Engagierte Mitglieder bescheren Feuerwehr Nandlstadt ein schönes Plus in der Kasse
Das abgelaufene Jahr brachte der Feuerwehr Nandlstadt überraschend gute Einnahmen. Doch das ist noch längst nicht alles. Ein 70 Jahre alte Anekdote sorgte für Heiterkeit.
Nandlstadt – Ein Plus von 11 000 Euro verkündete Feuerwehr-Schatzmeister Stephan Zischka für das abgelaufene Jahr bei der Jahresversammlung im Spritzenhaus. Neben dem Dank an die Spender für ihre „Finanzspritzen“ erinnerte Vorsitzender Ben Schabenberger vor allem an Aktionen wie die Essensstände beim „Fest der Sinne“ sowie beim Christkindlmarkt, die rund 6850 Euro zum „Plus für 2023“ beitrugen. Die Summe war nur durch kräftige Unterstützung von Mitgliedern möglich, von denen Schabenberger stellvertretend Hans Hollweck als „Brotzeitbrettlproduktionsstätte“ sowie Franz Linseisen für den Weihnachtsstandaufbau hervorhob.
Die aktuelle Zahl von 176 Mitgliedern ging in allen Sparten aufwärts, darunter 56 Aktive (Vorjahr: 54), elf Jugendliche (8), 40 Passive (39) sowie 69 Fördernde (62). Das älteste Mitglied sei Hanni Schranner mit 90 Jahren, jüngster „Feuerwehrunterstützer“ ist der dreijährige Georg, Sohn von Feuerwehrmann Georg Siebler.
Froh zeigte sich Kommandant Stefan Bauer, dass nach jahrelangem Anstieg der Einsätze mit dem Höchststand von 57 im Jahr 2022 im Vorjahr „nur“ 53 Mal ausgerückt werden musste. Vor allem bei Einsätzen unterm Tag werde es immer schwieriger, „Aktive zu generieren“, was aber zumindest durch den Einsatz von Schichtarbeitern sowie Angestellten im Rathaus oder Bauhof gemildert werden könne. Dass bei Neueinstellungen in der Gemeinde auch künftig darauf geachtet werden solle, ob die jeweilige Person im möglichen Feuerwehreinsatz eingebunden werden könne, hielt Bauer für ratsam.

Ein Dank des Kommandanten ging an die Familien, vor allem die „besseren Hälften“ der Feuerwehrler, die oft viel Zeit ohne ihren Partner verbringen müssten. Denn, so Bauer wörtlich: „Wenn unsere Mädels sagen würden, ihr bleibt dahoam, dann bleiben wir dahoam.“
Dass die Ehrenamtlichen ihre Zeit für die Feuerwehr investieren, dafür bedankten sich Nandlstadts Bürgermeister Gerhard Betz sowie Kreisbrandrat Manfred Danner, Kreisjugendwart Roman Bittrich und Kreisbrandmeister Michael Wagensonner.
Eine besondere Auszeichnung erhielt Markus Kurkowiak (46). Seit 25 Jahren leistet er aktiven Feuerwehrdienst und bringt sich seit 2003 als Schriftführer auch in der Vereinsführung engagiert ein. Zum Dank erhielt Kurkowiak aus der Hand des Kreisbrandrats neben Urkunde und Abzeichen auch die goldene Ehrenamtskarte mit unbegrenzter Gültigkeit.
Am Schluss der Versammlung hielt Ehrenmitglied Thomas Zeilhofer ein Plädoyer auf die Feuerwehr: „Das ist der beste Verein in Nandlstadt.“ Garniert hatte der 84-Jährige sein Statement mit einer humorvollen Geschichte, die fast 70 Jahre alt ist. Als die Wehr 1954 im Bäckerbräu das eben erhaltene, neue Einsatzfahrzeug, nämlich einen VW-Bus, feierte, richtete der mittlerweile verstorbene Fritz Birkner eine Bitte an den damaligen Landrat und Abgeordneten Philipp Held: Im Fahrzeug hätten nur sieben Mann Platz, weshalb doch bitte 20 Fahrräder mitgeliefert werden sollten, um bei einer Alarmierung dem neuen Feuerwehrauto in ausreichender Stärke folgen zu können.
Martin Hellerbrand