Putin-Show im Live-Ticker: Pressekonferenz und Fragerunde des russischen Präsidenten
In Moskau hält Putin am Donnerstag seine Jahrespressekonferenz ab. Auch eine Fragerunde ist Teil der TV-Show. Dabei könnte es auch um den Ukraine-Krieg gehen.
Das Wichtigste in
diesem News-Ticker
- Putins Propaganda-Show im TV – Russlands Präsident hält Jahrespressekonferenz und Fragerunde ab
- Putin hält Jahrespressekonferenz in Moskau – Kreml-Chef sprach 2023 über Bedingungen für Ende im Ukraine-Krieg
Moskau – Zum zweiten Mal seit Beginn des Ukraine-Kriegs hält der russische Präsident Wladimir Putin am Donnerstag (19. Dezember) seine jährliche Pressekonferenz ab. Und wie bereits zuvor kombiniert der Kreml-Chef die Propaganda-Show mit einer Fragerunde. Mit viel Transparenz ist bei Putins Auftritt wohl nicht zu rechnen.
Zwar meldet die staatliche russische Nachrichtenagentur Tass, dass bereits über 1,5 Millionen Fragen an Putin eingegangen seien, die Fragen werden jedoch vor der Show am Donnerstag geprüft, heißt es in Berichten. Eine wirklich kritische Auseinandersetzung hat der Kreml-Chef daher wohl nicht zu fürchten.
Putins Propaganda-Show im TV
Das mediale Großereignis des russischen Präsidenten erhält nicht nur in Russland große Aufmerksamkeit – besonders vor dem Hintergrund des anhaltenden Kriegs in der Ukraine blickt die Welt gespannt auf die Show. So berichtet die russische Nachrichtenagentur: „Auch die spezielle Militäroperation ist ein Hauptanliegen.“ Gemeint ist Russlands brutaler Angriffkrieg in der Ukraine. „Gesundheitsversorgung, Straßen, Wohnraum und Versorgungsleistungen sowie Sozialleistungen“ seien jedoch die drängendsten Probleme der Menschen in Russland, behauptet Tass.
Fragerunde mit Russlands Präsident: Bürgerinnen und Bürger in Russland richten Fragen an Putin
Nicht nur die anwesenden Bürgerinnen und Bürger, sondern alle Bewohner Russlands sollen die Möglichkeit haben, sich an der Fragerunde mit Wladimir Putin zu beteiligen, so russische Medien. Es soll eine Hotline eingerichtet worden sein, die vor Putins TV-Show zur Verfügung steht. Darüber hinaus bestehe die Möglichkeit, Fragen an das Staatsoberhaupt per SMS oder über soziale Netzwerke einzureichen.
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Putin-Show ohne unabhängige Medien: Auch US-Moderator Carlson soll nicht dabei sein
Unabhängige Medien-Vertreter werden bei Putins Jahrespressekonferenz, die in den vergangenen Jahren mehr denn je als Propaganda-Show gilt, nicht anwesend sein. Mit westlichen Medien-Vertretern spricht Putin seit Beginn des Ukraine-Kriegs im Februar 2022 nicht mehr.
Eine Ausnahme hatte der Kreml-Chef bei einem Interview dem früheren Fox-News-Moderator Tucker Carlson im Februar gemacht. Aus Polen beispielsweise wurde der rechte US-Moderator damals als „nützlicher Idiot“ für russische Propaganda kritisiert. Aber auch Carlson wird an der Putin-Pressekonferenz nicht teilnehmen, teilte Kremlsprecher Dmitri Peskow Anfang Dezember gegenüber russischen Reportern mit.
Putin hält Jahrespressekonferenz in Moskau
Bei der Jahrespressekonferenz im Dezember 2023 hatte Putin auf die Frage, wann der Krieg in der Ukraine enden werde, erklärt, Frieden würde erst herrschen, wenn Russland seine Ziele erreicht hat. Dabei sprach der Kreml-Chef von „Entnazifizierung“, „Entmilitarisierung“ und einem neutralen Status der Ukraine. Immer wieder hat Putin diese und seine territorialen Ziele im Krieg wiederholt. Wie sich Putin bei seiner Show in diesem Jahr mit Blick auf den Krieg in der Ukraine äußern wird, bleibt abzuwarten.
Im Jahr 2022 fiel die Veranstaltung erstmals aufgrund des russischen Kriegs ins Wasser. Beobachter waren damals überzeugt, dass Putin unangenehme Fragen vermeiden wollte. Putins Publikumsbefragung unter dem Namen „Direkter Draht“ und die Pressekonferenz nutzt der russische Präsident seit 2001, um seine Positionen und politischen Entscheidungen vor der russischen Öffentlichkeit zu erläutern. (pav)