3500 Euro Rente? Aus diesem Grund bekommt niemand die Höchstrente

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Viele träumen von einer Rente, bei der sie auf nichts verzichten müssen. Doch selbst mit hohem Einkommen ist der maximale Betrag an Altersvorsorge kaum zu erreichen.

München - In der Rente rundum versorgt zu sein, ohne auf irgendetwas verzichten zu müssen – davon träumen viele. Doch selbst mit extra Schichten oder einem hohen Einkommen im Alter ist der maximale Betrag an Altersvorsorge in der gesetzlichen Rentenversicherung nur schwer zu erreichen. Der Rentenbetrag wird anhand von Entgeltpunkten bestimmt, die jährlich erarbeitet werden. Diese sind jedoch auf das Jahr begrenzt. Nur wenige Prozente schaffen es, über 2.400 Euro brutto Rente im Monat zu erhalten, und selbst dann bleibt der tatsächliche Höchstsatz für die meisten in weiter Ferne.

Viele träumen von einer sorgenfreien Rente. Doch selbst mit hohem Einkommen bleibt der maximale Altersvorsorgebetrag unerreichbar.
Viele träumen von einer sorgenfreien Rente. Doch selbst mit hohem Einkommen bleibt der maximale Altersvorsorgebetrag unerreichbar. © IMAGO/D. Maehrmann

3500 Euro Rente: So berechnet sich der maximale Rentenbetrag

Nur wer mindestens 45 Jahre in die Rentenkasse einzahlt und dabei jedes Jahr das Einkommen an der Beitragsbemessungsgrenze (BBG) erreicht, kann den Rentenhöchstbetrag erhalten. Dieser setzt sich zusammen aus den maximal verdienten Entgeltpunkten der letzten 45 Jahre und dem aktuellen Rentenwert. Bei den Entgeltpunkten handelt es sich um eine Punktzahl, die jedes Jahr anhand des verdienten Einkommens bestimmt wird. Allerdings gibt es auch hier eine maximale Grenze, die pro Jahr erreicht werden kann. So beträgt die Höchstzahl im Jahr 2025 1,91 Entgeltpunkte. Dieser Betrag wird aus dem deutschlandweiten durchschnittlichen Einkommen berechnet, das aktuell 50.493 Euro beträgt, sowie der BBG.

Im Jahr 2025 liegt die BBG laut der Deutschen Rentenversicherung für die allgemeine Rentenversicherung bei 96.600 Euro im Jahr, also bei 8.050 Euro im Monat. Wer also in den letzten 45 Jahren jedes Jahr 96.600 Euro verdient hat, hat eine Entgeltpunktzahl von insgesamt 87,56 gesammelt. Wird diese Zahl mit dem aktuellen Rentenwert multipliziert, ergibt sich die Höchstrente für 2025. Mit einem Rentenwert von 39,32 Euro liegt der Rentenhöchstbetrag in den alten und neuen Bundesländern bei 3.443 Euro im Monat. Ab Juli 2025 wird der Rentenwert auf 40,79 Euro erhöht, und die Maximalrente steigt auf 3.572 Euro.

Der Rentenbeitrag wird durch die gesammelte Anzahl an Entgeltpunkten über die Jahre bestimmt

Anhand dieser Rechnung lässt sich auch die eigene Rente berechnen. Es gilt, alle gesammelten Entgeltpunkte mit dem aktuellen Rentenwert und dem Zugangsfaktor zu multiplizieren. Der Zugangsfaktor beträgt 1, wenn die Regelaltersgrenze im Ruhestand eingehalten wird. Er variiert, wenn die Rente vorgezogen oder erst später begonnen wird. Die BBG der vergangenen zehn Jahre und die daraus resultierenden Entgeltpunkte anhand des Durchschnittsentgelts können beispielhaft aus dieser Tabelle, die vom Finanzdienstleisters Vermögenszentrum zusammengestellt wurde, entnommen werden:

Jahr BBG in der allgemeinen Rentenversicherung Durchschnittsentgelt Maximale Entgeltpunkte
2025 96.600 € 50.493 € 1,91
2024 90.600 € 45.358 € 1,99
2023 87.600 € 43.142 € 2,03
2022 84.600 € 42.053 € 2,01
2021 85.200 € 40.463 € 2,10
2020 82.800 € 39.167 € 2,11
2019 80.400 € 39.301 € 2,04
2018 78.000 € 38.212 € 2,04
2017 76.200 € 37.077 € 2,06
2016 74.400 € 36.187 € 2,06
2015 72.600 € 35.363 € 2,05

Nur ‚theoretisch‘: Darum kann diese Rente eigentlich nicht erreicht werden

Dadurch, dass die Entgeltpunkte jährlich begrenzt sind, ist die Rentenhöchstgrenze eher ein „theoretischer Wert“, wie die Württembergische Versicherung schreibt. Denn viele starten nicht mit dem BBG-Wert ins Berufsleben, sondern aufgrund von Ausbildung oder Studium weit unter der Grenze. Die „fehlenden“ Punkte zur Erreichung der Höchstgrenze können auch nicht nachgearbeitet werden.

Im Schnitt: Wer 45 Jahre lang das Durchschnittsentgelt bekommt, das aktuell bei 50.493 Euro liegt, erhält in der Rente 1.760,40 Euro. Ab Juli 2025 sind es dann 1.835,55 Euro, wie die Zahlen der Deutschen Rentenversicherung zeigen. Über einen Rentenbetrag von 2.400 Euro schaffen es nur die wenigsten, bei den Männern sind es mehr als bei den Frauen. Knapp fünf Prozent der Männer erhalten eine Rente von über 2.400 Euro, nur 0,4 Prozent der Frauen fallen unter diese Kategorie. Bei der Witwenrente liegt der Betrag bei 419 Euro für Männer und 762 Euro für Frauen im Schnitt.

Diese Wege gibt es für Rentner den Rentenbeitrag zusätzlich zu erhöhen

Dennoch empfiehlt die Württembergische auch andere Wege, um die Rente durch verschiedene Faktoren zu erhöhen. Wer zum Beispiel länger arbeitet, bekommt pro Monat einen Zuschlag von 0,5 Prozent. Außerdem können bei der Rente Ausbildung und Studium bis zu maximal acht Jahren angerechnet werden, und selbst bei längerem Studienaufenthalt kann der restliche Betrag bis zum 45. Lebensjahr nachgezahlt werden. Falls der Wunsch besteht, doch früher in Rente zu gehen, muss das nicht unter Abschlägen der Beiträge geschehen. Auf Anfrage können die zusätzlichen Beiträge, die noch entstehen, früher in einer Summe abgezahlt werden, sodass spätere Abschläge vermieden werden.

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