Planungen für Schongauer Straße in Altenstadt: Entwässerung wird teuer
An der Schongauer Straße in Altenstadt soll gebaut werden. An sich kein Problem, doch die Entwässerung stellt die Gemeinde vor eine große Herausforderung. Nun hat ein Ingenieurbüro aus Kaufbeuren Möglichkeiten vorgestellt. Der momentane Favorit ist nicht ganz günstig. Eine Entscheidung fiel an diesem Abend aber nicht.
Gegenüber der alten Möbelzentrale in der Altenstadter Schongauer Straße soll es nicht mehr leer bleiben. Unbestätigten Meldungen zufolge möchte sich dort ein Kfz-Betrieb niederlassen. „Das Grundstück muss erschlossen werden“, so Bürgermeister Andreas Kögl im örtlichen Gemeinderat. Allerdings seien Probleme mit dem Niederschlagswasser aufgetaucht, „die nicht zu Freudensprüngen“ anregen. Problem: Die Fahrbahn hat quasi keine Längsneigung, Regenwasser fließt momentan in den zu bebauenden Grund und versickert dort. Ein Zustand, der nicht so bleiben kann. Zwei Möglichkeiten hat das Ingenieurbüro Mooser aus Kaufbeuren vorgestellt, um eine korrekte Entwässerung zu gewährleisten.
Erste Variante für 285 000 Euro
Stolze 285 000 Euro soll die erste Variante inklusive Wasserleitungen kosten. Ein „relativ kompliziertes System, das Genauigkeit am Bau erfordert“, so Bertram Mooser vom gleichnamigen Büro. Faktisch handle es sich um eine sogenannte Pendelrinne am Fahrbahnrand, die in Wellenbewegungen verläuft und in Rigolen versickert.
Wer nun Ausmaße wie am Buchauer Weg in der Marktgemeinde Peiting befürchtet, liegt falsch. Die Verbindungsstraße zum alten Peitinger Ortskern, wurde vor einigen Jahren komplett umgebaut. Fährt man über die Fahrbahndecke, gleicht das Auf und Ab einer Bootsfahrt auf unruhigem Gewässer. In Altenstadt würden aber nur 50 Zentimeter am Wegesrand gewellt. „Optisch sieht man die Wellen bei unserem Vorschlag schon, aber vom Fahren her stört es gar nicht“, versichert Christoph Häusler vom Ingenieurbüro. Vorteil: Die Baumaßnahme liege komplett im öffentlichen Bereich.
Zweiter Vorschlag für 135 000 Euro
Beim zweiten Vorschlag der Fachleute müsste privater Grund angegangen werden. Die Kosten sind dafür wesentlich geringer. Auf 135 000 Euro schätzt Häusler das Projekt. Hier handelt es sich um eine augenscheinlich weniger technische Ausführung, die laut Häusler dennoch einer „modernen Bauweise“ entspreche. Die Straße an sich bleibe, wie sie ist, Niederschlagswasser werde über begrünte Mulden am Rand versickert. Im Falle von Starkregen, also wenn die Mulde überlastet wird, soll das Wasser über Schächte in ein Sickerrohr geleitet werden. Ein probates Mittel, das innerorts allerdings einige Tücken mit sich bringt. „Wie schätzen sie denn den Parkdruck vor Ort ein“, fragte Mooser vorsichtig? Werde die Mulde nämlich ständig überfahren, gehe sie kaputt. Zudem müsse sie gemäht und gepflegt werden. „Und das nicht nur einmal im Jahr“, so Mooser weiter.
Diskutiert wird in einer der kommenden Sitzungen
„Wie groß müsste denn das Grundstück sein, das wir erwerben müssen?“, fragte CSU-Mann Johann Deschler zurecht. Schließlich müsse man diesen Betrag zu den angesetzten 135 000 Euro addieren. Dies müsse noch mit den Grundstückeigentümern abschließend geklärt werden, so Bürgermeister Kögl. Allerdings sei er von der zweiten Lösung ohnehin nicht begeistert: „Das Problem ist für mich der Unterhalt. Zudem bleiben wir bei der ersten Variante auf unserem Grund.“
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Zu einer Entscheidung ist das Gremium an diesem Abend noch nicht gekommen. „Wir diskutieren in einer der kommenden Sitzungen“, so der Rathauschef abschließend.
Der Altenstadter Haushalt steht heuer natürlich ganz im Zeichen von Kindergarten-Neubau und Straßensanierung.
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