BBV warnt vor Ernteverlusten: Trockenheit und Regen belasten Getreide – Grünland erholt sich

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Miesbach
  4. DasGelbeBlatt

Kommentare

Dem Grünland im Landkreis Miesbach haben die starken Regenfällen der vergangenen Wochen gut getan. © BBV

Nach langer Trockenheit und Hitze folgte Dauerregen, weshalb Getreidebestände teils Qualitäts- und Ertragsverluste befürchten. Grünland erholt sich in der Region aber wieder.

Landkreis Miesbach – Der Bayerische Bauernverband (BBV) ist alarmiert, denn nach langer Trockenheit und Hitze standen viele Getreidebestände im Dauerregen. „Die Sorgen auf den Höfen wachsen täglich“, erklärte der Bauernverband am Mittwoch (6. August). Entspannung ist derweil beim Grünland eingetreten, wie Peter Fichtner, BBV-Kreisobmann für den Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen erklärte.

„Es schaut wieder gut aus, das war vorher nicht der Fall“, sagte der Kreisobmann, der selbst Grünland bewirtschaftet. Das Hauptproblem für das Grünland lag aber weniger in der von einer Regenphase gefolgten Hitze, sondern im zu trockenen Frühjahr. Im April und Mai fiel zu wenig Niederschlag, um die Böden mit genug Feuchtigkeit zu versorgen, hinzu kam zum Anfang der Wachstumsphase der Ostwind.

„Das ist ein trockener Wind“, erklärte Fichtner. Die Böden hatten der dann folgenden Hitzewelle wenig entgegenzusetzen. „Wir hätten nicht so das Trockenheitsproblem gehabt, wenn wir ein gutes Frühjahr gehabt hätten“, erklärte Fichtner. „Der Juli hat die Wasserreserven dann wieder gefüllt.“ Das zeige sich unter anderem daran, dass der Schnitt aus dieser Zeit deutlich größer ausfiel. „Eine Nutzung wächst noch.

Trockenheit trifft Weizen, Qualität sinkt

Mir ist jetzt schon deutlich wohler“, erklärte der Obmann, sagt aber auch: „Abgerechnet wird erst nach der Schlacht im September oder Oktober. Aber es müsste passen.“ Weil es beim Grünland mehrere Nutzungen im Jahr gebe, sei dieses vergebender. Die Regenphase habe „uns im südlichen Bayern vor allem am Grünland gerettet“, sagte der Kreisobmann. Das sei beim Ackerbau anders, Probleme waren ihm beim Gespräch am Dienstag (12. August) aber nicht bekannt.

Davon berichtet der Bayerische Bauernverband: „Während die Wintergerste noch weitgehend zügig geerntet werden konnte, steht der Großteil des Weizens – unser wichtigstes Brotgetreide – noch auf dem Feld“, heißt es auf der Homepage. Die Feuchtigkeit gehe zu Lasten von Ertrag und vor allem Qualität.

Beginne der reife Weizen am Halm zu keimen), aktivieren sich Enzyme, die die Stärke abbauen, heißt es weiter. „Das Korn verliert damit seine Backfähigkeit – mit teils dramatischen Folgen für die Vermarktung.“ Zur „ohnehin enttäuschenden Ertragserwartung nach der langen Trockenheit kommt nun der Verlust an Backqualität hinzu“. Um eventuelle Auswirkungen dieses Sommers fundiert belegen zu können, ruft der Bauernverband deshalb auf deren Webseite zur Teilnahme an seiner Ernteumfrage auf.

Mit dem „Das Gelbe Blatt“-Newsletter täglich zum Feierabend oder mit der neuen „Das Gelbe Blatt“-App immer aktuell über die wichtigsten Geschichten informiert.

Auch interessant

Kommentare