Geldanlage, Kredit, Hauskauf - Trotz Zinsrisiko: So machen Sie 2025 das meiste aus Ihrem Geld

Warnzeichen zwei: Allen, die auf deutliche Zinssenkungen hoffen, dürfte es gar nicht gefallen, dass die USA mit Donald Trump einen Präsidenten gewählt haben, der durch Zölle weitere Teuerungen auslösen könnte. Einerseits könnte ein Zollkrieg die Preise in Europa treiben, also Inflation auslösen. Dann senkt die EZB eher keine Zinsen.

Andererseits hat die US-Zentralbank FED bereits angekündigt, 2025 weniger Zinssenkungen durchzuführen als geplant. Dieser Schritt dürfte auch die EZB beeinflussen: Deren Leitzinsen liegen ohnehin niedriger als auf der anderen Seite des Atlantiks. Allzu weit vergrößern dürfte sie diesen Abstand nicht, sonst drohen andere Probleme. Bremst die FED, bremst sie auch die EZB.

Zwar erwarten die meisten Experten weiter, das Jahr mit niedrigeren Zinsen abzuschließen als derzeit. Die erwarteten Senkungen verringern sich aber. Die Warnzeichen eröffnen außerdem die Option für gleichbleibende oder gar steigende Zinsen.

Für Sie bedeutet das: Die Zinsentwicklung für 2025 ist unsicherer, als viele annehmen. Viel Luft für Senkungen trifft auf Warnsignale. Anleger und Kreditnehmer müssen sich auf diese Unsicherheit einstellen. Wer blind auf weitere Senkungen vertraut, verliert Geld, falls es anders kommt.

Sichere Anlagen: Wer Festgeld und Tagesgeld kombiniert, hält sich alle Optionen offen

Die Entscheidungen der EZB beeinflussen die Zinsen auf Tagesgeld und Festgeld direkt. Aus dem Ausblick auf 2025 können Anleger zwei Schlüsse ziehen:

  1. Die Luft nach unten ist größer als die Luft nach oben. Also lieber die Zinsen sichern, die es noch gibt.
  2. Die Zukunft ist unsicher. Also flexibel bleiben.

Für Sie bedeutet das: Anleger, die eher der ersten Einschätzung zustimmen, sollten jetzt Festgelder prüfen. In der Spitze werfen diese auch für langfristige Anlagen noch 3,5 Prozent Rendite ab. Der Zinsvergleich von FOCUS online hilft, die besten Angebote zu finden.

Anleger, die eher der zweiten Einschätzung zustimmen, können einer Mischstrategie folgen: Einen Teil des Geldes als Festgeld anlegen und einen Teil auf das Tagesgeldkonto legen. Dort garantieren die Lockangebote der Banken derzeit ebenfalls um 3,5 Prozent Zinsen, allerdings nur für sechs bis zwölf Monate. So lange bleibt Anlegern dann aber Zeit, die weitere Zinsentwicklung abzuwarten. Sicherheitsbewusste Anleger halten sich so alle Optionen offen.

Aktien: Regelmäßiges Anlegen lohnt sich

Auch an der Börse beeinflussen die Zentralbanken die Kurse: Niedrigere Zinsen machen festverzinsliche Anlagen unattraktiver. Dadurch fließt mehr Geld in Aktien, was deren Preise nach oben treibt. Derzeit haben die Märkte Zinssenkungen bereits eingepreist.

Für Sie bedeutet das: Auch 2025 lohnt sich für die meisten Privatanleger wohl die gleiche Strategie wie immer: regelmäßig investieren. Wer langfristig jeden Monat Geld anlegt, etwa mit einen ETF-Sparplan, kauft in Zeiten niedriger Kurse viele Anteile und in Zeiten hoher Kurse weniger. Das lohnt sich: Beim Dax erzielte eine derartige Strategie in den vergangenen Jahren rund acht Prozent Rendite im Jahr.

Wer dann noch eher günstig bewertete Firmen und Märkte kauft statt die teuersten Trendaktien, sichert sich auch ab, falls die EZB den Zins weniger stark als erwartet senkt. Der Dax könnte sich auch dafür lohnen.

Immobilien: Experten sehen günstigen Zeitpunkt, Haus oder Wohnung zu kaufen

Die Bauzinsen dürften im kommenden Jahr kaum noch sinken, meint Mirjam Mohr, Vertriebsvorständin vom Immobilienfinanzierer Interhyp. Weitere Zinssenkungen der EZB hätten die Anbieter bereits in ihre Angebote eingepreist.

Seit Beginn der Zinswende fielen die Zinsen von rund 4,2 Prozent für eine zehnjährige Zinsbindung auf derzeit unter 3,2 Prozent. Die Rate einer Finanzierung über 500.000 Euro mit 30 Jahren Laufzeit vergünstigte sich dadurch um rund 300 Euro.