Große Supermarkt-Änderung in Kroatien: Preis-Obergrenze hat auch Auswirkungen für Urlauber
Für viele Urlauber geht es auch dieses Jahr nach Kroatien. Beim Supermarkteinkauf im Urlaubsland ändert sich nun aber etwas – mit einem Haken.
Zagreb – Für Kroatien-Urlauber kommen 2025 einige Neuerungen zu. Nicht nur umfangreiche Steuer-Änderungen dürften Reisende treffen. Auch Obst- und Gemüsetüten in Supermärkten kosten in Kroatien neuerdings Geld. Jetzt hat sich die Regierung in Zagreb noch etwas anderes einfallen lassen: Die neue Änderung könnte nicht nur Einheimische, sondern auch Urlauber freuen.
„Den Schwächsten geholfen“: Neue Kroatien-Regel im Supermarkt trifft auch Urlauber
Die kroatische Regierung hat eine Supermarkt-Regelung beschlossen, die am Freitag (7. Februar) in Kraft getreten ist. Um Bürger künftig vor zu hohen Lebensmittelausgaben zu schützen, wurden die Preise für 40 Produkte gedeckelt, berichtete das Nachrichtenportal Index. Das heißt: Bestimmte Produkte dürfen nicht teuer als die festgelegte Obergrenze sein – das gilt für mindestens einen Artikel aus der jeweiligen Produktkategorie. Andere Produkte dürfen teurer sein.
Ist ein Lebensmittel allerdings ausverkauft, muss der Supermarkt ein weiteres Produkt für den entsprechenden Preis anbieten. Demnach muss Kunden ein Brot zur Verfügung stehen, das maximal 1,50 Euro pro Kilo kostet. Zudem dürfen für 250 Gramm Butter nicht mehr als 2,99 Euro fällig werden. Ein Liter Orangensaft wird bei 1,29 Euro gedeckelt.
Bereits im September 2023 wurde eine Liste mit 30 Produkten erstellt. Diese wurde nun erweitert, weshalb es jetzt insgesamt 70 Produkte sind. Kroatiens-Ministerpräsident Andrej Plenković geht davon aus, dass mit dieser Supermarkt-Änderung „den Schwächsten geholfen wird“. Dadurch hätten Bürger einen leichteren Zugang zu Grundnahrungsmitteln.
Preisgrenze im Supermarkt in Kroatien sorgt für Fragen: Viele Produkte bereits günstiger
Eine Einkaufsanalyse von Index hat allerdings ergeben, dass viele Lebensmittel von Eigenmarken schon jetzt günstiger als die festgelegte Obergrenze sind. Deshalb steht die Befürchtung im Raum, dass Supermärkte die Preise für diese Produkte anheben. So könnten bislang günstige Lebensmittel teurer werden.
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Supermärkte sind ab sofort dazu verpflichtet, eine Preisliste mit den jeweiligen Produkten am Eingang der Filiale zu platzieren. Wie die kroatische Boulevardzeitung 24sata berichtete, seien Lidl-Märkte eine der ersten gewesen, die dies umgesetzt hätten. Auch dort sei aufgefallen, dass viele Preise bereits unter den Höchstgrenzen liegen.
Doch damit nicht genug: Laut Croatia Week wurde auch die Mehrwertsteuer für bestimmte Produkte angepasst:
- 5 Prozent Mehrwertsteuer: Grundnahrungsmittel (wie Brot, Milch, Eier, Obst und Gemüse)
- 13 Prozent Mehrwertsteuer: Hygieneartikel
- 25 Prozent Mehrwertsteuer: Verarbeitungserzeugnisse (wie Wurst, Kaffee, Schokolade)
Zum Vergleich: In Deutschland unterliegen Grundnahrungsmittel (wie Brot, Fleisch, Milch) dem ermäßigten Steuersatz von sieben Prozent. Für alle anderen, darunter auch Pflanzendrinks und Fleischersatzprodukte, werden 19 Prozent fällig. Derweil könnte auch in Deutschland eine Revolution im Supermarkt bevorstehen. (kas)