„Freudenschüsse“ mitten in Damaskus: Video zeigt, wie Rebellen Assads Palast stürmen

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Syriens jahrelanger Machthaber Assad ist auf der Flucht. Die Rebellen feiern ihren Triumph im Präsidentenpalast. Auch Gefangene werden befreit.

Damaskus – Unter den Assad-Gegnern in Syrien ist die Erleichterung deutlich zu spüren. Islamistische Kämpfer der Miliz Hajat Tahrir al-Scham (HTS) haben am Sonntag (8. Dezember) den Sturz des Präsidenten Baschar al-Assad verkündet. In der Hauptstadt Syriens, Damaskus, feiern die Rebellen mit Menschen auf den Straßen. Derweil haben die Aufständischen auch den Palast des Präsidenten erreicht. In den sozialen Medien kursieren Videos, in denen sich Menschen in den Räumen des Palastes befinden.

Rebellen in Syrien stürmen Assad-Palast – Jubel in Damaskus

Innerhalb weniger Tage haben islamistische Kämpfer mit verbündeten Milizen mehrere Großstädte und große Teile Syriens eingenommen. Schließlich drangen sie auch in die Hauptstadt und in den Präsidentenpalast ein, der von Assad bereits verlassen wurde. Dieser flüchtete über den internationalen Flughafen von Damaskus, bevor sich Armee und Sicherheitskräfte dort zurückgezogen hätten, wie der Leiter der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte, Rami Abdel Rahman, mitteilte. Wo sich der Ex-Machthaber befindet, ist derzeit jedoch unklar.

Augenzeugen berichteten der Deutschen Presse-Agentur, dass bewaffnete Kämpfer das Palastgelände betreten und „Gott ist groß“ gerufen hätten. In sozialen Medien war auf einem Video zu sehen, wie einige bewaffnete Männer an einem Einfahrtstor in die Luft schießen, an dem mutmaßlich das Palastgelände beginnt.

Rebellen stürmen Assad-Palast in Damaskus: Empfangshalle in Brand gesetzt

Nachdem sich Rebellen Zugang zu dem sechsstöckigen Palast verschafft hatten, seien Dutzende Menschen in den Palast gekommen, darunter auch Frauen und Kinder. Die Nachrichtensender Al-Arabija oder auch Kurdistan24 zeigten Aufnahmen von Menschen, die Palasträume und Gärten erkunden und Fotos machen.

Laut einem vor Ort anwesenden Reporter der Nachrichtenagentur AFP wurde eine Empfangshalle des Präsidentenpalastes in Brand gesetzt. Akten lagen verstreut auf den Treppen und ein gemaltes Porträt Assads lag auf dem Boden, wie der AFP-Reporter weiter berichtete.

Sturz des Assad-Regimes in Syrien: „Freudenschüsse“ und Jubel in Damaskus

Die Aufständischen betraten das Gelände zum Palast, der westlich der Hauptstadt liegt, offenbar ohne Widerstand. Von dort gab es Berichte, die Regierungsmitarbeiter und Sicherheitskräfte hätten das Gelände verlassen. Auch im Zentrum von Damaskus waren „Freudenschüsse“ sowie Jubel zu hören.

Dort wurde auf einem Platz AFP-Bildern zufolge eine Statue von Hafis al-Assad, dem Vater von Baschar al-Assad, umgestürzt und zerschlagen. Der Assad-Clan hatte das Land seit über 50 Jahren mit eiserner Hand regiert. Syrische Exil-Oppositionelle in Deutschland und anderen westlichen Staaten haben mit Euphorie auf das Ende der Herrschaft von Assad reagiert.

Rebellen übernehmen Kontrolle in Syrien – Gefangene befreit

Zudem erklärten die Rebellen, „alle zu Unrecht Inhaftierten“ aus den Gefängnissen freizulassen. Die HTS teilte mit, ihre Kämpfer seien in das berüchtigte Sednaja-Gefängnis am Rande von Damaskus eingedrungen. Auch davon wurden Videos in den sozialen Medien geteilt. Viele der Gefangenen in den Aufnahmen scheinen nicht glauben zu können, dass sie frei sind. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte bestätigte, die Türen des Gefängnisses seien für „Tausende Häftlinge“ geöffnet worden, die „während der gesamten Herrschaft des Regimes“ vom Sicherheitsapparat gefangen genommen worden seien. (vk)

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