Handelskonflikt zwischen EU und USA – „Auswirkungen nicht auf Handel beschränkt“

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Die USA haben mit milliardenschweren Strafzöllen vorgelegt. Eine Reaktion der EU soll bald folgen. Experten warnen vor einem ausufernden Handelskrieg.

Brüssel – Die Amerikanische Handelskammer in der EU (AmCham) warnt vor immensen wirtschaftlichen Schäden bei einem ausufernden Handelskonflikt zwischen beiden Seiten. Der Zollstreit gefährde transatlantische Geschäfte im Wert von 9,5 Billionen Dollar – und zwar jährlich, wie die Kammer am Montag in Brüssel mitteilte. Allein der Waren- und Dienstleistungshandel habe sich im vergangenen Jahr auf den Rekordwert von zwei Billionen Dollar summiert. Der Handel sei aber nur ein Teil des transatlantischen Austauschs. Der wahre Maßstab seien Investitionen.

Handelskrieg zwischen EU und USA – „Auswirkungen werden sich nicht auf Handel beschränken“

„Entgegen der landläufigen Meinung fließen die meisten US-amerikanischen und europäischen Investitionen zum jeweils anderen und nicht in kostengünstigere Schwellenmärkte“, heißt es dem jährlichen „Transatlantic Economy Report“ der AmCham EU, zu deren mehr als 160 Mitgliedern unter anderem Apple, ExxonMobil und Visa gehören.

Donald Trump in Washington.
Donald Trump in Washington (Symbolfoto). Die USA haben mit milliardenschweren Strafzöllen vorgelegt. Eine Reaktion der EU soll bald folgen. Experten warnen vor einem ausufernden Handelskrieg. © IMAGO / ZUMA Press Wire

Die Umsätze von US-Tochtergesellschaften in Europa seien viermal so hoch wie die US-Exporte auf den Kontinent. Umgekehrt würden die Umsätze europäischer Tochtergesellschaften in den Vereinigten Staaten die Exporte dorthin um das Dreifache übertreffen.

AmCham warnt davor, dass der Handelskonflikt diese engen Beziehungen beeinträchtigen könnte. „Die Auswirkungen eines Handelskonflikts werden sich nicht auf den Handel beschränken“, sagte Studienautor Daniel Hamilton. „Sie wirken sich auch auf alle anderen Bereiche aus. Die Wechselwirkungen sind beträchtlich“, sagte er.

Streit um Aluminium und Stahl – beide Seiten wollen die Zölle erhöhen

In der vergangenen Woche hat die US-Regierung Zölle auf Stahl und Aluminium erhoben. Die EU hat daraufhin Pläne für Vergeltungsmaßnahmen vorgelegt. Das wiederum veranlasste US-Präsident Donald Trump dazu, mit Zöllen von 200 Prozent auf Wein und Spirituosen aus der EU zu drohen. Laut einem Handelsblatt-Bericht vom 16. März plant die EU, ebenfalls Zölle auf Stahlprodukte zu legen.

Trump stößt sich am hohen Defizit im Warenhandel mit der Europäischen Union. Allerdings erzielen die Amerikaner im Dienstleistungshandel mit der EU hohe Überschüsse. (Laernie mit Reuters)

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