Trotz kritischer Stimme: Gemeinderat Hohenkammer erzielt Durchbruch beim B13-Gehweg
Das Ingenieurbüro Dippold & Gerold musste einige Nüsse knacken bei der Planung des Gehwegs in Hohenkammer entlang der B13. Jetzt wurde ein Durchbruch erzielt.
Hohenkammer – Diesen Plan hat nicht nur der Gemeinderat Hohenkammer abgesegnet, sondern er dürfte auch den Segen des Staatlichen Bauamts finden. Alexander Söllner vom Büro Dippold & Gerold aus Germering präsentierte in der Sitzung am Dienstagabend ein ausgefeiltes Konzept für den B13-Gehweg, dessen Realisierung voraussichtlich 612 000 Euro kosten wird und nun entlang der Bundesstraße 13 bis zum Rewe-Markt umgesetzt werden kann.
Der Ingenieur berichtete dem Gemeinderat, dass man sich, was die aktuelle Planung angeht, zu 100 Prozent mit dem Staatlichen Bauamt einig sei. Der anfangs mit 1,50 Metern Breite geplante Gehweg entlang der stark befahrenen Straße, die München und Ingolstadt verbindet, konnte nun sogar auf 2,30 Meter erhöht werden. Das habe dann aber bautechnisch zur Folge, dass die Stützmauern zu dem angrenzenden Graben vergrößert werden müssten.
Ein Wasserdurchlass bereitete Probleme
Für die Straßenentwässerung wurde ebenfalls eine ausreichende Lösung gefunden, sodass der Weg an das aktuelle Straßenende angebaut werden kann. Zuletzt gab es noch eine Problemstelle, an der das Wasser in einem Durchlass unter der Straße hindurchfließen kann. Hier sollte der Gehweg auf 1,30 Meter verschmälert werden, aber das akzeptierte die Zuschussstelle der Regierung von Oberbayern nicht. Nun wird quasi eine Platte auf den Durchlass gebaut, um auch hier die 2,30 Meter Breite beibehalten zu können.
Es ärgert mich ungemein, dass wir wegen ein paar Leuten mehr als eine halbe Million Euro ausgeben müssen.
Alexander Söllner erklärte, dass der Zuschuss des Regierungsbezirks zwischen 30 und 55 Prozent ausfallen solle. Die wirtschaftlich gesunde, schuldenfreie Gemeinde Hohenkammer dürfte wohl zwischen 40 bis 45 Prozent zugewiesen bekommen. Die anfangs auf 500 000 Euro geschätzten Kosten liegen mit den Veränderungen nun bei 612 000 Euro brutto. Die Förderung des Bezirks dürfte mehr als 200 000 Euro betragen.
Kurz vor der Abstimmung über die Planung wurde es noch einmal grundsätzlich. „Es ärgert mich ungemein, dass wir wegen ein paar Leuten mehr als eine halbe Million Euro ausgeben müssen“, sagte Gertraud Wagatha. Sie verwies darauf, dass es einen Fußweg durch das Wohngebiet zum Supermarkt gibt, aber manche Bürger für den etwas kürzeren Weg an der Bundesstraße entlanggehen.
Räte sind sich einig, dass der Gehweg stark genutzt wird
Die meisten Ratsmitglieder sehen den Gehweg positiv. „Wir haben einen gewissen Ringschluss bei den Geh- und Radwegen“, sagte 2. Bürgermeister Michael Loy. „Für Hohenkammer stellt das einen Mehrwert dar.“ Brigitte Ingold hat zudem die Hoffnung, dass ein Signal an die Pkw-Fahrer entsendet wird: „Wo Gehwege sind, wird auch langsamer gefahren.“ Alois Hummel stellte die Frage in den Raum, wie die Gemütslage wäre, wenn der Gehweg wegen der Kosten abgelehnt und dann doch etwas passieren würde.
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Einig waren sich die Ratsmitglieder, dass der Gehweg stark genutzt werden dürfte, wenn er fertig ist. Letztlich bekam die Planung mit 9:3 Stimmen eine Mehrheit. Damit kann das Kommunalunternehmen Hohenkammer, die Tochter der Gemeinde, nun die Durchführung der Baumaßnahmen angehen. Nun können auch die Detailfragen für die Baustelle wie etwa Verkehrsregelungen mit Ampeln besprochen werden.
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