Nockherberg: Fastenredner redet Politikern ins Gewissen – „Ihr habt‘s einen verbalen Saustall beieinander“

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Nockherberg: Schafroth redet Politikern ins Gewissen – „Ihr habt‘s einen verbalen Saustall beieinander“

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Maxi Schafroth nimmt beim Nockherberger Derblecken Söder und Aiwanger ins Visier. Seine Kritik: Eine Spirale der verbalen Hochrüstung.

München – Bei der traditionellen Politiker-Parodie auf dem Münchner Nockherberg hat der Humorist Maxi Schafroth scharfe Kritik an der eskalierenden Schärfe politischer Debatten geäußert. Insbesondere nahm er sich am Mittwochabend den bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) und noch stärker dessen Stellvertreter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) zur Brust.

„Wirbellose Existenz“: Schafroth schießt beim Derblecken scharf gegen Aiwanger, dann nimmt er sich die Grünen vor

„Spirale der verbalen Hochrüstung“: Schafroth schießt gegen Söder und Aiwanger

„Eine Spirale der verbalen Hochrüstung ist das, was ihr die letzten zwölf Monate abliefert“, bemängelte Schafroth in seiner Fastenansprache vor zahlreichen hochrangigen Politikern aus Bayern und dem Bund. Söder und Aiwanger seien zu wahren „Rampensäuen“ geworden, insbesondere im Bierzelt, nach dem Leitsatz: „Bringen wir die Demokratie mal an ihre Grenzen wie den alten Diesel am Reschenpass. (...) Weg von den langweiligen Fakten. Hin zur Emotion.“

Beim Nockherberger Derblecken 2024 warf Schafroth Söder und Aiwanger vor, die Demokratie an ihre Grenzen zu bringen. Er forderte ein Ende des verbalen Gezündels. © picture alliance/dpa | Sven Hoppe

In der Schule werde uns beigebracht, höflich zu sein. Und dann äußere sich Aiwanger so unverblümt, dass man konstatieren müsse: „Ihr habt‘s einen verbalen Saustall beieinander.“ Aiwanger habe sich „zum politischen Holzspalter“ entwickelt, so Schafroth. „Weil Forstwirte und Scheitholzheizer wissen: Gespaltenes Holz ist besser zum Zündeln.“ Doch auch bei Söders Äußerungen am Aschermittwoch mit Honecker- und Hunde-Vergleichen müsse man sich fragen: „Wer bremst euch noch?“

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Ernster Ton gleich zu Beginn vom diesjährigen Derblecken

„Die Frage ist: Wollen wir das? Wie wirkt das auf unser Miteinander?“, appellierte Schafroth an den Ministerpräsidenten und dessen Stellvertreter. „Wollen wir Gezündel, wollen wir verbal hochrüsten, oder rüsten wir jetzt ab?“ Die Entscheidung läge bei den beiden.

Nach der Fastenansprache folgt das Singspiel, in dem Politiker von Schauspielern imitiert werden. Bei all dem gilt: Auf dem Nockherberg parodiert und verspottet zu werden, ist letztlich ein Privileg. Das „Schlimmste“ für Spitzenpolitiker ist, überhaupt nicht erwähnt zu werden.

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Der Redakteur Felix Herz hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

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