Radpilgern in Bayern: Peiting nun Teil der Jakobus-Radpilgerwege – „Idealer Standort“

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Das Radpilgerschild an der Peitinger Christuskirche durfte Bürgermeister Peter Ostenrieder (l.) anschrauben. Mit auf dem Foto: Pfarrerin Brigitte Weggel und Pilgerleitung Jürgen Nitz. © Pirvat

Peiting ist jetzt Ziel für Radpilger: An Pfingstmontag wurde die Gemeinde offiziell in das Jakobus-Radpilgerwegnetz eingegliedert. Eine tolle Chance, findet man im Rathaus und bei der evangelischen Christuskirche, die nun als Radpilgerkirche gilt.

Peiting – Nah dran, aber für manche nicht nah genug, war die Lage Peitings bislang an den bayerischen Pilgerwegen. Der berühmte Jakobsweg geht knapp an der Marktgemeinde vorbei, ein Stück seiner Route verläuft zwischen Wessobrunn und Rottenbuch. Und auch die beiden Jakobus-Radpilgerrouten, die Pilger mit dem Fahrrad zwischen Passau und Konstanz beziehungsweise München und Nonnenhorn am Bodensee abfahren können, führten nicht direkt durch Peiting hindurch.

Bis jetzt: Seit Pfingstmontag ist die Gemeinde offiziell Teil des Jakobus-Radpilgerwegs Passau-Konstanz und entsprechend beschildert. Wer den Jakobsweg mit dem Rad erleben will, kann nun also in Peiting rasten und sich in der Christuskirche einen Pilgerstempel eintragen lassen.

Radpilgern auf dem Jakobsweg: Gemeinde nun Teil des Wegnetzes in Bayern

Die ersten, die davon Gebrauch machten, waren die sieben Radpilger, die am Montag bei der Erweiterung des Jakobus-Radpilgerwegnetzes dabei waren. Die kleine Gruppe traf gegen Nachmittag in Peiting ein, mehr als 70 Kilometer lagen da schon hinter ihnen. Von Seeshaupt aus waren sie auf der Radpilgerstrecke über Weilheim und Peißenberg an der Ammer entlang nach Peiting geradelt, berichtet die evangelische Pfarrerin Brigitte Weggel.

Gemeinsam mit Bürgermeister Peter Ostenrieder und dem Pilgerleiter Jürgen Nitz hieß Weggel die Gruppe willkommen. Nitz ist Pfarrer im Ruhestand, Tourguide beim Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) und der Initiator des Jakobus-Radpilgerwegnetzes. Mehr als 5200 Kilometer umfasst mittlerweile das Radwegenetz, das auf sein Wirken hin seit 2020 mit dem Jakobus-Signet ausgeschildert wurde – komplett ehrenamtlich. Wie Nitz erzählt, habe man mit dem Konzept des Radpilgerns einen Nerv getroffen: „Die Nachfrage ist riesig.“

Peiting als „idealer Standort für Radpilger“

Für ihn ist es „ein Gewinn“, dass nun auch Peiting an das Radpilgernetz angeschlossen wurde. Immerhin liege die Gemeinde nicht nur nah an der bestehenden Jakobus-Radpilgerroute, sondern habe neben einem geeigneten Gotteshaus auch Übernachtungsmöglichkeiten, Fahrradgeschäfte und Ärzte zu bieten. Eine wichtige Infrastruktur, die viele Etappenorte leider nicht haben, so Nitz. Glücklicherweise habe sich auch der Bürgermeister offen gezeigt und die Einbeziehung Peitings in das Jakobus-Radpilgerwegnetz begrüßt.

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Die Entscheidung dafür sei bereits vor knapp einem Jahr gefallen, blickt Ostenrieder zurück. Er durfte am Montag das finale Schild an die Christuskirche schrauben, das das Gotteshaus offiziell als Radpilgerkirche auf dem Jakobsweg ausweist. „Peiting ist der ideale Standort für Radpilger“, findet der Bürgermeister, der Nitz‘ Vorschlag gleich zugestimmt hatte. Der gemeindliche Bauhof habe lediglich die Beschilderung anbringen müssen.

Christuskirche passt gut ins Konzept

Pfarrerin Brigitte Weggel findet es ebenfalls sehr schön, dass Peiting nun in das Radpilgerwegnetz eingebunden ist, und der Ort damit auch für Pilger relevant wird, die nicht aus der Region kommen. „Das ist eine große Chance.“ Und ihrer Meinung nach passt die Christuskirche mit ihrem schlichten Erscheinungsbild gut ins Konzept: „Wenn man mit dem Rad unterwegs ist, kommt man zur Ruhe und zu sich selbst. Unsere Christuskirche kann diese Stille ebenso vermitteln.“ Dieser Meinung ist auch Jürgen Nitz: „Die Kirche eignet sich sehr gut als Radpilgerkirche.“

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