Fast 20 Millionen Dollar für ein Stück Metall: Die teuersten Münzen der Welt
18,9 Millionen Dollar für ein Goldstück! Klingt verrückt? Ist es auch. Doch genau diesen Rekordpreis erzielte der legendäre 1933 Double Eagle - die wohl berühmteste Goldmünze der Welt. Sie wurde 1933 in den USA geprägt, kurz bevor Präsident Roosevelt das private Horten von Gold verbot. Fast alle Exemplare wurden eingeschmolzen - nur ein paar entkamen dem Schmelzofen.
Und die Geschichte ist hollywoodreif: Das FBI jagte die verschwundenen Münzen quer über den Globus. Eine landete im Besitz von König Farouk von Ägypten und danach beim New Yorker Modemogul Stuart Weitzman. Bei Sotheby’s kam der Schatz 2021 unter den Hammer - für unfassbare 18,9 Millionen Dollar. Weltrekord!
Doch es geht noch teurer: Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. ließ ein vermögender Sammler ein Unikat prägen - 8 Unzen Gold, garniert mit exakt 6.426 Diamanten. Der Wert? Geschätzte 23 Millionen Euro. Verrückt? Absolut. Willkommen in der Welt der Superreichen.
Über Sebastian Wieschowski
Sebastian Wieschowski ist Münzensammler seit Kindertagen und Experte für Numismatik und Edelmetalle. Er schreibt seit 2012 für deutsche und internationale Fachmedien. Mit seinen eigenen Buchprojekten (z.B. die „Bullion-Bibel“ oder der „Raritäten-Radar“) und Multimedia-Inhalten (als „Coinosseur“ bei YouTube) bearbeitet er Trend- und Zukunftsthemen für Sammler und möchte seine Leidenschaft weitertragen – als Hobby, aber auch als Wertanlage.
Europas teuerstes Sammelobjekt: König ohne Krone - mit Millionenwert
Auch in Europa schreiben Münzen Geschichte. Die Spitzenpreise erzielt eine britische Rarität: der Prototyp einer 5-Pfund-Goldmünze von 1937 mit dem Porträt von König Edward VIII. Nach nur 326 Tagen auf dem Thron war er abgedankt - und nie offiziell auf Münzen verewigt. Die wenigen Probeprägungen sind echte Kronjuwelen der Numismatik. 2,28 Millionen Dollar zahlte ein Sammler bei einer Auktion.
Und wer denkt, teure Münzen müssten uralt sein, liegt falsch: Frankreich bringt regelmäßig Luxus-Editionen heraus. Diamanten, Kristalle, bunte Glasuren, Silber in Trüffel-Form - alles dabei. Sieben Euro-Gedenkmünzen aus Frankreich kosten je 150.000 Euro pro Stück. Sammlerglück oder dekadenter Wahnsinn? Entscheiden Sie selbst.
Deutscher Rekord: Ein Goldlöwe für fast eine Million
Auch in Deutschland fließen Millionen für seltene Prägungen. Die teuerste Münze der Republik ist der goldene Jakobslöser von 1625, geprägt in Goslar. Im Jahr 2015 wechselte er für umgerechnet 911.500 Euro den Besitzer. Ein Rekord - und ein Beleg dafür, dass Münzensammeln alles andere als ein Hobby für verstaubte Kellerregale ist. Im Gegenteil: Raritäten in Top-Erhaltung steigen Jahr für Jahr im Wert.
Goldmünzen im Trend: Diese Klassiker lieben Anleger
Immer mehr Menschen entdecken Münzen als sicheren Hafen fürs Vermögen. Ob alt oder neu - Gold zieht. Besonders gefragt: der Krügerrand aus Südafrika, der kanadische Maple Leaf und der Wiener Philharmoniker. Diese Anlagemünzen sind weltweit im Umlauf und werden fast zum reinen Goldpreis gehandelt.
Wer ein Stück Geschichte sucht, greift zu Goldmünzen aus dem 19. Jahrhundert. Schon ab 500 bis 1.000 Euro sind diese Zeitzeugen zu haben - faszinierende Sammlerobjekte mit Wertsteigerungspotenzial.
Kleine Scheiben, große Millionen
Ob Diamantenpracht, königliches Porträt oder pure Geschichte: Münzen sind längst mehr als Zahlungsmittel. Sie sind Prestigeobjekte, Investitionsvehikel - und manchmal einfach ein wenig Wahnsinn aus purem Gold.
Dieser Beitrag stammt aus dem EXPERTS Circle – einem Netzwerk ausgewählter Fachleute mit fundiertem Wissen und langjähriger Erfahrung. Die Inhalte basieren auf individuellen Einschätzungen und orientieren sich am aktuellen Stand von Wissenschaft und Praxis.