Bricht Ahmadienajad gerade mit Khamenei? - Ex-Präsident des Iran offen für Beziehungen mit den USA unter Trump
Mahmoud Ahmadinejad, der umstrittene ehemalige Präsident des Iran, hat in einem Interview eine unerwartete Offenheit gegenüber dem Westen erkennen lassen. Er kritisierte die Außenpolitik von Ali Khamenei, dem Obersten Führer des Iran, und zeigte sich bereit zu Wirtschaftsbeziehungen mit den USA.
Laut Ahmadinejad müsse Iran seine Außenpolitik überdenken und die binäre Einteilung in Ost und West hinter sich lassen, berichtet „Iran International“ unter Berufung auf die iranische Nachrichten-Webseite „Khabarfoori“. Ahmadinejad fragte im Interview vielsagend: „Wie lange wollen wir noch in einem Konflikt mit den USA bleiben?“ Er kritisierte zudem die aktuelle „Looking East“-Strategie von Khamenei.
Ahmadinejad denkt über US-Investitionen in Irans Ölindustrie nach
„Liegt das Konzept von Ost gegen West nicht nur in unserer Vorstellungskraft“ resümierte Ahmadinejad. Die bedeutendsten Wirtschaftsverbindungen bestünden zwischen China und den USA, so der ehemalige iranische Präsident.
Er stellte die Frage, „welche Hindernisse gibt es für US-Investitionen in die iranische Ölindustrie“ und erwähnte dabei, dass er sogar Verhandlungen mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump führen würde.
Ahmadinejad beklagt verpasste Versöhnungschance mit USA nach Revolution
Er bedauerte die verpasste Chance auf Aussöhnung mit den USA nach der iranischen Revolution und wies auf die damalige Besetzung der US-Botschaft durch iranische Militanten hin, die die Beziehungen zwischen beiden Ländern schwer belastete. In einem weiteren Abschnitt des Interviews lobte Ahmadinejad das Erbe der Pahlavi-Monarchie, was angesichts der derzeitigen feindlichen Haltung der iranischen Führung gegenüber der ehemaligen Monarchie bemerkenswert ist. „Sie [Die Pahlavi-Monarchie] haben zum Land beigetragen, schon bevor die [islamische] Revolution stattfand“, sagte er.
Wächterrat schließt Ahdamadinejad von der Präsidentschaftswahl aus
Das Interview wurde veröffentlicht, nachdem Ahmadinejad von dem nicht gewählten 12-köpfigen Wächterrat für die bevorstehende Präsidentschaftswahl disqualifiziert wurde, hieß es. Laut „Khabarfoori“ wusste der ehemalige Präsident während des Interviews aber noch nichts von der Entscheidung des Wächterrats. Ahmadinejad war bereits in den Jahren 2017 und 2021 von einer Kandidatur ausgeschlossen worden.