Wieder zugänglich: Bergruine Hohenwaldeck und Aussichtspunkt in Schliersee
Die Burgruine Hohenwaldeck in Schliersee war aufgrund dringender Sicherungs- und Sanierungsarbeiten seit 2020 gesperrt. Am Montag (28. Oktober) wurde sie nun wieder für die Öffentlichkeit freigegeben.
Schliersee – Auf einem felsigen Bergsporn, 209 Meter über dem Schliersee, liegt die Burgruine Hohenwaldeck, die von den Herren von Waldeck im späten 13. Jahrhundert errichtet worden ist. Wegen dringender Sanierungsarbeiten war die Burgruine seit 2020 für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. Am Montag (28. Oktober) lud Forstbetriebsleiter Lasse Weicht zur feierlichen Wiedereröffnung ein.
Gemeinsam mit Bürgermeister Franz Schnitzenbaumer, Landtagspräsidentin Ilse Aigner und dem stellvertretenden Landrat Jens Zangenfeind durchtrennte er symbolisch ein Flatterband, und Pfarrer Hans Sinseder segnete die Burgruine bei strahlendem Wetter am Aussichtspunkt. Franz Schnitzenbaumer betonte auch die Wichtigkeit der Burgruine Hohenwaldeck für die Gemeinde Schliersee, nicht nur als Ausflugsziel für Urlauber.
„Vielmehr ist es auch etwas für uns Schlierseer – wir sind als Kinder schon mit der Schule heraufgegangen“, sagte er und erklärte, dass es wohl eines der geschichtsträchtigsten Gebilde in der Region sei. „Es gibt auch viele Geschichten und Sagen“, erinnerte er. „Jeder von uns hat in seiner Kindheit den Tunnel von der Ruine zur Insel gesucht!“, warf Ehrenbürger Markus Wasmeier schmunzelnd ein. Die Sanierungsarbeiten unter der Leitung des Forstamts Schliersee waren nicht ohne Herausforderungen.
Verzögerungen der Bauarbeiten durch Alpenbockkäfer und Wanderfalke
Anfänglich verzögerte der geschützte Alpenbockkäfer die Baumfällungen, später sorgte ein Wanderfalke für das Verschieben der Hubschrauberflüge. Da das Wasser für den Mörtel erst wieder im August mit dem Hubschrauber hätte geliefert werden können, wurde improvisiert: Aufgefangenes Regenwasser half, den Mörtel zu verarbeiten. Ziel der Maßnahmen war es laut Bauingenieur Gunter Köster, die Ruine für kommende Generationen zu sichern, ohne den ursprünglichen Zustand zu stark zu verändern. „Wir haben hier fast ausschließlich originalen Bestand,“ erklärte er.
Der extrem feste Mörtel von damals sei der Grund, warum die Ruine heute noch so gut erhalten ist: „Diesen Mörtel haben wir nachgestellt mit Material hier vom Wolfsee.“ Franz Schnitzenbaumer bedankte sich ganz herzlich, dass die Bayerischen Staatsforsten ihrer Verantwortung so vorbildlich nachgekommen sind. Landtagspräsidentin Ilse Aigner betonte, dass es sehr wichtig sei, die Denkmäler im Landkreis zu erhalten.
Für Sanierungsarbeiten: Denkmalschutzmedaille für Forstamt Schliersee
Sie hatte sich dafür eingesetzt, dass die dringend notwendige Sanierung durch Mittel aus der Fraktionsreserve des Bayerischen Landtags gefördert wurde. Das Forstamt Schliersee wird für seine Sanierungsarbeiten auch die Denkmalschutzmedaille erhalten. „Ilse Aigner wird diese in gut 14 Tagen überreichen“, ergänzte Kreisbaumeister Christian Boiger zufrieden.
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Um die Erlebbarkeit der Burgruine zu verbessern, möchte der Touristikverein Schliersee laut Vorstand Johannes Wegmann die Tafeln mit Informationen zur echten Geschichte der Burgruine übernehmen und auch die Wege beschildern. Jetzt ist die Burgruine Hohenwaldeck nach vier Jahren endlich wieder geöffnet: Für Einheimische und Gäste. Judith Weber
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