und Vorsitzender des Stiftungsrates der Bürgerstiftung, im Pfarrgemeinderat der katholischen Pfarrei, bei der Kirchenrenovierung und dem Pfarrheimneubau. Gerade bei Letzterem hat sich auch Siegfried Rummel verdient gemacht. Seit 2004 fungiert er als Kirchenpfleger, wirkte bei der Sanierung des Pfarrkindergartens mit und vertrat die Kirche als Bauherrin beim Pfarrheimneubau. Nicht zu vergessen sein Engagement beim Alpenverein sowie in Kirchenorchester sowie Chor- und Orchesterverein.

Fehler im System

Zuvor hatte Braunmiller die Herausforderungen der Stadt aufgezählt – an erster Stelle die finanzielle Schieflage. Miesbach sei nicht leistungsschwach, „aber wir haben hohe Ausgaben bei den Pflichtaufgaben“. Die Steuereinnahmen seien dafür zu gering – „das ist ein Fehler im System“. Die Aufgaben der Kommunen würden immer komplexer, „aber die finanzielle Ausstattung dafür bleibt auf der Strecke. Wir erleben eine Kostenexplosion und kämpfen gleichzeitig mit stagnierenden, wenn nicht gar sinkenden Steuereinnahmen“.

Aufruf zum Engagement

Nach dem von der Stadtkapelle gespielten Bayernlied folgte die gespendete Brotzeit im Gewölbe mit Bier der Brauerei Hopf und Weißwürsten, die auch diesmal Metzgereichef Hans Holnburger selbst mitservierte. Zuvor hatte Preisträger Rupert Moser die Bürger zum ehrenamtlichen Engagement aufgerufen – und mit einem Satz von Stadtratsmitglied und Oldtimerfreunde-Chef Erhard Pohl motiviert: „Es kommt nicht auf die Idee an, sondern mit wem man sie umsetzt.“ Entsprechend groß sei sein Dank an alle Unterstützer.

ddy