Im Eittinger Weiher gibt‘s sogar Quallen
Vom Steg aus in das kühle Wasser springen, während sich am Himmel die Flugzeuge auf ihre Landung am Flughafen München vorbereiten – mit dem Eittinger Weiher findet man ein schönes, längst nicht überall im Landkreis bekanntes Fleckerl. Und es gibt dort sogar Quallen.
Eitting – Der Weiher wurde von der Gemeinde ausgehoben, da sie dort nach Kies baggerte. „Irgendwann wurde ein Rasen angesät, der weiter als Liegewiese verwendet wird“, erzählt Eittings Bürgermeister Reinhard Huber unserer Zeitung. Insgesamt handle es sich inklusive Wiese um eine etwa 2,5 Hektar große Fläche, wobei das Gewässer an sich zwei Hektar ausmache.
Sandkasten und Volleyball-Feld
Der Weiher ist verpachtet an die Fischerfreunde Eitting, die drei der vier Seiten zum Fischen nutzen. Und im restlichen Bereich ist Platz für die Badegäste. Es gibt vor Ort einen Sandkasten für kleinere Kinder, der mit einem Sonnensegel überdacht ist. Direkt daneben findet man ein kleines Volleyball-Feld. „Besonders bei dem schönen Wetter aktuell und in den Ferien wird der Eittinger Weiher gerne von den Menschen aus der Gemeinde genutzt“, erzählt Huber. Fremde treffe man eigentlich nie an.
Das sei auch der Grund, weshalb es keine offiziellen Parkplätze gebe – der Weiher werde zahlentechnisch wenig genutzt, und wenn, dann parkten die Besucher direkt auf dem Feldweg, der zum Gewässer führe. Vor Ort sind weder Wasserwacht noch Kiosk vorhanden. Auch Toiletten findet man an dem kleinen Weiher nicht, dafür gibt es aber eine Umkleidekabine. „Das wird alles relativ klein gehalten, da gibt es fast nichts“, meint Huber. Außer kleineren Beschwerden über den Müll, der von Besuchern liegengelassen wurde, sei es um den Weiher eher ruhig. „Das ist nicht der Rede wert“, meint der Bürgermeister schmunzelnd über die seltenen Beschwerden.
Klaus Rinke aus Erding kennt den Weiher schon lange und geht gerne dort baden. „Ich gehe hier regelmäßig spazieren und gerne danach schwimmen“, erzählt er. Er beobachte auch gerne die Vögel und komme deshalb öfter in die Gegend. Am Eittinger Weiher sei weniger los als beispielsweise am Kronthaler oder Wörther Weiher – dafür sei aber auch weniger geboten. „Natürlich wäre es schön, wenn man sich an einem Kiosk etwas Kaltes zu trinken kaufen könnte, aber das lohnt sich natürlich nicht“, meint Rinke. An warmen Tagen, schätzt er, seien zwischen 30 bis 40 Badegäste vor Ort. Mit den Fischern gebe es keine Probleme: „Da muss man sich halt arrangieren“, findet er.
Wenn die Fischer wieder unter sich sind
Neben den Badegästen nutzen nämlich vor allem die Fischerfreunde den Weiher. „In den Sommermonaten ist das Wasser stark von Badegästen frequentiert“, berichtet Frank Beyer, der Schriftführer des Vereins. In dieser Zeit würden sich die Mitglieder ein wenig zurückziehen – das jährliche Jugendzeltlager oder das Traditionsfischen des Vereins finde trotzdem dort statt. „Wir würden uns über etwas Entgegenkommen der Badegäste ihrerseits an diesen Terminen freuen“, sagt Beyer. Zu einer Auseinandersetzung sei es bisher zum Glück noch nicht gekommen. „Wenn dann die ersten Morgennebel über dem Wasser stehen und die großen Volksfeste enden, erobern sich unsere Mitglieder die Ufer zurück und freuen sich auf den Herbst“, erzählt Beyer.
Für die 120 aktiven Fischer gibt es „Forellen, Karpfen, Brachsen, Barsche und einige große Raubfischarten wie Hechte, Zander und Waller zu fangen“. Durch die intensive Landwirtschaft um den Weiher herum, die Nähe zum Rewe-Zentrallager und die über dem Weiher verlaufende Einflugschneise des Flughafens „würde ich allerdings nicht von einem umfassenden Ökosystem sprechen“, sagt Beyer.
Im Eittinger Weiher gibt es allerdings ein Kuriosum: Dort leben Süßwasserquallen, die man besonders in warmen Sommermonaten gut beobachten kann. Mit 99,3 Prozent haben die Quallen den höchsten bei Tieren festgestellten Wasseranteil. Sie bevorzugen sauberes und stehendes bis leicht bewegtes Gewässer.
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Süßwasserquallen sind also kein Indiz für schlechte Wasserqualität. „Die Qualle ist kein absolut seltenes Phänomen, aber mir ist kein weiteres Gewässer im Landkreis bekannt, das eine Population beherbergt“, sagt Beyer. Doch wer jetzt eigentlich mal am Eittinger Weiher vorbeischauen wollte, der muss keine Angst haben: Diese Art von Quallen ist für Menschen harmlos.
Auf einen Blick
Toiletten oder Kiosk gibt es nicht, Fehlanzeige auch in Sachen Aufsicht durch Wasserwacht oder DLRG. Dafür gibt es Umkleide, Sandkasten und Volleyball-Feld. Geparkt wird einfach am Feldweg.