Ein Abend der Anerkennung fürs Ehrenamt

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Mehr als hundert Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen wurden am Ehrenamtsempfang der Gemeinde Andechs geehrt. Mit dabei waren Bürgermeister Georg Scheitz und Landrat Stefan Frey. © andrea jaksch

Das Ehrenamt ist nicht immer dankbar: Man hat viel Arbeit, Geld gibt es dafür nicht. Als Anerkennung hatte die Gemeinde Andechs in dieser Woche zum Ehrenamtsempfang eingeladen. Ohne die vielen Engagierten würde ein wichtiger Teil der Gemeinschaft wegbrechen.

Andechs – Jahrzehntelang dokumentierte er das Vereinsleben in Frieding. Nun übergibt Jörg Stubenrauch seine Filme an die Gemeinde Andechs – und erhält für sein Engagement die goldene Ehrenamtskarte. Neben ihm halten viele weitere selbstlose Helferinnen und Helfer unsere Gesellschaft zusammen, ob bei der Feuerwehr, im Trachten- oder im Veteranenverein. Beim Ehrenamtsempfang am Mittwoch in der Carl-Orff-Volksschule wurden sie ausgezeichnet.

„Gutes Essen, super Stimmung, guter Ausklang“, sagte Bürgermeister Georg Scheitz im Anschluss und beschrieb damit den Abend. Neben Reden, Rinderbraten, Gemüselasagne und Musik vom Andechser Markus Essig gab es einen Überraschunsgauftritt. Der 17-jährige Zauberer Magic Maxl aus Dachau trat auf. Er gewann bereits mehrere Auszeichnungen, unter anderem war er 2021 Magier des Jahres im Magischen Zirkel von Deutschland. „Er hat wirklich für gute Unterhaltung gesorgt“, berichtete der Bürgermeister.

Den Empfang veranstaltet die Gemeinde jährlich. „Es ist ein Abend, an dem das Ehrenamt besonders herausgestellt wird“, sagte Scheitz. Zu jeder Feier würden andere Gäste eingeladen. „Das rotiert. Dieses Mal waren der Sozialbeirat, der Gemeinderat und die Fahnenabordnungen da. Immer der Vorsitzende und noch ein weiterer, den sie mitgenommen haben.“

Ehrenamtler erhält besondere Auszeichnung

Das freiwillige Engagement und die ehrenamtliche Tätigkeit ließen das gesellschaftliche Leben im Dorf aufblühen, heißt es in der Einladung. Der Einsatz der vielen Ehrenamtler und Ehrenamtlerinnen ermögliche soziale Kontakte und zaubere den Menschen in der Gemeinde ein Lächeln ins Gesicht. Und: „Ihr bringt Menschen zusammen, ermöglicht gesellige Veranstaltungen der Vereine und Institutionen und erhaltet unsere Traditionen.“ Insgesamt kamen rund 130 Ehrenamtler zu der Veranstaltung.

Einer von ihnen war Jörg Stubenrauch. Scheitz berichtete: „Wir haben ihn dieses Jahr besonders hervorgehoben.“ Mehr als 40 Jahre lang lebte Stubenrauch in Frieding, seit längerer Zeit wohnt der 79-Jährige in Herrsching. Mehr als 30 Jahre lang hielt er vor allem das Vereinsleben des Obst- und Gartenbauvereins (OGV) Frieding mit der Kamera fest. Er drehte aber auch Filme für die Blaskapelle, den Trachtenverein oder die Landjugend.

Angefangen hatte alles vor mehr als drei Jahrzehnten, als sich Stubenrauch seine erste VHS-Kamera kaufte. Der damalige Bürgermeister Ludwig Mörtl hatte es zur Tradition gemacht, den Gartenbauvereinen nicht nur Blumenschmuck, sondern auch einen Film mitzubringen. Als Mörtl 1993 erkrankte und Erwin Rauscher für ihn einsprang, hatte dieser gemeinsam mit Anna Neppel aus dem Vorstand des OGV die Idee, die Jahresfilm-Produktion fortzusetzen. Stubenrauch ist nicht nur leidenschaftlicher Fotograf, sondern drehte auf seinen vielen Reisen auch gerne Videofilme. Er bot daher an, die Vereinsjahre künftig filmisch zu dokumentieren.

Stubenrauch übergibt Filme der Gemeinde

„Ich habe von da an Filme fürs ganze Dorf gemacht. Das alles hat sich damals einfach so ergeben“, erzählt der Filmemacher. Er begleitete alle Veranstaltungen des OGV, zunächst mit seiner VHS-Kamera, mit Beginn der Nullerjahre wurden die Kameras handlicher. Seine Filme schneidet Stubenrauch selbst am Computer zusammen.

Anfang des Jahres zeigte er seinen letzten Jahresfilm bei der Jahresversammlung des OGV, den „Friedinger Jahresfilm 2023“ (wir berichteten). „So lange man dort wohnt, ist man mittendrin. Jetzt ist es nicht mehr so“, sagte Jörg Stubenrauch im Gespräch mit dem Starnberger Merkur.

Für die Nachwelt hat er nun den Großteil seiner Aufnahmen digitalisiert und will sie der Gemeinde übergeben. „Der Prozess ist im Gange. Bis es soweit ist, dauert es aber noch ein Weilchen“, erklärt Stubenrauch. Für seinen Einsatz erhielt er die goldene Ehrenamtskarte. „Ich habe die Karte mit Freude angenommen“, sagt Stubenrauch. „Das war eine richtig nette Veranstaltung. Ich habe mich sehr wohl gefühlt.“ (fwe)

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