Nach mehreren großen Vorhaben: Für Lechrain-Gemeinde wird es jetzt finanziell wieder ruhiger
„Wir haben in den vergangenen Jahren alles gebaut und gemacht, jetzt stehen uns ruhigere Jahre bevor“, sagt Denklingens Bürgermeister Andreas Braunegger zur Finanzplanung für die nächsten Jahre. In der jüngsten Gemeinderatssitzung wurden der Haushaltsplan für 2025 sowie die weitere Finanzplanung bis 2028 beschlossen.
Denklingen – Als Sprecherin des Rechnungsprüfungsausschusses berichtete Regina Wölfl in der jüngsten Sitzung des Denklinger Gemeinderates zunächst von der Prüfung der Jahresrechnung 2023. „Die extrem gestiegenen Energiekosten haben uns erschrocken“, musste sie für alle kommunalen Einrichtungen feststellen. Beim Bürger- und Vereinszentrum (BVZ) blieb der Gemeinde 2023 eine erhebliche Differenz beim Unterhalt. Wölfl empfahl dem Gemeinderat deshalb, über die Mieten der Vereine und des Wirtes in nächster Zeit zu diskutieren.
Auf der einen Seite Gewinn, aber auch hohe Kosten
Zwei Sitzungen vorher hatte der Gemeinderat jedoch entschieden, einen in 2023 erwirtschafteten Gewinn im BVZ in Höhe von 526 000 Euro den Rücklagen zuzuführen. Diese verwirrende Konstellation erklärte Kämmerer Markus Breibinder: „Ein Teil des BVZ wird als Betrieb gewerblicher Art geführt, und bei dessen Steuererklärung für 2023 kam ein Gewinn von 526 000 Euro zustande“, so der Kämmerer.
Ersten Betriebsjahre abwarten
Insgesamt verursachte das BVZ jedoch wesentlich mehr Kosten. „2023 war erst das zweite Betriebsjahr des BVZ, da ist es noch nicht so richtig gelaufen“, bemerkt Bürgermeister Andreas Braunegger dazu. Für eine Diskussion über Mieterhöhungen möchte er die Erfahrungen der folgenden Betriebsjahre abwarten.
12,5 und 7 Millionen Euro
Den Haushaltsplan für das laufende Jahr segnete anschließend der Gemeinderat mit 12,5 Millionen Euro im Verwaltungshaushalt und sieben Millionen Euro im Vermögenshaushalt ab. Auffallend ist dabei, dass die Einnahmen im Verwaltungshaushalt nicht ausreichen, um die Ausgaben zu decken. Deshalb sollen 1,5 Millionen Euro vom Vermögenshaushalt in den Verwaltungshaushalt zugeführt werden.
„Wir haben rückläufige Gewerbesteuereinnahmen und sogar Rückzahlungen von Gewerbesteuern“, erklärt Braunegger diesen Verlust. Trotzdem möchte die Gemeinde Denklingen 1,4 Millionen Euro den Rücklagen zuführen.
Kanalsanierung und Regenbecken
Für Baumaßnahmen stehen heuer 1,75 Millionen Euro im Plan. Der Kämmerer zählt dafür mehrere kleine Maßnahmen auf – von der Baulandentwicklung über Kanalsanierung und das Regenbecken bis hin zu Solarleuchten. Der derzeit laufende Glasfaserausbau ist mit 1,1 Millionen Euro kalkuliert, wofür die Gemeinde aber eine Million Euro an Zuschuss erwartet.
Vermögenshaushalt soll sinken
Zum Abschluss richteten die Räte ihren Blick bei der Finanzplanung bis 2028 in die Zukunft: Dabei soll sich der Verwaltungshaushalt durch übliche Preis- und Personalkostensteigerungen auf 13,3 Millionen Euro im Jahr 2028 steigern. Da keine großen Baumaßnahmen anstehen, soll der Vermögenshaushalt bis 2028 jedoch auf 4,3 Millionen Euro sinken.
ROSI GEIGER