„Über 30 Grad eigentlich nicht mehr bewohnbar“: Seniorenheim plant Sanierung

  1. Startseite
  2. Lokales
  3. Schongau
  4. Schongau

Kommentare

Eine Lösung für die Oberlichterverglasung im Heiliggeist-Spital soll gesucht werden. Die Temperaturen im Haus müssen sinken. © Heiliggeist-Spital

Eine große Baumaßnahme steht im Heiliggeist-Spital an: Die Oberlichter im zweiten Stock müssen energetisch saniert werden. Auch die PV-Anlage soll gemacht werden.

Vizebürgermeisterin Daniela Puzzovio war es, die jüngst zur Sitzung des Heiliggeist-Spital-Stiftungsausschusses begrüßte. Eine Vielzahl von dringenden Maßnahmen steht an, um das Haus etwa klimaresilient aufzustellen, aber auch, um bei der Energieunabhängigkeit voranzukommen.

Ein großes Anliegen ist Heimleiter Christian Osterried, dass die geplante PV-Anlage so rasch wie möglich installiert werden kann. Die beauftragte Firma habe bereits eine Besichtigung gemacht, so Osterried: „Der Dachstuhl ist geeignet, es gibt kein Problem von der Statik her“, berichtete er dem Gremium. Auch könne die vorhandene Infrastruktur genutzt werden. Auch hatte der Bauausschuss eine Abweichung von der Solaranlagensatzung genehmigt.

PV-Anlage soll aufs Dach - Flachlüfter machen Probleme

Was steht also der Montage der PV-Anlage im Weg? „Der Teufel steckt manchmal im Detail: Das Problem sind die Flachlüfter, die für gute Luftzirkulation sorgen sollen“, erklärte der Heimleiter. Sein Wunsch sei, die vom Denkmalschutz freigegebene Dachfläche maximal mit Modulen zu belegen. Die Lüfter, die wenig Platz wegnähmen, hätten jedoch keine DIN-Zulassung. Es sei nun die Frage, ob man bauseitig die Freigabe geben könne, es fehle noch die Information hierzu von Stadtbaumeister Sebastian Dietrich. „Die Anlage soll heuer noch gebaut werden“, wünscht sich der Heimleiter, das Geld sei da, aber durchplanen könne man alles erst, wenn diese Frage auch noch geklärt sei. Andernfalls müsse man auf zehn bis 15 Module verzichten wegen dieser Lüfter, was aber die Leistung der PV-Anlage minimiere. „Wir müssen das hinbekommen, die Firma steht in den Startlöchern.“

Noch in der Planung ist man für die energetische Sanierung der Oberlichter im zweiten Stock des Spitals, und schon jetzt zeichnet sich ab, dass das Vorhaben eine große Baumaßnahme wird, die Kostengrenze liegt immerhin bei 800 000 Euro. Ursprünglich hatte man vorgehabt, die Sanierung der Oberlichter mit der Installation der PV-Anlage zu verbinden. Davon habe man bisher Abstand genommen, Synergieeffekte etwa mit der Nutzung eines Krans könne man wohl keine erzielen. „Und heuer wird das nichts mehr mit der Sanierung“, weiß Osterried.

„Das ist bei über 30 Grad eigentlich nicht mehr bewohnbar, das müssen wir jetzt machen“

Er berichtete im Stiftungsausschuss, wie groß die Probleme seien: In den warmen Tagen habe man über 30 Grad gehabt, so sehr heize sich das Obergeschoss auf. „Das ist bei über 30 Grad eigentlich nicht mehr bewohnbar, das müssen wir jetzt machen“, ließ Osterried an der Notwendigkeit der Sanierung aber keinen Zweifel. 36 Bewohner seien betroffen.

Die Sanierung werde zudem eine Herausforderung, man könne schließlich nicht im Vollbetrieb das Dach abschnittsweise abnehmen, um es dann wieder draufzusetzen, bemerkte auch die Vizebürgermeisterin. Stefan Konrad (SPD) hinterfragte, ob mobile Klimaanlagen eventuell eine Lösung wären. Dies werden bereits in den Stationszimmern geprüft, so Osterried. Denn auch die Medikamentenlagerung sei bei diesen Temperaturen ein Problem. „Das wird eine spannende Geschichte mit dem Ziel, das im Frühjahr zu beginnen.“

Auf Anregung von Susanne Tischner (UWV) wird noch geklärt, ob der Kran, der für die Baumaßnahmen am Dach notwendig wird, unbedingt direkt vor dem Altenheim aufgestellt werden muss oder etwas seitlich versetzt, damit der Durchgangsverkehr nicht behindert wird.

Isolierung der Decke in Eigenregie

Bereits abgeschlossen, und zwar weitgehend in Eigenregie, ist die Isolierung der obersten Geschossdecke. Das gekaufte Isolationsmaterial sei bereits verbaut. „Und es hält hoffentlich im Sommer die Hitze draußen und im Winter die Kälte ab“, so der Heimleiter. 25 000 Euro habe man für das Dämmmaterial bezahlt, eingebaut wurde dies in Eigenleistung. Osterried hob hervor, dass ein Mitarbeiter, der eigentlich in der Hauswirtschaft arbeite, großes handwerkliches Geschick bewiesen habe, „er wurde ein richtiger Profi beim Verlegen, das war eine Win-Win-Situation für alle“. „Tolle Sache“, hieß es dazu auch seitens der Ausschuss-Mitglieder.

Auch interessant

Kommentare