Nach Williams-Überraschung: Volle FC-Bayern-Konzentration auf Woltemade - Kommentar
Nach Florian Wirtz kommt auch der spanische Europameister Nico Williams definitiv nicht zum FC Bayern. Der sollte sich nun auf den Spieler konzentrieren, der tatsächlich „passt“: Nick Woltemade.
München - Der FC Bayern muss nach den Abgängen von Thomas Müller und Leroy Sané für die kommende Saison noch etwas für seine Offensive tun. Während sich der Rekordmeister für die Abwehr und das Mittelfeld bereits mit den ablösefreien deutschen Nationalspielern Jonathan Tah und Tom Bischof verstärken konnte, hat man in den Bemühungen für den Angriff nach öffentlicher Meinung schon zahlreiche „Pleiten“ in Form von Absagen erlitten.
Wirtz-Wechsel nach München hätte fatale Folgen haben können
Zumindest diejenige beim deutschen Nationalspieler Wirtz ist verbrieft, speziell am Tegernsee dürfte man darüber zutiefst enttäuscht sein. Bei anderen FCB-Protagonisten könnte das Bedauern über den gescheiterten Transfer angesichts der zahlreichen „Nebenerscheinungen“ von diversen Einsparungsmaßnahmen deutlich geringer ausgefallen sein. Der Wirtz-Deal hätte bei seinem Zustandekommen eine gewaltige „Explosionsgefahr“ an der Säbener Straße bedeutet.
Spanischer Nationalspieler wollte wohl nie nach München
Beim Werben um den spanischen Europameister Nico Williams befand sich der deutsche Rekordmeister definitiv nie in der Pole Position, in welcher er sich irrtümlicherweise offenbar bei Wirtz gefühlt hatte. Der 22-Jährige war der absolute Wunschspieler des FC Barcelona und diese Liebesbekundung galt auch umgekehrt als gesichert, bis der Spanier - offenbar verunsichert durch die finanziellen Turbulenzen seines potenziellen neuen Arbeitgebers - nun überraschend bis 2035(!) bei Athletic Bilbao verlängert hat.
Aufgrund der seit langem feststehenden Konstellation sind hierzu Headlines à la „FC Bayern kassiert nächste Transfer-Pleite“ völlig deplatziert. Zumal sich die Verantwortlichen an der Säbener Straße lediglich auf „Lauerstellung“ befunden haben sollen, was sie selbst so übrigens nie bestätigt haben.
Die zu ziehenden Lehren aus den „Transfer-Pleiten“
Bestand jedoch tatsächlich ein verstärktes FCB-Interesse an dem jungen Spanier, muss man daraus endgültig die richtigen Lehren ziehen: Versprechungen seitens der Eltern (Wirtz) haben keinen bindenden Charakter und wenn ein Spieler gleich zwei andere „Herzensvereine“ (Bilbao, Barcelona) wie Williams hat, dann kann er auch nicht der richtige sein.

Dagegen hat sich der Toptorjäger der U21-EM, Nick Woltemade, ganz klar zum FC Bayern bekannt und möchte dort seine nächsten großen Karriereschritte (geplanter Vertrag bis 2030) gehen. Dass dem VfB Stuttgart das weniger gefällt, ist nachvollziehbar. Der Transfer des 23-Jährigen zum FC Bayern wackelt derzeit auch keineswegs, weil noch kein offizielles Angebot abgegeben wurde, die Vorstellungen über die Ablösesumme (noch) zu weit auseinander liegen oder FCB-CEO Jan-Christian Dreesen sich nicht persönlich mit seinem VfB-Kollegen Alexander Wehrle getroffen hat.
Entscheidende Verhandlungen im Woltemade-Poker wohl erst nach WM
Die tatsächlich sportlich Verantwortlichen des FC Bayern, Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, befinden sich aktuell natürlich in den USA, wo der Rekordmeister im Viertelfinale der Klub-WM auf den CL-Sieger PSG trifft. Nach der Rückkehr des Bayerntrosses vom Turnier - bestenfalls erst nach dem Endspiel am 13. Juli - werden gewiss die entscheidenden Verhandlungen um Nick Woltemade aufgenommen.
Persönliche Einschätzung: Woltemade wird der „FCB-Königstransfer“ im Sommer 2025 und passt charakterlich auch wesentlich besser als die beiden erwähnten „Transferpleiten“ zum Rekordmeister. Der 1,98-Meter-lange Offensivspieler könnte auf seine Weise die Lücken, die Vereinslegende Thomas Müller hinterlassen wird, ausfüllen.