Absurder Deal: Putin bietet USA seltene Erden in der Ukraine an

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Russland will mit den USA bei seltenen Erden kooperieren. Doch geopolitische Spannungen bleiben bestehen. Welche Pläne verfolgt Putin?

Moskau – Der russische Präsident Wladimir Putin hat in einem Interview mit dem Staatsfernsehen seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit internationalen Partnern, einschließlich der USA, bei der Erschließung von Vorkommen seltener Erden in den von Russland besetzten Gebieten der Ukraine bekundet. Diese Ankündigung erfolgt vor dem Hintergrund anhaltender geopolitischer Spannungen in der Region.

Der russische Präsident Wladimir Putin gestikuliert während seiner Rede auf einem Technologieforum in Moskau.
Der russische Präsident Wladimir Putin gestikuliert während seiner Rede auf einem Technologieforum in Moskau. © Pavel Bednyakov/dpa

Wertvolle Rohstoffe in von Russland besetzten Gebieten der Ukraine

Russland besitzt bedeutende Vorkommen seltener Erden, die sich nicht nur im Hohen Norden, im Kaukasus, in Sibirien und im Fernen Osten befinden, sondern auch in den als „neuen Territorien“ bezeichneten besetzten Gebieten der Ukraine. Diese Gebiete stehen seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine vor drei Jahren völkerrechtswidrig unter russischer Kontrolle, einschließlich der seit 2014 annektierten Krim.

Deal über Rohstoffe: USA und Russland verfolgen im Ukraine-Krieg auch wirtschaftliche Interessen

Die geopolitische Situation, die zu diesem Angebot führte, ist komplex. Der russische Einmarsch in die Ukraine und die anhaltende Kontrolle über fast ein Fünftel des ukrainischen Territoriums haben internationale Spannungen verschärft. US-Präsident Donald Trump hat im Rahmen der Unterstützung der Ukraine von Kiew den Zugang zu ukrainischen Rohstoffvorkommen gefordert. Diese Forderungen stehen im Zusammenhang mit den laufenden Verhandlungen zwischen den USA und der Ukraine über ein Rohstoffabkommen, zu dem Putin keine Stellung nehmen wollte.

Putin hob jedoch die Bedeutung der Weiterentwicklung der russischen Rohstoffindustrie hervor. Er habe die russischen Behörden angewiesen, den Bereich der strategischen Rohstoffe und Seltenen Erden auszubauen, um die Förderung dieser Materialien zu steigern. Russische Unternehmen seien bereits in Kontakt, um mögliche wirtschaftliche Projekte zu planen, die nach dem Ende des Ukraine-Konflikts realisiert werden könnten.

Trump: Rohstoff-Abkommen mit der Ukraine steht kurz vor Abschluss

Nach Angaben von Trump steht ein Abkommen zwischen den USA und der Ukraine über die Nutzung von Rohstoffvorkommen „sehr nahe“ vor dem Abschluss. Diese Einigung sei am Montag während eines Treffens mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron in Washington erwähnt worden. Wenige Stunden zuvor hatte die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Olha Stefanischyna erklärt, die Verhandlungsteams aus der Ukraine und den USA befänden sich „in der abschließenden Phase“ der Gespräche.

Die US-Regierung verhandelt derzeit mit Kiew über ein Abkommen, bei dem die Ukraine im Gegenzug für erhaltene Militärhilfe wichtige Rohstoffe wie Seltene Erden an die USA liefern soll. US-Präsident Donald Trump hat Rohstoffe, darunter Seltene Erden, im Wert von 500 Milliarden Dollar gefordert. Die Ukraine verfügt über bedeutende Lithium- und Titanvorkommen, die für die Luft- und Raumfahrt sowie den Bau von Elektrofahrzeugen von großer Bedeutung sind. (sot mit dpa/afp)

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