Über 200.000 Drohnen werden von der Ukraine an die Front geschickt
Die Ukraine plant, bis 2025 zehntausende innovative Drohnen, die im Inland hergestellt wurden, an die Front zu senden.
Kiew – Angeblich soll die Ukraine im Dezember mehr als 200.000 im eigenen Land produzierte Drohnen an die Front geschickt haben. „Immer mehr in der Ukraine produzierte Waffen werden an die Front geliefert und eingesetzt“, schrieb der Verteidigungsminister Rustem Umjerow laut dem ukrainischen Portal Kyiv Independent am Mittwoch (18. Dezember) auf Facebook. Die Zahl ließ sich nicht unabhängig prüfen. Seit Anfang August präsentierte die Ukraine zwei neuartige raketengetriebene Drohnen. An der Front geraten die Verteidiger gegen die Armee von Russlands Präsidenten Wladimir Putin seit Monaten zunehmend ins Hintertreffen.
Putins Armee rückt vor – Pokrowsk steht vor dem Fall, Saporischschja ist bedroht
Ohne Rücksicht auf eigene Verluste rückt Putins Armee im Osten der Ukraine vor. Im November erzielte Russland in der Region Donezk die größten Geländegewinne seit Beginn des Krieges. Etwa 725 Quadratkilometer fielen allein im vergangenen Monat an den Feind. 53 Mann pro Quadratkilometer eroberten Territoriums hätten dafür auf russischer Seite sterben müssen, schätzt die US-Denkfabrik American Institute for the Study of War (ISW). Aktuell ist etwa der Logistikknotenpunkt Pokrowsk im Donbass ein Fokus russischer Angriffe. Von dort aus wäre es nicht mehr weit bis in die ukrainische Großstadt Saporischschja.
Die russischen Streitkräfte schickten kleine Gruppen von Soldaten in Wellen in Richtung der ukrainischen Stellungen los, um schließlich die zahlenmäßig unterlegenen und erschöpften ukrainischen Truppen zu überwältigen, schilderte ein ukrainischer Kommandeur der Nachrichtenagentur afp. „Fleischwolf“-Taktik wird dieses Vorgehen genannt. Die Bezeichnung verbreitete sich während der Schlacht um Bachmut 2023, in der Russland zehntausende aus Gefängnissen rekrutierte Sträflinge einsetzte, um ukrainische Stellungen zu stürmen.
Ukraine entwickelt neue Drohnen um Russland die Stirn zu bieten
Neben Personal fehlte es der Ukraine zuletzt auch immer wieder an Artilleriemunition. Dies versuche das Militär durch Drohnen auszugleichen, schrieb der Kyiv Independent. Für das kommende Jahr gab Selenskyj das Ziel an, 30.000 Langstrecken-Drohnen zu produzieren.
Anfang Dezember präsentierte die Ukraine eine neue Drohne mit Raketenantrieb namens „Peklo“ (Hölle). „Es ist sehr wichtig, dass unsere Verteidiger eine solch moderne Waffe ukrainischer Herstellung bekommen“, sagte Selenskyj gemäß einer Mitteilung. Die weitere Aufgabe bestehe in der Erhöhung der Produktion und dem Einsatz der Waffe. Bei einer Reichweite von bis zu 700 Kilometer soll diese mit einer Geschwindigkeit von 700 Kilometer pro Stunde fliegen.
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Russland stellt unerfüllbare Bedingungen für Verhandlungen – Zwingt Trump die Ukraine zum Diktatfrieden?
Für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen stellte Russland zuletzt stets Bedingungen, die Beobachter als, für die Ukraine unerfüllbar betrachteten: Putin verlangte die Kontrolle über die ukrainischen Regionen Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson, sowie die seit 2014 besetzte ukrainische Halbinsel Krim. Zudem solle die Ukraine fortan neutral sein. Die Ukraine fürchtet einen Diktatfrieden, nach dem Putin sie erneut überfallen könnte.
Um ein Faustpfand zu erlangen, besetzte die Ukraine im August einen Teil der russischen Grenzregion Kursk. Spätestens seit der US-Wahl spekulierten Beobachter, ob der designierte US-Präsident, Donald Trump, die Ukraine möglicherweise zum Aufgeben zwingen würde. (kb mit dpa/afp)