Verschönerungskur für Bergwald-Lehrpfad: Stadt will 80 000 Euro investieren
Die Stadt Wolfratshausen plant eine umfangreiche Neugestaltung des Bergwald-Pfads. Mit modernen Infotafeln und Stationen soll der Wald zu einem attraktiven Tagesausflugsziel werden.
Wolfratshausen – Es geht um mehr als bloß den Wald: Laut Christine Garayhi geht’s bei dem Projekt um ein „Juwel“. Vor allem geht’s um eine touristische Attraktion. Und es geht um 80 000 Euro, die die Stadt dafür investieren will. In seiner jüngsten Sitzung beschloss der Ausschuss für Kultur, Jugend, Sport und Soziales Mittel bereitzustellen, um den bereits bestehenden Bergwald-Pfad neu zu gestalten. Garayhi, Tourismus-Managerin im Rathaus, stellte die Ideen vor.
Bergwald vereine „Stadterlebnis und Erholung“
Sie sieht in der relativ einzigartigen Lage des Bergwalds eine große Möglichkeit: Direkt an die historische Altstadt, die viele Tagesbesucher ansteuern würden, schließt sich der Wald an. „Der Bergwald ist ein tolles Tagesausflugsziel – und erreichbar mit dem Öffentlichen Verkehr“, stand in der Präsentation, die Garayhi den Ausschussmitgliedern zeigte. Er vereine „Stadterlebnis und Erholung“ für die Besucher.
Mit einer Neugestaltung des Themenwegs könnte die Kommune gleich mehrere Ziele auf einmal erreichen: Der Rundweg könne einen Fokus legen auf „Umweltbildung, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Resilienz“ – und sei damit nicht nur für Besucher eine schöne Anlaufstelle, sondern auch für Einheimische, Schulklassen und Jugendgruppen.
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Moderne Infotafeln mit neuem Inhalt
Erste, unverbindliche Entwürfe, wie die Infotafeln über den Dächern der Stadt aussehen könnten, bekamen die Räte in der Sitzung zu sehen: Es sind moderne Grafiken, mit Tieren, die die Besonderheiten des Waldes, der Bäume und der Pflanzen erklären. „Alle sind in unserem neuen CD“ – also Corporate Design, an dem sich alle Veröffentlichungen der Stadt optisch ausrichten sollen. 16 bis 18 Stationen soll der Themenweg umfassen. Angedacht ist nicht nur eine neue Optik: Auch inhaltlich möchte die Stadt den Erklär-Pfad neu gestalten.
Eine neue Station soll sich des Themenfelds Klimawandel und Hitze annehmen. „Vielleicht schaffen wir es, dass an dieser Station ein Thermometer angebracht wird und an einer zentralen Stelle in der Stadt ein weiteres. Dann können die Kinder vergleichen, wie kühl es im Sommer im Wald ist“, erklärte Garayhi. Etwa am Hatzplatz oder vor dem Museum Wolfratshausen wäre ein guter Referenzpunkt. Das Museum am Untermarkt 10 könnte so oder so eine Rolle einnehmen: Wie die Tourismusmanagerin erläuterte, sei es ein Ziel, die Marktstraße an mindestens einer Stelle mit einzubinden.
Die Räte fanden Gefallen an dem Vorhaben
Der Plan stieß im Fachausschuss auf eine positive Resonanz. Grünen-Rat Peter Lobenstein fand die Idee gut – war aber skeptisch, ob der Plan so schnell umsetzbar ist, wie angedacht: „Das noch in diesem Jahr umzusetzen, klingt sehr optimistisch“, meinte er. Dr. Stefan Werner, Stadtmanager und zuständiger Referatsleiter, hielt das für denkbar. Etwa werde schon zwei Wochen nach dem Beschluss im Fachausschuss über eine zusätzliche Geldspritze aus der Städtebauförderung entschieden.
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Dr. Manfred Fleischer (Wolfratshauser Liste) begrüßte den Plan. „Das Konzept finde ich sehr gut. Wenn wir dem Pfad neues Leben einhauchen können, finde ich das genau richtig“, sagte der diplomierte Forstwirt. Gerlinde Berchtold (SPD) wollte wissen, ob neben Info-Tafeln auch interaktive Stationen angedacht sind. Garayhi erklärte, dass es Melodie-Aufgaben geben werde und an einigen Stellen Modelle zum Anfassen geplant sind beziehungsweise bereits bestehen. „Die wollen wir erhalten und sanieren“, sagte die Tourismus-Managerin.
Der Ausschuss legte einstimmig fest, dass der Bürgermeister damit beauftragt wird, Anträge für eine zusätzliche finanzielle Unterstützung des Projekts aus der Städtebauförderung zu beantragen. 80 000 Euro hat die Kommune selbst eingeplant. Für den Themenpfad werden Angebote für mögliche neue Stationen eingeholt, um herauszufinden, ob diese noch finanzierbar sind.