Von tosendem Applaus und stehenden Ovationen war das Weihnachtskonzert der städtischen Musikschule in der Neustifter Pfarrkirche St. Peter und Paul begleitet. Die jungen Solisten und Ensembles begeisterten ihr Publikum durch die Bank.
Freising – Der Anspruch war hoch, das Programm von gehobener Klassik und festlichen Klängen geprägt. Die Musikschule hat ihrem Ruf als Talentschmiede wieder einmal alle Ehre gemacht. So viel stand nach gut einer Stunde fest. Die Schülerinnen und Schüler stellten vor imposanter Kulisse eindrucksvoll ihr Können unter Beweis. Unterstützt und begleitet von engagiert zu Werke gehenden Lehrkräften, entführten die Solisten und die Ensembles das versammelte Publikum in die wunderbare Welt der Weihnachtsmusik. Besinnlich im Ansatz, aber auch voller Spielfreude und Leidenschaft.
Schnell vergessen war da die Kälte in der klammen Kirche. Es konnte einem warm ums Herz werden, ob der beeindruckenden Darbietungen. Da wäre etwa das Bläser-Quartett „brassabit“ unter der Leitung von Jürgen Wüst zu nennen, das mit „Adeste fideles“, einem Weihnachtslied mit Wohlfühlfaktor, für einen vielversprechenden Konzert-Auftakt sorgte. Tuba, Euphonium, Posaune und Trompete harmonierten auf Anhieb. Der Bann war gebrochen, die Anspannung verflogen. Den Applaus hatten sich die Musikerinnen und Musiker verdient.
Lampenfieber? Nicht wirklich. Beim Auftritt des Jugendchors die „FreiSinger“ war davon jedenfalls nichts zu spüren. Das ebenso vielstimmige wie vielseitige Ensemble war gut aufgestellt. Hell und klar in der Stimmlage, treffsicher im Ton. Bei Klassikern wie „Als ich bei meinen Schafen wacht“ oder „Joseph. Lieber Joseph mein“ zeigte man sich souverän und sattelfest. Ein Eindruck, der sich bei „Dormi Jesu, mater ridet“ von Carl Orff noch verfestigen sollte. Leiterin Angelika Sutor, die ihre Schützlinge am E-Piano begleitete, konnte stolz sein auf diesen gelungenen Auftritt.
Sutor war es auch, die wenig später das Vergnügen hatte, eine exzellente Querflötistin an der Altarorgel zu begleiten. Antonia Kleck trat im Stile einer Meisterschülerin auf. Die von ihr bravourös vorgetragene Sonate in e-Moll zählte mit zum Besten, was das Weihnachtskonzert zu bieten hatte. Auf beachtlichem Niveau bewegte sich auch ein junges Duo, das eine Sonate von Johann Sebastian Bach in g-Moll zu Gehör brachte: Julia Paul am Klavier und Levin Kaup am Saxophon ließen großes Talent aufblitzen.
Für Überraschungen gut waren zwei Klarinetten-Ensembles, die hoch oben von der Empore erklangen. Von da, wo im Normalfall die große Orgel ihre ganze Strahlkraft entfaltet. Mit etwas Fantasie konnte man glauben, es handele sich tatsächlich um Orgelpfeifen, die da ein „Andante amoroso“ erschallen ließen. Dabei steckten Anya Knudsen, Leah Kurkowski und Annalena Wuchenauer unter der Leitung von Lutz Thalmeier mit ihren Holzblasinstrumenten dahinter. Ein in der Tat wohlklingendes und raumfüllendes Phänomen, das danach auch noch bei einer von Thomas Weighardt bearbeiteten Bach-Orgelsonate zum Tragen kam.
Es blieben noch viele Glanzlichter und Höhepunkte zu erwähnen, die an diesem Abend in St. Peter und Paul die Herzen der Musikliebhaber höherschlagen ließen. Etwa beim feierlichen Ausklang, einem furiosen Finale mit Pauken und Trompeten. Ursula Bongard und das von ihr temperamentvoll angestachelte „ensemble stringendo“ zogen alle Register. Allein das wäre den Besuch Wert gewesen. Aber der wohl ergreifendste Moment war, als alle gemeinsam und voller Hingabe „O du fröhliche“ sangen.
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Alle Mitwirkenden auf einen Blick
Brassabit (Leitung: Jürgen Wüst): Andreea Musteata, Fridolin Schlüter, Theodor Schlüter, Sophia Senge; Chor die „FreiSinger“ (Leitung: Angelika Sutor): Cäcilia Ball, Eva Bondarev, Valentina Burchard, Aurelia Chovolos, Antonio Christiansen, Carolina Dragos, Magdalena Feldmaier, Isabel Fuchs, Anna Hoffmann, Luise Kilian, Josefine Kirchmaier, Julius Landrock, Robert Landrock, Jakob Liebl, Leonardo da Silva Nasato, Heping Pan, Julia Pfaffelmoser, Anna Reif, Sophie Richter, Elisabeth Schnell, Janosch Schnell, Lucia Schwind, Lotti Stich, Kristina Tomka, Stephanie Waggermayer, Anton Wagner, Balthasar Warmuth, Lena Ziegltrum, Lucas Zierer, Mia Zierer.
Klarinettenquartett (Leitung: Lutz Thalmeier): Anya Knudsen, Leah Kurkowski, Annalena Wuchenauer; Streichquartett (Leitung: Stefanie Pellmaier): Friedrich Braun, Luise Braun, Sarah Mettig, Alina Teschke; Violoncello-Quartett I (Leitung: Astrid Hedler Gromes): Friedrich Braun, Lambert Huys, Clemens Narizano, Samuel Seidenberger; Klarinettentrio (Leitung: Thomas Weighardt): Clara Fischer, Anja Pohl-Schickinger, Thomas Weighardt.
Juniororchester (Leitung: Ursula Bongard): Felicitas Blum, Elena Hobmair, Lambert Huys, Johanna Isringhausen, Johanna Katharina Kimpfbeck, Melanie Lochner, Selma Müller, Giulia Procopio, Charlotte Seidenberger, Sophia Seidenberger, Irma Spirk, Mette Emilia Watolla.
Violoncello-Quartett II (Leitung: Astrid Hedler Gromes): Emilian Gehring, Fridolin Schlüter, Shang Shi, Selma Stamm.
Ensemble stringendo (Leitung: Ursula Bongard): Bastian Castillo, Noah Hai-An Flossbach, Elisabeth Gallitzendörfer, Julia Gebhardt, Laura Sophie Hechtl, Sarah Mettig, Clemens Narizano, Emil Narizano, Mina Neidiger, Bibiana Noichl, Petra Paluska, Fridolin Schlüter, Samuel Seidenberger, Shang Shi, Sophie Stein, Alina Teschke, Anna Verdu Fabinyiova, Antonia Sophia Zehn, Leonhard Fischer (Pauke), Nepomuk Barz, Jakob Kiening sowie Jeremias Landendinger (Trompeten).