„Verlorenes Jahr“ für Deutschlands Wirtschaft: Düstere Prognose untermauert Bilanz für Ampel-Koalition

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Die Wachstumsprognosen für die deutsche Wirtschaft könnten nach unten korrigiert werden. Insider sprechen im besten Fall von einer Stagnation. So droht Deutschland auf „dem Weltmarkt verdrängt“ zu werden.

Berlin – Das Wirtschaftswachstum in Deutschland könnte in diesem Jahr schlechter ausfallen als erwartet. Laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, die sich auf anonyme Quellen beruft, droht ein „weiteres verlorenes Jahr“. Insider berichten, dass die Bundesregierung ihre Wachstumsprognosen derzeit überarbeitet und voraussichtlich nach unten korrigieren wird. Im besten Fall werde Deutschland stagnieren, so die bisher unveröffentlichten Vorhersagen. Ebenso pessimistisch sind die kürzlich veröffentlichten Prognosen der führenden Wirtschaftsinstitute, die in einer gemeinsamen Einschätzung ein erneutes Schrumpfen der Wirtschaft für dieses Jahr vorhersagen. Eine Rückkehr zum Vorkrisenniveau der Corona-Pandemie bleibt vorerst aus.

Containerfrachter am Hamburger Hafen: Die deutsche Wirtschaft kommt nicht wirklich von der Stelle.
Containerfrachter am Hamburger Hafen: Die deutsche Wirtschaft kommt nicht wirklich von der Stelle. © Christian Charisius / dpa

„Ein weiteres verlorenes Jahr“ für Deutschlands Volkswirtschaft – neue Prognosen für Oktober erwartet

Eine Wachstumssteigerung von 0,3 Prozent zum Vorjahr wurde von dem Bundeswirtschaftsministerium unter Leitung von Robert Habeck (Die Grünen) für das Jahr 2024 prognostiziert. Anonyme Quellen gehen in dem Bericht von Bloomberg nun davon aus, dass diese Prognose im besten Fall auf null Prozent gesenkt werde und sogar ins Minus fallen könnte. Die neue Prognose wird am 9. Oktober erwartet und wird stark von der Veröffentlichung der Daten zu Industrieaufträgen und -produktion abhängen.

„Ein solcher Ausgang würde ein weiteres verlorenes Jahr für eine Volkswirtschaft bedeuten, die unter der Schwäche ihres Industriesektors infolge der Unterbrechung der Gasversorgung nach der Invasion der Ukraine leidet“, schreibt Bloomberg in dem Bericht. Auch die schwächere Nachfrage nach deutschen Produkten in China und die schleppende Bilanz der Elektroautoverkäufe belasten die deutsche Wirtschaft.

Führende deutsche Konjunktur-Institute gehen von Wirtschaftsrückgang um 0,1 Prozent zum Vorjahr aus

Düster sind auch die kürzlich veröffentlichten Gemeinschaftsprognose der fünf führenden Konjunktur-Institute wie das Ifo-Institut in Deutschland. Sie gehen von einem Wirtschaftsrückgang von 0,1 Prozent zum Vorjahr für 2024 aus. In den darauf folgenden Jahren soll die Wachstumsrate dann aber wieder um 0,8 und 1,3 Prozent zunehmen. An das Vorkrisenniveau werde laut Prognose die Wachstumsrate erstmal nicht anknüpfen können. Die Inflation wird in den kommenden zwei Jahren mit 2,2 und 2,0 Prozent jedoch bei der Zielmarke der Europäischen Zentralbank (EZB) liegen.

Besonders belastend sind diese Prognosen laut Gemeinschaftsbericht für das Verarbeitende Gewerbe, dessen Wettbewerbsfähigkeit und Herstellung stark unter den gestiegenen Energiekosten leidet. Auch durch Chinas Wandel hinzu qualitativ hochwertigeren Industriegütern werden deutsche Exportgüter zunehmend „auf dem Weltmarkt verdrängt.“

Schlechte Bilanz für Ampel-Koalition: Wirtschaft seit fast drei Jahren kaum gewachsen

Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass das Wirtschaftswachstum bereits 2023 zum Vorjahr um 0,3 Prozent geschrumpft ist. Liegt die Wachstumsrate auch in diesem Jahr unter null, wäre das der zweite Rückgang der Wirtschaftsleistung in Folge. Ein Trend, den es seit 20 Jahren nicht mehr gab. In den Jahren 2021 und 2022 lag die Wachstumsrate mit 2,4 bzw. 3,7 Prozent zwar im positiven Bereich, muss jedoch im Kontext des starken Einbruchs von 4,1 Prozent im Jahr 2020 aufgrund der Covid-19-Pandemie betrachtet werden. Damit ist die deutsche Wirtschaft seit fast drei Jahren kaum gewachsen.

Ein gutes Licht werfen diese Zahlen auf die Ampel-Koalition nicht. Seit Olaf Scholz (SPD) im Dezember 2021 das Amt als Bundeskanzler angetreten ist, kam es zu keinem Wirtschaftswachstum in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen. Die Unzufriedenheit der Bevölkerung in die Regierung zeigen vor allem die vergangenen Wahlen in Europa und Ostdeutschland.

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