Erdinger Pferderennen: Zwei Doppelsiege und einige Schreckmomente

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Spannung pur: Maximilian Frick (M.) setzte sich auf Karl Schermer vor Martin Geineder auf MS Junglefire (l.) und Alois Ortner auf Calipso durch. © Bernd Heinzinger

Mehrfach halten die Zuschauer den Atem an, aber Pferd und Reiterin geht‘s gut.

Erding - Das Pferderennen des Rennvereins Erding am zweiten Herbstfest-Samstag hatte es in sich. Den ganzen Nachmittag über gab es spannende Duelle auf der Fläche südöstlich des Gerd-Vogt-Sportpark. Die Hutprämierung erfreute ebenfalls großer Beliebtheit, allerdings gab es auch Stürze und einen Notarzteinsatz.

Das Pferderennen in den Geislinger Ängern ist seit mehr als einem Jahrhundert eine liebgewonnene Tradition in Erding. In diesem Jahr fand es zum 32. Mal im Rahmen des Herbstfestes statt. Es gab zwölf Rennen und damit zwei mehr als bei der 2023er Ausgabe. Allerdings fiel das Vereinsrennen wegen Teilnehmermangels aus.

Lord Bianco hängt Konkurrenz ab

Die schweren Pferde und Kaltblüter machten den Anfang, sie mussten die 500 Meter lange Strecke einmal umlaufen. Dominik Schick auf seinem Schlesier Pauli konnte sich durchsetzen und den Preis in Empfang nehmen. Im Anschluss folgte der erste Vorlauf im Trab. Acht Starter und ihre Pferde hatten eine Strecke von 1600 Metern zu absolvieren. Mit insgesamt 16 Teilnehmern gab es bei den Trabern eine deutliche Steigerung. Im Vorjahr waren es nur elf.

Der Große Preis der Stadt Erding geht an Maximilian Frick (r.)  OB Max Gotz überreicht den Pokal.
Der Große Preis der Stadt Erding ging an Maximilian Frick (r.). OB Max Gotz überreichte den Pokal. © Bernd Heinzinger

Martin Geineder gewann auf MS Junglefire deutlich vor Mario Zangerigo (Jarno du Bocage) und Maximilian Frick (Karl Schermer). Im zweiten Vorlauf waren häufig die gleichen Reiter auf anderen Pferden unterwegs, Mario Ruhland siegte auf Lord Bianco vor Mario Zanderigo (Grace du Bisson) und Markus Christ (Offroader). Die vielen Nebenrennen begeisterten das Publikum ebenso. Bei den Haflingern und Fjorden siegte Marlon Betl auf Fina.

Dann startete das Rennen aller Klassen. Schon beim Start sah man, dass die Reiter ihre Pferde teils nicht hundertprozentig unter Kontrolle hatten. Nach dem Start passierte es. Zunächst sprang ein Pferd mit seinem Reiter über den eisernen Streckenbegrenzungszaun, Ausgang glimpflich. Das nächste Pferd aber knallte durch den Zaun und warf den Reiter ab.

Es folgte ein Notarzteinsatz, der über eine halbe Stunde dauerte. Bange Blicke richteten sich zum Geschehen, es gab schlimmste Befürchtungen. Parallel sorgte bei den hohen Temperaturen ein medizinischer Vorfall im Publikum für einen Einsatz der Sanitäter. Nach einer gefühlten Ewigkeit kam die erlösende Nachricht, dass sich weder Reiter noch Pferd schwerer verletzt hätten, der Reiter dennoch zu Untersuchungen ins Krankenhaus gefahren wird. Später folgte die endgültige Entwarnung.

Das Rennen hatte Martina Bauer auf Bubi gewonnen. Bei den Mini-Trabern (Stockmaß bis 120 cm) durfte sich anschließend Katharina Brunner auf Ramon über Rang eins freuen, beim Ponyrennen (Stockmaß 116 bis 134 cm) kam Marlene Bromberger auf Juliette als erste ins Ziel.

Pferd rennt Pokaltisch um

Es folgte das nächste Rennen aller Klassen. Die Gäste am Wettkampfturm, dort hatten sich neben der Leitung auch OB Max Gotz, Landrat Martin Bayerstorfer oder das Herbstfest-Madl Eva Kollmannsberger versammelt, wurden schon nervös. Vor allem als ein Pferd den Tisch mit den Pokalen umrannte. In der ersten Runde gab es auch einen Abwurf, und Cool Fast rannte anschließend führerlos um die Bahnen – noch lange, nachdem das eigentliche Rennen bereits vorbei war. Mehr als zehn Runden dauerte es, dann war Cool Fast eingefangen. Zuvor war Marina Betl auf Longines Runner als Erste ins Ziel gekommen.

Nach dem Ponyrennen (Stockmaß bis 115 cm) mit Siegerin Theresa Dinzinger auf Jody stand der Trostpreis der Traber auf dem Programm. Nach 1600 Metern setzte sich Maximilian Frick auf Candrim Star klar durch und sicherte sich den Preis der VR-Bank. Dahinter landeten Martin Hinterholzer (Marije Volo) und Leopold Lindner (Intouchable) auf den weiteren Rängen.

Bei den Mini-Trabern gewann Katharina Brunner souverän auf ihrem Shetty namens Ramon.
Bei den Mini-Trabern gewann Katharina Brunner souverän auf ihrem Shetty namens Ramon. © Bernd Heinzinger

Vor dem Großen Preis der Stadt Erding waren die Ponys mit Stockmaß 135 bis 148 Zentimeter an der Reihe. Marlene Bromberger holte sich dabei den nächsten Sieg, wieder auf Juliette.

Trostlauf und Großen Preis gewonnen

Beim Höhepunkt wurde es zum Abschluss der Veranstaltung noch einmal sehr spannend. Als großer Favorit wurde immer wieder Martin Geineder auf MS Junglefire genannt. Bis in die Zielkurve hatte er auch die Chance auf den Großen Preis, am Ende aber setzte sich Maximilian Frick auf Karl Schermer hauchdünn durch. Neben dem Trostlauf gewann der Österreicher also auch den Großen Preis, die dreistündige Anfahrt hatte sich für ihn ausgezahlt. Geineder musste sich mit Rang zwei zufriedengeben, Alois Ortner schaffte es mit Calipso als Dritter noch aufs Podest.

Doppelsiegerin: Marlene Bromberger (auf Welsh Juliette) gewann  gleich zwei Rennen.
Doppelsiegerin: Marlene Bromberger (auf Welsh Juliette) gewann am Nachmittag gleich zwei Rennen. © Bernd Heinzinger

Erdings Oberbürgermeister Max Gotz übernahm die Siegerehrung und zeigte dabei großen Respekt vor den Pferden. Er kennt sich damit aus, schließlich hat er früher insgesamt dreimal das Vereinsrennen gewonnen.

Am Ende durften sich die Organisatoren vom Rennverein Erding über einen erfolgreichen Nachmittag mit vielen Zuschauern und zum Glück glimpflich ausgegangenen Zwischenfällen freuen.

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