Moorbeete und ein rätselhafter Apfelbaum: Ein Blick in den prämierten Garten von Eleonore Ruchte-Dietrich
Der Garten von Eleonore Ruchte-Dietrich in Vaterstetten ist ein wahres Paradies. Neben alten Bäumen und einem Gewächshaus hat sie sogar ein Moorbeet angelegt. Doch ein Apfelbaum, gepflanzt zu ihrer Geburt, hat einen besonderen Platz in ihrem Herzen.
Baldham - „Früher war hier noch alles Wald“, erzählt Eleonore Ruchte-Dietrich. Sie steht in ihrem Garten, der dieses Jahr vom Vaterstettener Gartenbauverein ausgezeichnet wurde und blickt in die Runde. Noch heute sind einige gut 200 Jahre alte Bäume erhalten, etwa eine Eiche und ein Walnussbaum. Der besondere Liebling der Gartenbesitzerin ist aber ein rund 60 Jahre alter Apfelbaum: „Der wurde hier zu meiner Geburt gepflanzt, deshalb hänge ich besonders an ihm.“
Obst und Gemüse, aber keine Chemie
Der Garten der Baldhamerin hat viel zu bieten: Da gibt es zum Beispiel ein Gewächshaus für Tomaten, Gurken, Kohlrabi, Spinat, Radieserl, Endivien und Mangold. Mehrere Kirsch-, Zwetschgen- und Apfelbäume sorgen für reiche Ernte, darunter auch eine Blutpflaume: „Die blüht im Frühjahr als Erstes und ist ein wahrer Bienenmagnet“, erzählt Ruchte-Dietrich.

Außerdem besitzt sie ein sogenanntes Squarebeet, das ist ein Beet, das in verschiedene Quadrate unterteilt ist, die je nach Anbauzyklus unterschiedlich bepflanzt sind. „Das habe ich mal in der Zeitschrift des Eigenheimerverbandes gelesen und fand das cool.“ Der Verband bietet auch Onlinevorträge, wo sich die leidenschaftliche Gärtnerin gerne Anregungen holt. Wobei: „So richtig angelegt habe ich den Garten Anfang der 1980er Jahre, seitdem hat er sich verselbständigt“, sagt sie schmunzelnd.
Was es mit dem Moorbeet auf sich hat
Damals kam ihr auf einer Münchner Gartenmesse auch die Idee zu einem Moorbeet. Dort wachsen Azaleen, Heidekraut, Farn, Zwergrhododendron und eine prachtvolle fleischfressende Schlauchpflanze. Wie kommt man in der Münchner Schotterebene auf die Idee, ein Moorbeet anzulegen? „Das hat mir damals gefallen und hier im Schatten gedeiht das auch prima.“

Auf der Terrasse zieht sie Erdbeeren, Basilikum und Petersilie in alten Kupferkesseln: „Schnecken mögen nämlich kein Kupfer“, verrät sie. Auf Chemie verzichtet sie in ihrem grünen Paradies völlig und achtet außerdem darauf, auch einige wilde Ecken mit Totholz und Brennnesseln zu haben: „Das lieben die Insekten.“
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Rätsel um den geliebten Apfelbaum
Natürlich gibt es auch zahlreiche Kräuter, Beerensträucher und besagten Apfelbaum, an dem Ruchte-Dietrich so hängt. „Allerdings weiß ich gar nicht, welche Sorte das ist. Nicht einmal Schorsch Reitsberger (Altbürgermeister und Landwirt Anm. d. Red.), der sich den Baum angeschaut hat, konnte das sagen. Fest steht, es ist eine alte Sorte mit sehr süßen, beinahe kindskopfgroßen Früchten, aber es ist kein Lagerapfel, denn die Früchte werden schnell mehlig.“

Neben dem Apfelbaum ist ein wunderschöner Gartenteich angelegt, mit Wasserläufen, Seerosen, einem Steg und üppiger Randbepflanzung. Hier fühlen sich nicht nur Libellen, Schmetterlinge und ein Frosch wohl, sondern auch die Baldhamerin selbst: „Manchmal sitze ich hier am Steg und bin einfach nur happy.“ Natürlich mache so ein großer Garten viel Arbeit, aber genau das liebe sie, betont sie: „Der Garten ist mein Fitnessstudio, mein Ausgleich zum beruflichen Sitzen am PC. Hier kann ich mich auspowern, abschalten, meditieren. Wenn ich in meinem Garten bin, dann bin ich ganz bei mir, im Hier und Jetzt, das ist ein richtiger Flow-Zustand.“