Bayern-Wunschspieler: Woltemade statt Wirtz und Williams - Kommentar

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Florian Wirtz hat in Liverpool unterschrieben, Nico Williams tut wohl dasselbe in Barcelona. Der FC Bayern sollte sich auf Nick Woltemade, den überragenden Spieler der U21-EM, konzentrieren.

München – Parallel zur Klub-Weltmeisterschaft in den USA findet in der Slowakei die U21-Europameisterschaft statt. Bei diesem Kontinentalturnier sticht besonders ein Spieler heraus: Der VfB-Angreifer Nick Woltemade, bereits die positive Überraschung der Schwaben in der abgelaufenen Bundesligaspielzeit, Torschützenkönig des DFB-Pokals und dafür von Bundestrainer Julian Nagelsmann mit zwei Startelfeinsätzen bei der Nations League Finalrunde belohnt.

„Allzweckwaffe“ Woltemade der U21-EM-Top-Scorer

Bei der Junioren-EM ist der 23-Jährige der absolute Topscorer: Acht Scorerpunkte in drei Partien. Nach seinem Hattrick beim 3:0-Auftaktsieg der Deutschen gegen Slowenien, darunter auch ein Elfmeter, sammelte er auch beim 4:2-Erfolg über Tschechien drei Scorerpunkte: Zwei Assists und ein überragender Kopfballtreffer.

Dabei galt diese Disziplin beim 1,98m langen vielseitig einsetzbaren Offensivspieler überraschenderweise als Schwachstelle. Nachdem Woltemade im abschließenden Gruppenspiel gegen England (2:1) geschont worden war, bestätigte er im EM-Viertelfinale gegen Italien seine neue „Lieblingsdisziplin“: Tor und Torvorlage per Kopf. Deutschland steht nach dem hart erkämpften 3:2 n.V. im Halbfinale gegen Frankreich.

Woltemade ist in der Offensive als „Allzweckwaffe“ einsetzbar: Hängende Spitze, Mittelstürmer, offensives Mittelfeld. Mit seinen überragenden technischen Fähigkeiten, seiner für die Größe sensationellen Wendigkeit, aber auch seiner - wenn nötig - rustikalen Durchsetzungskraft besticht der Schlacks in vielen Teildisziplinen. Und sollte damit längst auch auf der „Wunschliste“ des FC Bayern stehen. Ehemalige FCB-Spieler wie Stefan Effenberg und Markus Babbel haben längst eine Empfehlung ausgesprochen.

Im Vergleich zu Wirtz und Williams ein Schnäppchen

Der gebürtige Bremer, der erst im Sommer 2024 ablösefrei von Werder Bremen zum VfB Stuttgart gewechselt ist, besitzt keine Ausstiegsklausel (sein rasanter Aufstieg wurde wohl von niemandem erwartet), laut Transfermarkt.de beträgt sein derzeitiger Marktwert „nur“ 30 Millionen Euro. Die Verantwortlichen des amtierenden deutschen Pokalsiegers wären aber wohl ab einer Ablösesumme von mindestens 40 Millionen Euro gesprächsbereit. Interessiert an ihm sollten nicht zuletzt die „üblichen Verdächtigen“ aus London - Arsenal und Chelsea - sein, aber auch der FC Bayern.

Nick Woltemade feiert seinen 1:1-Ausgleichstreffer gegen Italien im Viertelfinale der U21-EM.
Nick Woltemade feiert seinen 1:1-Ausgleichstreffer gegen Italien im Viertelfinale der U21-EM. © IMAGO/BEAUTIFUL SPORTS/Meusel

Zwölf Tore in 28 Bundesligaspielen und fünf Treffer in fünf Pokalspielen waren Woltemades Werte beim VfB Stuttgart in der Saison 2024/25. In den acht CL-Spielen kam er jedoch nicht zum Einsatz, weil sich die VfB-Verantwortlichen in der Kaderplanung im Sommer 2024 auf fatale Weise verspekuliert hatten. Als Pokalsieger spielt der VfB 2025/26 zwar international in der Europa League, aber natürlich nicht in der Champions League.

Woltemade: eine andere, aber sehr gute Lösung für den FC Bayern

Bei Williams´ offensichtlicher Vorliebe für den FC Barcelona braucht man beim Rekordmeister keinen zweiten „Fall Wirtz“. Woltemades Gehaltforderungen und auch die Ablösesumme sollten zudem geringer als beim fast gleichaltrigen spanischen Europameister sein.

Die Positionen sind zwar nicht identisch, der deutsche Nationalspieler ist aber flexibler einsetzbar, unter anderem auch als der viel diskutierte Ersatz für Harry Kane auf der Mittelstürmerposition. Auf den Außenpositionen hat FCB-Coach Vincent Kompany zudem mit Michael Olise, Kingsley Coman, Serge Gnabry und vielleicht auch Lennart Karl genügend Qualität.

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