Revolution im Supermarkt könnte bevorstehen: Experten sehen Anzeichen für große Kassen-Neuerung
Die Zukunft des Einkaufs könnte in QR-Codes liegen. Sie versprechen nicht nur mehr Details, sondern auch eine flottere und produktivere Shopping-Erfahrung.
München – Die Digitalisierung ermöglicht es uns, immer müheloser miteinander zu kommunizieren, Vorgänge und Abläufe zu vereinfachen, beispielsweise in Restaurants. Aber selbst in Supermärkten und Discountern ist das nicht zu übersehen. Kundinnen und Kunden können auf ihren Smartphones durch die Prospekte der Händler stöbern und dann auf die Suche nach den besten Angeboten gehen. Wer mit Karte bezahlt, kann seine Artikel selbst scannen und muss nicht mehr in langen Warteschlangen an der Kasse stehen. Bald könnten diese Barcodes aber nun ersetzt werden – durch QR-Codes.
Revolution der Kassenzettel im Supermarkt: Strichcodes bekommen wohl einen Nachfolger
Aktuell scannen Mitarbeitende den Barcode auf dem Produkt, das gekauft werden soll und schon ist der Artikel mit richtigem Preis und Auszeichnung auf der Rechnung zu sehen. Aber nicht nur das – Dank der Barcodes wissen die Händler auch, welche Artikel noch auf Lager sind und welche nachbestellt werden müssen. Der Prozess ist so gut automatisiert, dass das System die Bestellungen selbst auslöst.
Der Barcode feierte 2024 bereits seinen 50. Geburtstag
Es war der 26. Juni 1974, als der erste Artikel, eine Packung Wrigley‘s Kaugummi, in einem Marsh-Supermarkt in Ohio, USA, mit einem speziellen Gerät gescannt wurde. Dies markierte die Premiere des Barcodes.
Die Grundlage für den Barcode bildet eine 13-stellige Artikelnummer, die als GTIN bekannt ist. GTIN, die Abkürzung für Global Trade Item Number, ist eine einzigartige, internationale Nummer zur Kennzeichnung von Produkten. Sie wird von der in Köln ansässigen Firma GS1 an den Handel vergeben. Dies ermöglicht es dem Handel, seine Produkte zu kennzeichnen, weltweit identifizierbar zu machen und zu verkaufen. Der Barcode selbst wird dann mit einer speziellen Software generiert. Jedes Produkt erhält einen eigenen Barcode, der es weltweit identifizierbar macht. Im Handel dient der Code hauptsächlich dazu, Lagerbestände zu überwachen, Nachbestellungen auszulösen und Überbestände zu vermeiden. Laut GS1 trugen ab 1984 in Deutschland fast alle verpackten Lebensmittel für Endverbraucher einen Code.
Quelle: tagesschau.de
Laut einem Bericht von tagesschau.de erwartet die Firma GS1, die die Barcodes vergibt, nun aber, dass Händler ihre Barcodes nach und nach auf zweidimensionale Codes umstellen. Einige von ihnen arbeiten bereits mit dem digitalen Kassenbon auf QR-Code-Basis, darunter beispielsweise Lidl. Mit der Einführung der Lidl Plus App als digitale Kundenkarte kam auch die Umstellung auf QR-Codes.
QR-Code statt Barcode: Neuerung bietet Kundinnen und Kunden einige Vorteile
Die Neuerung bringt einige Vorteile für die Konsumentinnen und Konsumenten. Denn die Technologie ermöglicht es, direkt mit dem Produkt zu „kommunizieren“. Kundinnen und Kunden können sich beispielsweise Details zu Allergenen und Inhaltsstoffen anzeigen lassen oder Informationen über die Nachhaltigkeit oder die Verpackung des Produkts erhalten, indem sie den QR-Code auf dem Produkt mit ihrem Smartphone scannen, so chip.de. Auch die Teilnahme an Gewinnspielen und Aktionen wird dadurch ermöglicht.
Ein weiterer Vorteil ist, dass das Einkaufen in Zukunft noch schneller gehen würde. Die Artikel müssten dann nicht mehr einzeln an der Kasse gescannt werden. Kundinnen und Kunden könnten einfach mit ihrem Einkaufswagen durch ein Gate gehen, das alle Artikel gleichzeitig erfasst.
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Dem zugrunde liegt, dass der QR-Code ein zweidimensionaler Code ist, der mehr Informationen darstellen kann als ein Barcode. Das Rechteck mit den schwarzen Quadraten kann einfach von einem Scanner ausgelesen werden, statt mehrerer Striche, so mind-logistik.de. Auch an anderen Orten, an denen man nicht sofort QR-Codes vermutet, hält die Technologie Einzug: auf Friedhöfen.

Revolution an der Kasse im Supermarkt: Einkaufen wird in Zukunft noch schneller
Allerdings gibt es laut bild.de noch keine Informationen darüber, ob und wann die QR-Codes zum Einsatz kommen. Rewe beobachtet die Entwicklung und auch Aldi Süd und Aldi Nord haben noch keine Angaben dazu gemacht, wie die Zukunft aussehen könnte. Bei den Aldi-Lebensmittel-Abhol-Automaten wird die Technik bereits mit QR-Codes verwendet. Und auch bei Kaufland sind QR-Codes bereits ein Thema: Eine Sprecherin von Kaufland äußerte gegenüber der Zeitung, dass diese weniger Platz auf dem Produkt benötigen würden und weniger durch Feuchtigkeit oder Reibung abgenutzt werden würden, was die Lesbarkeit beeinträchtigen könnte.
Handelsexperte Stephan Rüschen geht davon aus, dass die Zukunft nicht dem Barcode gehört. Das äußerte der Professor für Lebensmittelhandel bei tagesschau.de. Auch die Kölner Firma GS1 rechnet nach und nach mit einer Umstellung auf den QR-Code. Der Prozess sei bereits im Gange und die Handelsunternehmen würden auf die Umstellung vorbereitet werden. Die für die Umstellung benötigten kamerabasierten Scanner sind laut GS1 bereits bei mehr als 80 Prozent der Kassen im Einzelhandel installiert, so tagesschau.de weiter. (sthe/jh)