SPD diskutiert über nicht mehr fortgeführte Mediation an Schulen
Die nicht mehr fortgeführte Mediation an Schulen und die Wertstoffhöfe wurden beim jüngsten Stadtgespräch der Geretsrieder SPD diskutiert.
Geretsried – „Anrüchiges“ – so lautete ein Thema beim jüngsten Stadtgespräch der SPD. Gemeint waren die Wertstoffhöfe in Geretsried. Mit den dazu vorhandenen Informationen auf der Homepage der Stadt ist Bernhard Lorenz, Schriftführer des Ortsvereins, nicht zufrieden. Die Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe seien auf der Homepage nicht einfach genug zu finden. Weder unter dem Suchbegriff Wertstoffhof noch unter dem Begriff Umwelt erschienen diese sofort. Erst nach vielen Klicks durch verschiedene Ebenen gelange man dorthin, bedauerte Lorenz, dies müsse sich unbedingt ändern. Die Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe sollten auf der Homepage für alle leicht zugänglich sein.
Zwei gleichwertige Wertstoffhöfe wären von Vorteil
Darüber hinaus gebe es eine praktische Hürde für die Bürger, weil die Sammelstelle an der Jeschkenstraße nur an drei Tagen in der Woche geöffnet hat. Außerdem müsse man im ungünstigen Fall „einmal quer durch die Stadt fahren, wenn man verschiedene Sachen abgeben möchte“, erläuterte Lorenz. Gerade für ältere oder weniger mobile Menschen stelle dies oft ein großes Problem dar. Gäbe es zwei gleichwertige Abgabestellen, die alle Arten von Wertstoffen annehmen könnten, würde man dieses Problem vermeiden. „Man muss es den Bürgern so leicht wie möglich machen“, sagte Lorenz.
Forderung nach längeren Öffnungszeiten
Schließlich wolle man die Leute dazu bringen, dass sie so viel wie möglich recyceln. Dazu bedarf es ausreichender Information: „Was kann ich wann wo abgeben?“ Das sei ein Alltagsproblem von vielen Bürgern, und „Parteien sollten sich auch um diese Alltagsprobleme kümmern“. Ziel müsse es sein, eine Stadt der kurzen Wege zu werden, um Verkehr zu vermeiden. Die SPD fordert deshalb längere Öffnungszeiten und bessere Möglichkeiten zur Abgabe am Wertstoffhof in der Jeschkenstraße, damit nicht weiterhin „quer durch die Stadt gefahren werden muss“.
„Was sind unsere Kinder wert?“ Das war die zweite Frage, die die Genossen diskutierten. Der Anlass: Im aktuellen städtischen Haushalt stehen 12.000 Euro für die Mediation an drei Geretsrieder Schulen nicht mehr zur Verfügung, und die Mediation kann daher nicht fortgesetzt werden. Dabei sei die Mediation wichtiger denn je, erklärte Bernhard Lorenz. Denn nicht allen Kindern würden zu Hause Werte ausreichend vermittelt.
Immer mehr Konflikte an Schulen
Außerdem habe sich die Situation durch die Pandemie und ihre Folgen verstärkt. An den Schulen gebe es immer mehr Konflikte, hauptsächlich unter den Schülern, aber auch mit Eltern und Lehrern. Die Schüler müssten dringend lernen wie sie mit Situationen umgehen, dazu benötigten sie Begleitung und Anleitung. Schüler, die Konflikte haben, kommen laut Lorenz in der Schule häufig nicht mehr mit, hätten oft psychische Probleme, entwickelten Essstörungen oder fingen an, sich selbst zu verletzen.
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Andreas Wagner – ehemaliger Abgeordneter der Linken im Bundestag, jetzt Mitglied der SPD – erklärte es zu einer „gesellschaftlichen Aufgabe, die Kinder wieder auf den richtigen Weg zu bringen. Wenn wir Kindern helfen, helfen wir der Gesellschaft insgesamt.“ Daher ist Mediation nicht einfach nur „nice to have“, sondern ein absolutes Muss. Stünde den Schulen das Geld nicht mehr zur Verfügung, bedienten sie sich aus anderen Töpfen: Ausflüge, Maßnahmen zum Fachunterricht oder Lehrgänge würden dann wegfallen. Reiner Berchtold, Vorsitzender des Kinder- und Jugendfördervereins Wolfratshausen, regte an, sich an das Kultusministerium des Freistaats zu wenden, das primär zuständig ist.
Karl-Lederer-Platz: Grün fehlt
Auf die Frage nach weiteren Themen griff Runde die Gestaltung des Karl-Lederer-Platzes auf. Einig war sie sich, dass der Platz grau wirkt und zu viel Beton sichtbar ist. Hier müsse dringend mit mehr Grün nachgebessert werden. Das nächste SPD-Stadtgespräch findet am Sonntag, 7. April, um 10 Uhr in der Gaststätte Isarwinkel statt, dann mit den Themen Verkehr, Mobilität und Radwegplanung.
sww
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