Das James Webb Weltraumteleskop hat neue, faszinierende Fotos der sogenannten „Sombrero-Galaxie“ aufgenommen. Die Galaxie M104, die ihren Namen wegen ihrer Ähnlichkeit mit einem mexikanischen Sombrero bekam, ist etwa 30 Millionen Lichtjahre von der Erde entfernt.
Schwarzes Loch im Zentrum der „Sombrero-Galaxie“
Im Zentrum der Galaxie befindet sich laut Nasa-Berichten ein supermassives schwarzes Loch, auch bekannt als aktiver galaktischer Kern. Dieses Loch gibt einen hellen Lichtstrahl ab und nimmt zudem Materie aus dem Inneren der Galaxie auf.
Die Sombrero-Galaxie ist außerdem für ihre rund 2000 Kugelsternhaufen bekannt, die sich um das schwarze Loch bewegen. Diese Kugelsternhaufen bestehen aus Hunderttausenden alten Sternen, die durch die Anziehungskraft zusammengehalten werden. Die Sterne sind etwa gleich alt, weisen aber verschiedene Eigenschaften auf.
Bilder zeigen neue Textur des äußeren Galaxie-Rings
Die neuen Bilder, die mit dem Mid-Infrared Instrument (MIRI) des Webb-Teleskops aufgenommen wurden, zeigen eine neue Textur im äußeren Ring der Galaxie sowie Staub, der laut Nasa als "wesentlicher Baustein" für solare Objekte gilt. Die zuvor fotografierten äußeren Ringe der Galaxie erschienen in ihrer Beschaffenheit bisher glatt, die MIRI-Bilder enthüllten jedoch komplexe Klumpen entlang der Ringe.
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Die Forscher betonen, dass die klumpige Beschaffenheit des Staubs auf junge Sternentstehungsgebiete hinweisen könnte. Die im Hintergrund der Aufnahmen sichtbaren Galaxien eröffnen zudem zusätzliche Forschungsmöglichkeiten für die Wissenschaftler, die dadurch mehr über deren Eigenschaften sowie ihre Entfernung zur Sombrero-Galaxie lernen können.
Das Webb-Teleskop beginnt diesen Sommer sein viertes Wissenschaftsjahr und erfreut sich unter Forschern großer Beliebtheit. Laut Nasa wurden bis zum vergangenen Oktober rekordverdächtige 2.377 Beobachtungsvorschläge eingereicht, wobei viele Anträge auf Untersuchungen von entfernten Galaxien wie der Sombrero-Galaxie abzielen.
Teleskop enthüllt gigantische Asteroidenkollision
Mithilfe des Nasa-Teleskops gelingen Forscherinnen und Forschern immer wieder neue Entdeckungen im All. Erst vor wenigen Monaten hatte das Webb-Teleskop im 63 Lichtjahre entfernten Planetensystem Beta Pictoris eine gigantische Asteroidenkollision nachgewiesen.
Diese könnte laut Wissenschaftlern zur Bildung von feinem Staub geführt haben, der vom Zentralstern aus dem System getrieben wurde. Im Vergleich zu dem Asteroiden, der die Dinosaurier auslöschte, wäre diese Staubmasse um das 100.000-Fache größer.