„Streitrösser“ und Privatautos: Russlands Ausrüstung im Ukraine-Krieg wird immer skurriler

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„Schlachtrösser“ und Privatautos: Russlands Ausrüstung im Ukraine-Krieg wird immer skurriler

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Während Verhandlungen mit Donald Trump über eine Waffenruhe stagnieren, steigen Wladimir Putins Verluste im Ukraine-Krieg ungebremst. Eine Video zeigt eine Folge dessen.

Donbass - Die Armee aus Russland rückt im Ukraine-Krieg vor. Das gilt zum Beispiel für den südlichen Frontabschnitt bei Saporischschja, wo die russischen Truppen die gleichnamige Großstadt ins Visier nehmen.

Verluste im Ukraine-Krieg: Wladimir Putin schickt Soldaten mit bizarren Gefährten los

Und dennoch – oder gerade deshalb – sind die Verluste für das Moskau-Regime von Kreml-Autokrat Wladimir Putin in der überfallenen Gebieten im Osten der Ukraine weiter gravierend hoch. Und zwar so hoch, dass die Fahrzeuge und Fortbewegungsmittel, mit denen Putin seine Soldaten in die blutigen Gefechte schickt, immer bizarrer werden.

Falls das bisher gesehene eine Steigerung überhaupt noch zulässt. Ein Video vom - in Anführungszeichen - „neuesten“ Beispiel teilte der pro-ukrainische estnische Militär-Blogger mit dem Pseudonym „WarTranslated“ in Sozialen Netzwerken wie dem Kurznachrichtendienst X.

Kreml-Machthaber Wladimir Putin (li.) lässt russische Soldaten im Ukraine-Krieg schon auch mal mit uralten Sozius-Motorrädern kämpfen. © Screenshot X@wartranslated / IMAGO / ITAR-TASS

Verluste für Wladimir Putin: Russland-Soldat präsentiert klappriges Motorrad

Bislang kursierten zum Beispiel Videos davon, wie die Russen mit alten Lada-Autos an die Front fahren, die eigentlich für den zivilen Straßenverkehr gebaut wurden. In den Bildsequenzen, die „WarTranslated“ verbreitete, ist dagegen ein russischer Soldat zu sehen, der sich über sein „Streitross“ beklagt, wie er das kümmerliche Motorrad mit einer Holzplatte zwischen der Karossiere und dem Sozius-Reifen als Fläche für Waffen oder sogar einen Mitfahrer bezeichnet. Das Motorrad sieht dabei nicht nur sehr alt aus, sondern macht einen recht klapprigen Eindruck.

„Ich möchte Ihnen unser Schlachtross zeigen. Auf dem wir auch zum Einsatz reiten“, wird der russische Soldat vor dem rosafarbenen Zweirad von den Bloggern übersetzt. „Dieses Fahrzeug ist ein Monster“, meinte der Soldat demnach weiter und zeigte auf eine am provisorischen Beiwagen ebenfalls provisorisch befestigte Holzkiste, in der Nebelgranaten liegen. Diese sollen die Soldaten offenbar vor ukrainischen Kamikaze-Drohnen schützen – oder es zumindest versuchen. „Nur für alle Fälle“, wird der nicht sonderlich motiviert wirkende Mann weiter zitiert.

Verluste der russischen Armee: Tausende von Putins Panzern gingen in der Ukraine verloren

Seinen Schilderungen zufolge, so übersetzt es „WarTranslated“, sei das notdürftig hergerichtete Motorrad dafür vorgesehen, Drohnen-Piloten in Richtung Front zu bringen. Ort und Zeitpunkt des Videos lassen sich indes nicht unabhängig verifizieren, während laut jüngsten Beobachtungen der amerikanischen Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) auf fast der gesamten Frontlinie zwischen Charkiw, Donbass und Saporischschja unvermindert heftig gekämpft wird. Und die Verhandlungen über eine mögliche Waffenruhe zwischen Kiew und Moskau auf Vermittlung des US-Präsidenten Donald Trump komplett stagnieren.

So bleiben die Zahlen zu den Verlusten für Russland in Putins Ukraine-Krieg bitter und dramatisch. Wie die Open-Source-Intelligence-Website Oryx am 2. April auflistete, büßte das Moskauer Regime um Außenminister Sergei Lawrow in dem brutalen Blutvergießen bis dahin insgesamt dokumentiert (mindestens) 20.982 militärische Fahrzeuge ein. Darunter waren demnach 3847 Kampfpanzer (wie der T-72-Panzer) und 5691 Schützenpanzer (etwa der BMP-2). (pm)

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