Spargel wird zum Luxusartikel: In München kostet das Kilo schon 35 Euro
Obwohl der meiste Spargel erst gegen Mitte April geerntet wird, können Kunden in München bereits jetzt die ersten Stangen kaufen. Das berichtet Radio Ingolstadt. Demnach ist bereits eine große Auswahl grünem und weißem Spargel in verschiedenen Größen am berühmten Viktualienmarkt vorrätig. Beim Preis sollte aber genau hingeschaut werden.
Preisvergleich zeigt krasse Unterschiede: zwischen sieben und 35 Euro
Ein Verkäufer erklärte dem Nachrichtenportal „t-online“, dass die Preise im Laufe der Saison sinken könnten. „Die erste Ernte ist immer teurer“, so der Verkäufer. Viele Stände bieten zudem günstigeren, leicht gekrümmten Spargel an, der aber geschmacklich gleichwertig sei.
Der Preisvergleich von „t-online“ ergab zudem erhebliche Unterschiede bei der Bepreisung des weißen Goldes. Einige Stände bieten ihre Ware schon ab 6,99 Euro pro Kilo an. Wer aber den berühmten Schrobenhausener Spargel bekommen möchte, muss tief in die Tasche greifen. Dieser kann bis zu 34,90 Euro für ein Kilogramm kosten.

4 Gründe, warum Spargel so teuer ist
Für viele Deutsche ist die Spargelsaison ein Marker des kommenden Frühlings und liebgewonnene Tradition. Doch steigende Preise können das Stangengemüse künftig zum Luxusartikel werden lassen. Laut Statista stiegen die Erzeugerpreise seit 2020 um 12,2 Prozent.
Bauernpräsident Ruckwied warnte sogar, dass 2025 das letzte Jahr des deutschen Spargelanbaus sein könnte. Diese drastische Aussage hat laut Ernährungswissenschaftler Uwe Knop folgende Gründe:
- Mindestlohn: Grund für die Warnung ist die geplante Erhöhung des Mindestlohns auf 15 Euro. Die Erhöhung würde die deutsche Landwirtschaft nicht mehr wettbewerbsfähig machen.
- Ernte: Spargel ist aufgrund der aufwendigen Ernte und der nötigen Handarbeit teuer. Daher schlagen Lohnerhöhungen besonders zu Buche.
- Personal: Die Produktion hängt stark von ausländischen Erntehelfern ab. Jüngere Generationen lehnen die Arbeit als Erntehelfer zunehmend ab.
- Regionale Besonderheiten: Spargel hat eine relativ gute Klimabilanz, da er von unbeheizten Feldern stammt und weniger Ressourcen verbraucht. Außerdem ist Spargel oft der Stolz der Region und wird besonders gerne lokal verbraucht, von Beelitz bei Berlin bis Schrobenhausen.
Preissteigerungen: Vom Alltagsprodukt zum Luxusartikel
Spargel ist nicht das einzige Produkt, bei dem Preissteigerungen die Sorge auslösen, es sich künftig nicht mehr leisten zu können. Viele Deutsche reduzieren ihre Ausgaben für kleine Alltagsfreuden aufgrund gestiegener Preise und sinkender Qualität.
Nutzer in einem Reddit-Forum berichten, dass insbesondere Kosten für belegte Brötchen, Restaurantbesuche und digitale Abonnements zunehmen und als zu hoch empfunden werden. Ein User nennt den Preis von 4,20 Euro für ein Käsebrötchen „vollkommen absurd“.