Vandalismus vor Bundestagswahl: Wahlplakate in Geretsried und Wolfratshausen beschmiert und heruntergerissen
Offiziell dürfen seit Sonntag die Plakate zur Bundestagswahl platziert werden. So auch in Geretsried und Wolfratshausen geschehen. Doch kurz darauf waren einige schon wieder weg oder verschandelt.
Geretsried/Wolfratshausen – In Geretsried und Wolfratshausen sowie in vielen anderen Landkreisgemeinden hängen sie bereits: Plakate, darauf die Köpfe der verschiedenen Parteien, die freundlich lachend für sich werben. Bekanntermaßen findet am Sonntag, 23. Februar, die Bundestagswahl statt. Doch viele davon wurden entfernt oder zerstört.
Vandalismus: Wahlplakate in Geretsried und Wolfratshausen beschmiert und heruntergerissen
Kaum 48 Stunden habe es gedauert, „dann sind schon die ersten Vandalismus-Fälle bekannt geworden“, schreibt Felix Leipold, Direktkandidat der Freien Wähler im Wahlkreis 222 Bad Tölz-Wolfratshausen/Miesbach. Und hängt in seiner E-Mail zum Beweis auch ein paar Schnappschüsse an, die zeigen, was er genau meint. Der Geretsrieder war einer der ersten hiesigen Politiker, der sich meldete und die Aktion anprangert.

Leipold ärgert sich über die Vorfälle: „Ich finde es respektlos und undemokratisch, wildfremde Wahlplakate – egal welcher Partei – abzureißen oder zu zerstören“, betont der FW-Direktkandidat. „Wer ein Problem mit mir hat, kann mich persönlich kontaktieren und anständig mit mir sprechen.“
„Volksverhetzer“ und „Merkel 2.0“: Parteiplakate zur Bundestagswahl im Februar mit Parolen besprüht
Aber nicht nur die Freien Wähler seien von dem Wahlplakat-Vandalismus betroffen. „Es sind alle durch die Bank“, bestätigt Leipold am Telefon auf Nachfrage. Auf jedes großflächige Plakat sei „AfD“ gesprüht worden, auf anderen seien die Augen ausgestochen worden. Auch „Volksverhetzer“ oder „Merkel 2.0“ habe er mit Sprühfarbe aufgetragen auf CSU-Plakaten gelesen. „Das ist schon eine Hausnummer“, betont er.

Hinter jedem einzelnen Plakat steckt viel Arbeit. Im Falle des Wahlkampfteams von Felix Leipold sind es viele Personen, die ihre Freizeit opfern und im gesamten Wahlkreis plakatieren. Leipold dazu: „Es steckt Freizeit und Geld dahinter – und davon nicht wenig.“ Jetzt müssen alle verunstalteten und kaputten Plakate aufwendig ausgetauscht und neu aufgehängt werden, „das ist ärgerlich“.
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Wir haben noch eine Vielzahl von Plakaten auf Lager – uns geht der Atem so schnell nicht aus.
Schon zur Europawahl sei die Zahl des Plakat-Vandalismus extrem in die Höhe gegangen. Leipold hat das Gefühl, jetzt sei es „noch krasser“, betont er und wird die Lage weiterhin beobachten. „Wir haben noch eine Vielzahl von Plakaten auf Lager – uns geht der Atem so schnell nicht aus“, sagt Leipold.
Laut Leipold ist mittlerweile auch bekannt, dass alle Großflächenplakate sämtlicher Parteien im Bereich Wolfratshausen, Eurasburg und Herrnhausen mit AfD-Schriftzügen beschmiert worden sind.
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