Nackter Donald Trump auf Tour: Statue taucht in neuer Stadt auf
Eine überdimensionale Statue eines nackten Trump sorgt für Kontroversen. Offenbar ist das Werk auf einer Tour durch die USA – und soll zum Denken anregen.
Phoenix – Dreizehn Meter hoch ragt die Statue eines nackten Donald Trumps aus einem Privatgrundstück in der Stadt Phoenix im US-Bundesstaat Arizona. Wenig schmeichelhaft kommt der frühere US-Präsident in der Abbildung daher: ein alter Mann mit Übergewicht und schlaffer Haut. Wenige Tage zuvor war das Werk in Las Vegas gesehen worden – und hatte dort für Empörung bei der republikanischen Partei gesorgt. Den Organisatoren zufolge ist die Abbildung des Republikaners auf einer Tour durch die USA.
Trump-Statue sorgt für Aufsehen vor der US-Wahl: Provokante Installation in Arizona entdeckt
Zum ersten Mal gesehen wurde die Statue am 28. September auf einem umzäunten Gelände nahe der Interstate 15 nördlich von Las Vegas im US-Bundesstaat Nevada. Kurz darauf habe man angeordnet, dass die Statue entfernt werden solle, hieß es in einer Mitteilung des zuständigen Bezirks Clark County auf der Plattform X. Die republikanische Partei von Nevada verurteilte die Aktion „aufs Schärfste“, wie es in einem Pressestatement hieß. „Während Familien durch Las Vegas fahren, sind sie gezwungen, diese beleidigende Marionette zu sehen, die absichtlich auf Schockwirkung und nicht auf einen sinnvollen Dialog ausgelegt ist“, hieß es weiter.
Wenige Tage später tauchte das Abbild Trumps in Phoenix im US-Bundesstaat Arizona wieder auf. Am Donnerstagmorgen (3. Oktober) habe man es auf einem Grundstück hinter einem Marihuana-Laden entdeckt, wie Medien berichteten. Die rund 2.700 Kilogramm schwere Abbildung des Ex-Präsidenten baumelt von einem Kran, die Arme sind beweglich. Wer genau die Künstler hinter dieser Idee sind, war zunächst nicht bekannt. Der Eigentümer des Grundstücks in Phoenix will die Installation von seiner Seite nicht als ein politisches Statement verstanden wissen. Es habe sich lediglich um eine finanzielle Transaktion gehandelt. „Ich bin wie die Schweiz, Bruder“, sagte der Mann dem US-Medium Axios.
Tour durch die USA geplant: Statue des nackten Donald Trump hat den Titel „Korrupt und obszön“
Schnell wurde das „Kunstwerk“ in Phoenix zur Attraktion. Passanten kamen vorbei, um einen genaueren Blick auf den Trump aus Schaumstoff zu werfen. Genau wussten manche offenbar nicht, wie sie die Darstellung einordnen sollten. „Es ist natürlich ein Statement, aber es gibt keinen Text, der etwas über Trump sagt oder so“, sagte einer der Passanten dem Medium Independent und ergänzte: „Ich denke, es ist ein interessantes Kunstwerk“. Bei der Interpretation des Werks könnte der Titel „Crooked and obscene“ helfen. Zu Deutsch lässt sich „crooked“ mit schief, aber auch mit korrupt übersetzen – „Korrupt und obszön“, wäre demnach der deutsche Titel.

Die Organisatoren gaben dem US-Medium Wrap ein Interview, wollten jedoch anonym bleiben. Bei der Darstellung handle es sich demnach um eine „kühne Aussage über Transparenz, Verletzlichkeit und die öffentlichen Persönlichkeiten politischer Personen.“ Das Werk solle eine Diskussion über „Transparenz – oder deren Fehlen – in der Politik anregen und die Betrachter dazu aufzufordern, kritisch über politischen Einfluss nachzudenken“, hieß es weiter. Trump selbst verwendet das Wort „crooked“ häufig, um seine politischen Gegner zu diffamieren, etwa den US-Präsidenten Joe Biden. Eine Anfrage von Axios an das Wahlkampfteam von Donald Trump blieb zunächst unbeantwortet.
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In welchen US-Städten die Statue als Nächstes zu sehen sein wird, war zunächst nicht bekannt. Die bisherigen Ausstellungsorte Nevada und Arizona gehören zu den sogenannten Swing States in den USA. In diesen US-Bundesstaaten hat keine der politischen Parteien eine klare Mehrheit, sie sind daher besonders hart umkämpft und können unter Umständen wahlentscheidend sein. In Umfragen zur US-Wahl liegt die demokratische Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris in Nevada derzeit (Stand: 5. Oktober 2024) mit 47,8 Prozent leicht vor Trump, der auf 46,9 Prozent kommt. Der Republikaner hat hingegen in Arizona mit 48,1 Prozent einen Vorsprung von 1,4 Prozentpunkten vor Harris. (bme)