Passion 2030: Spielleiter-Entscheidung rückt näher – Stückl stellt Konzept vor
Es tut sich was in Sachen Passionsspiele 2030: Im Rahmen einer Bürgerversammlung wird Christian Stückl, der sich erneut für die Spielleitung beworben hat, sein Konzept präsentieren. Als Einziger.
Im Gerangel um die Spielleitung für die berühmten Passionsspiele ist Oberammergau einen Schritt weiter. Es sind zumindest erste Weichen dafür gestellt, dass der bisherige Spielleiter Christian Stückl auch die Passion 2030 leiten könnte. Der Gemeinderat habe in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen, dass der 62-Jährige am Donnerstag, 10. Oktober, den Bürgern sein Konzept vorstellen soll, teilte Werkleiterin Ramona Wegenast mit. „Weitere Konzeptvorstellungen wird es nicht geben.“
Ob es weitere Bewerber gab, bleibt unbeantwortet. „Ist eine Personalangelegenheit“, sagt Bürgermeister Andreas Rödl (CSU). Vor knapp zwei Wochen hatte sich der Gemeinderat mit der Bewerbungsfrage befasst, vertagte aber die Bekanntgabe der Kandidaten. Erstmals in der fast 400-jährigen Geschichte des weit über Deutschlands Grenzen hinaus bekannten Laienspiels gibt es ein offizielles Bewerbungsverfahren. Bis 8. September konnten Interessenten beim Eigenbetrieb Kultur der Gemeinde ihren Hut in den Ring werfen. Gefordert waren Anschreiben, Lebenslauf sowie eventuelle Zeugnisse. Dann sollte der Gemeinderat eine Vorauswahl von Bewerbern treffen, die ihre Konzepte auf einer Bürgerversammlung präsentieren sollen. Am Mittwoch, 16. Oktober, wollen die Ortspolitiker – erneut nicht-öffentlich – entscheiden und das Ergebnis am Donnerstag, 17. Oktober, vorstellen.
Im Vorfeld waren drei Bewerber im Gespräch. Stückl – bei seiner ersten Passion 1990 jüngster Spielleiter aller Zeiten – hatte sein erneutes Interesse angekündigt. Der 62-Jährige hat das Gelübdespiel grundlegend reformiert und modernisiert. Ebenfalls bewerben wollte sich ursprünglich sein bisheriger Stellvertreter und Ziehsohn Abdullah Karaca. Die beiden haben sich aber nach Diskussionen über ein Bürgerbegehren geeinigt und wollen als Team – Stückl als Spielleiter und Karaca als seine rechte Hand – die Passion 2030 auf die Bühne bringen.
Darüber hinaus hatte sich zumindest im Vorfeld ein weiterer Interessent, Fabian Kernstein, ins Spiel gebracht. Der aber hat kaum Erfahrung mit der Arbeit auf großen Bühnen – anders als Stückl, der auch Intendant des Münchner Volkstheaters ist, und Karaca, der dort in der Vergangenheit regelmäßig inszenierte.
Die Bürgerversammlung,
in der Christian Stückl sein Konzept für die Passionsspiele 2030 präsentiert, findet am Donnerstag, 10. Oktober, um 19 Uhr im Ammergauer Haus statt. Außerdem stellt sich Bürgermeister Andreas Rödl (CSU) den Fragen und Anregungen der Bürger.