350-Euro-Zaun führt zu Eskalation: Rentnerin muss ihr Haus aufgeben

Ein erbitterter Nachbarschaftsstreit hat dazu geführt, dass eine 79-jährige Witwe aus Südwales ihr Haus verkaufen muss. Der Konflikt begann, als ihr neuer Nachbar, der Geschäftsmann Alexander Miles, Teile des Gartenzauns entfernte, um ein Abflussrohr freizulegen. Muriel Middle, die 20 Jahre in ihrem Haus in Pontyclun gelebt hatte, behauptete, dass das Rohr auf ihrem Grundstück liege, und ließ die fehlenden Zaunteile für 300 Pfund (etwa 355 Euro) ersetzen.

Nachbarschaftsstreit eskaliert – Polizei schreitet ein

Die Auseinandersetzung eskalierte derart, dass die Polizei einschreiten musste, da die Beteiligten sich beinahe wegen des Gartenzauns geprügelt hätten. Miles bestand darauf, dass die ersetzten Zaunbretter nicht zu seinem Zaun passten, und klagte gegen die Rentnerin

Laut der „Daily Mail“ entschied das Gericht teilweise zugunsten von Miles, sodass Middle gezwungen war, 15.000 Pfund (etwa 17.800 Euro) seiner Anwaltskosten zu zahlen. Diese Summe stieg später auf 20.000 Pfund (etwa 23.700 Euro). 

Rentnerin: „Dieser Mann von nebenan hat mir das Leben zur Hölle gemacht“

In einem verzweifelten Versuch, ihre finanzielle Last zu erleichtern, übertrug die Rentnerin das Eigentum an ihrer Tochter Sam, damit diese eine Hypothek aufnehmen konnte. Aufgrund ihres Alters konnte die Rentnerin selbst keine Finanzierung aufnehmen. Middle erklärte laut „Daily Mail“: „Dieser Mann von nebenan hat mir das Leben zur Hölle gemacht“.

Beide planen nun, das Haus zu verkaufen und aus der Nachbarschaft wegzuziehen. Middle sagt gegenüber „Daily Mail“: „Ich glaube nicht, dass ich das noch lange durchhalte, nachdem ich das in den letzten Jahren durchgemacht habe. Ich fühle mich einfach die ganze Zeit krank.“

Gerichtsstreit um Baugrenze kostet Rentnerpaar 247.000 Euro

Nachbarschaftsstreits, die teuer enden, sind keine Seltenheit: Ein Rentnerehepaar aus Essex verlor einen Rechtsstreit um die Baugrenze seines umgebauten Hauses und muss nun 200.000 Pfund zahlen (etwa 237.000 Euro). Das neue Heim wurde 40 Zentimeter zu nah am Garten der Nachbarn errichtet. 

Die Hortons versuchten, die Grenzlinie mit neuen Beweisen anzufechten, doch der High Court lehnte den Antrag ab. Der Richter sagte: „Sie müssen akzeptieren, dass die Grenze dort verläuft, wo der Richter sie gezogen hat.“

5 Tipps, um Nachbarschaftskonflikte erfolgreich zu lösen

  • Bei Konflikten mit Nachbarn empfiehlt es sich, zunächst das direkte Gespräch zu suchen. Oft entstehen Missverständnisse, weil nicht miteinander kommuniziert wird.
  • Wichtig ist, kompromissbereit zu sein und frühzeitig zu handeln, bevor der Streit eskaliert. Wenn eine friedliche Einigung nicht möglich ist, sollten Betroffene die rechtliche Lage prüfen.
  • Bei Mietverhältnissen ist es ratsam, den Vermieter zu kontaktieren und die Hausordnung sowie relevante Gesetze und Gerichtsurteile zu berücksichtigen.
  • Sollte auch das nicht ausreichen, können Schiedsgerichte oder Schlichtungsstellen weiterhelfen. Ein Ombudsmann (das ist eine Person oder Behörde, die in der Regel von einem Parlament berufen oder eingesetzt wurde) begleitet die Gespräche und unterstützt bei der Lösungsfindung. Diese Option ist kostengünstiger als ein Gerichtsverfahren und oft Voraussetzung für eine spätere Klage. Die Entscheidungen des Ombudsmanns sind nicht bindend, können aber in einem gemeinsamen Vertrag der Parteien münden.
  • Scheitert das Schiedsverfahren, bleibt der Gang zum ordentlichen Gericht als letzte Möglichkeit.